Verwaist

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Verwaist

Diesseits des Waldes, einsam und vergessen
Trotzt altes Gemäuer dem Zeitenfraß
Doch mancher Frevler wütete indessen
Zerschlug ruchlos das vormals schützende Glas
Stahl fremden Besitz, der dort hinterlassen
Und den Geist seines Schöpfers in sich trug
Süße Erinnerungen aber verblassen
Bloß schaurige Märchen vom nächtlichen Spuk
Überdauern, wodurch der Mythos genährt
Da die Wahrheit dem Suchenden entgleitet
Wenn Mutter Natur dessen Pfade erschwert
Und dem Hause ein grünes Grab bereitet
Sie fordert zurück, was ihr einst genommen
Sanft schmiegen sich Moose an mürbes Gestein
Einzig der Mensch ist nimmermehr willkommen
Wird in jenem Reiche entbehrlich sein

(2019)

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