Wieder einmal ein überaus langweiliger Schultag. Wieso entschieden sich manche Menschen dazu, Lehrer zu werden, wenn sie offensichtlich keinen Bock auf ihre Schüler oder auf ihr ödes Leben hatten. Diese Frage stellte ich mir heute gefühlt das hundertste Mal.
Total fertig lief ich mit Mei an unsere Spinde, aus denen wir unsere Chemiebücher holen wollten. Nächste Woche schreiben wir eine Klausur und ich konnte dieses Fach noch weniger leiden als Oikawa damals, als er noch Shittykawa für mich war. Ausgelaugt öffnete ich meinen Spind und sah wieder einen Zettel, der drohte herunter zu fallen.
Halte dich von ihm fern, ich warne dich!
Nachdem ich schon lange nichts mehr bekommen hatte, dachte ich eigentlich der Zettel von damals war eine einmalige Aktion. Da hatte ich mich wohl geirrt.
„Was ist das?", Mei sah mich neugierig an. Schnell zerknüllte ich den Zettel und warf ihn in den nächstgelegenen Mülleimer. „Nichts", gab ich schulterzuckend von mir und kassierte einen skeptischen Blick, den ich einfach ignorierte. Ich wollte es ihr nicht erzählen und auch sonst niemanden. Diese leeren Drohungen könnten mich keinesfalls einschüchtern. So ein Mensch war ich einfach nicht. Wer auch immer sich diesen Spaß erlaubte, wird schon irgendwann daran ermüden.„Naaa meine Prinzessin", gedehnt sprach Oikawa diese Worte aus. Augenblicklich sah ich mich um und war erleichtert, als ich kaum Schüler auf dem Gang sah. Mei grinste wie ein Honigkuchenpferd, als Tōru mich von hinten umarmte und seinen Kopf an meine Schulter schmiegte. Ihr hatte ich gleich am Montag erzählt, dass wir nun ein Paar sind. Doch wollte ich trotzdem nicht die ganze Aufmerksamkeit auf mich lenken. Es war zwar kein Geheimnis, doch wollte ich es eben nicht an die große Glocke hängen. Sein Fanclub, ging mir auch so schon dermaßen auf die Nerven. Da wollte ich ihnen nicht zusätzlich einen Grund geben, mir die letzte erhaltene Motivation zu rauben, die ich hatte um überhaupt hier anwesend zu sein. Genüsslich ließ ich mich leicht in Tōru's Umarmung fallen und sog seinen Duft ein.
Dieser Duft, kombiniert mit seiner sanften Stimme ließen mich alles um mich herum vergessen.
„Shittykawa, Finger weg von meiner Schwester", brummte Hajime. Diesen Begriff benutzte er seitdem wir zusammen waren häufiger. Da es Tōru offensichtlich ärgerte wenn mich Hajime, seine Freundin nannte. Das wäre doch zu missverständlich. Und dieser Junge hatte ernsthaft gefragt, ob ICH eifersüchtig war. Dabei vergaß er wohl sich selbst.„Was machen wir heute?", flüsterte mir mein Freund zu, während er den Arm um meine Hüften legte und wir den Schulhof ansteuerten. „Lernen..", seufzte ich laut. Hajime, Mei und ich wollten heute zusammen für die anstehende Klausur lernen. Und am Wochenende würde Tetsu vorbeikommen. Nur um mit mir zu lernen. Ich konnte nicht oft genug betonen, wie dankbar ich für diesen schwarzen Kater war. Auch wenn es Oikawa nicht gefallen würde. Er war nunmal unfassbar begabt in diesem Fach, wenn Tōru mir stattdessen helfen könnte, hätte ich natürlich nicht seine Hilfe angenommen. Immerhin fährt er extra von Tokio hierher. Auch Mei und Haji schienen nicht besonders gut mit dem Stoff zurechtzukommen, weshalb sie sich der Lerngruppe sowieso anschließen würden. Also musste er auch keine Bedenken haben.
Dass Tōru wieder einmal schmollte, weil wir heute keine Zeit zusammen verbringen konnten, war unglaublich kindisch. Doch trotzdem ließ es mein Herz höher schlagen und die Schmetterlinge flogen wild umher. „Morgen, versprochen", daraufhin löste er den Schmollmund und ein Lächeln nahm stattdessen Platz auf seinen Lippen. Dieses verdammte aufgesetzte Lächeln, setzte er zu seinem Glück nicht mehr bei mir ein. Sonst würde er was erleben.. . .
Müde streckte ich mich in alle Himmelsrichtungen. Wir hatten gestern noch ziemlich lange gelernt. Trotz des Angebots, dass Mei bei mir übernachten könnte, ging sie lieber heim, da sie keine Wechselwäsche dabei hatte. Unausgeschlafen spazierte ich in das Badezimmer, um mich langsam zu richten. Ich schnappte mir noch schnell mein Bento und lief auch schon aus der Türe, direkt in einen gähnenden Hajime hinein. „Auch so müde", lachte ich heiser und bekam daraufhin nur ein träges Nicken. „Kari-chan, Iwa-chan", rief uns ein unfassbar gutgelaunter Volleyballkapitän zu. Grummelnd sahen wir ihn beide an und ignorierten seine Begrüßung gekonnt. Dabei liefen wir einfach weiter. Keine Lust auf seinen trällernden Morgengesang. Da waren wir uns einig. Hajime und ich könnten tatsächlich so etwas wie Geschwister sein, so wie es Tōru mal behauptet hatte.
Noch nie kam mir der Schulweg so unglaublich lange und steil vor. Belustigt begutachtete mich mein Freund von der Seite. „Was?", fauchte ich ihn an, weshalb er nur beschwichtigend die Hände in die Höhe streckte. „Soll ich dich tragen?", flüsterte er mir verführerisch ins Ohr. Bevor ich überhaupt auf seine unverfrorene Frage antworten konnte, entriss er mir bereits den Boden unter den Füßen. Mein Oberkörper baumelte über seiner Schulter und schwer hielt ich den unverschämt kurzen Rock nach unten. Schlagartig war ich hellwach und schlug mit der freien Hand gegen seinen muskulösen Rücken.
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Starry Sky - Oikawa x OC
ФанфикEine Oikawa x OC Fanfiction. Viel mehr möchte ich euch eigentlich nicht verraten, liest es und ihr werdet schon sehen um was es geht ;) Es wird verschiedene Perspektiven geben, ich versuche diese aber je Kapitel, so gut wie möglich beizubehalten. Ü...