Perle der Nacht
In längst entrückter, bloß aus Legenden bekannter Zeit
Schienen die Wälder gebrochen ob tiefer Traurigkeit
Tiere schlummerten unruhig unter dem Sternenzelte
Ein jeder Traum war durchdrungen von klirrender Kälte
So begaben sich schier furchtlose Elfen auf Reisen
Der werten Gemeinschaft höchste Ehre zu erweisen
Grazile Flügel trugen sie zum fernen Monde fort
Denn manch schimmerndes Gestein schlief sanft an jenem Ort
Doch solch kosmischer Fund barg mächtige Magie
Die selbst Traumdämonen ein mildes Gemüt verlieh
Bald auf Erden ward enthüllt des Erzes wahre Pracht
Als von Waldalben geschmiedete Perle der Nacht
Kaum in Obhut graufiedriger Eulen gegeben
Erwachte dies Kleinod zu ungeahntem Leben
Jäh summte es Äonen alte Wiegenlieder
Und Geschöpfe sanken allseits schlafestrunken nieder
Da jene Murmel aus Gestein mit Mondes Stimme sang
Die stets nach Abenddämmerung im Walde drauß' erklang
Schuf sie leidgeplagten Wesen bei Sternenlichterschein
Ein gar seliges Traumreich ohne Finsternis und Pein
Das Erbe einstiger Elfen sorgsam zu verwahren
Oblag dem Eulenbunde nun seit siebenhundert Jahren
So ertönt vielleicht noch heute aus verborgenem Schacht
Manch zärtliches Trällern zur geruhsamen Nacht
(2023)
DU LIEST GERADE
Gesammelte Gedichte
PoetryGesammelte Gedichte, die ich innerhalb des Zeitraums von 2012 bis 2024 verfasst habe. Nicht abgeschlossen, wird ständig erweitert.