Mit einem erleichterten Seufzer verließ ich das Klassenzimmer. Die Gänge waren leer. Das lag wohl daran, dass der Abteil der Drittklässler von den anderen getrennt wurde. Schlendernd lief ich auf den Schulhof und genoss die langsam wärmer werdende Temperatur. Die Kirschblüten fingen langsam an zu blühen und gab der ohnehin schon edel aussehenden Schule, noch mehr Charme.
„Auch schon fertig?"
Verwundert drehte ich mich um und sah in die grünen Augen meines besten Freundes.
Erschöpft nickte ich und wir setzten uns auf eine freie Bank.
„Wie wars bei dir?", fragte ich schlicht und betrachtete dabei die einzelnen Schüler, die langsam aus dem Gebäude kamen.
„Denke ganz gut, nur Englisch war ein bisschen hart", gab er zu. „Bei dir?"
„Auch gut, aber Chemie hatte keine Gnade mit mir.. Hätte Tetsu nicht mit mir gelernt, hätte ich wohl leere Blätter abgegeben."Wir lehnten uns an die Bank und genossen erst einmal die Stille, nachdem wir mehrere Stunden unter Strom standen und unsere Gehirnzellen anstrengen mussten. Als sich etwas kaltes an meine Wange drückte, schreckte ich kurz auf.
„Ihr könnt doch nicht einfach wegdösen", lachte Tōru und setzte sich zu uns, nachdem ihn Iwa angepöbelt hatte.
„Sollen wir alle zusammen etwas essen gehen, so als Feier des Tages. Immerhin haben wir heute unsere letzten Prüfungen geschrieben", grinste mein Freund breit. Freudig nickte ich, denn mein Magen knurrte bereits lautstark.
„Lasst uns noch auf Mei warten, sie ist bestimmt auch gleich fertig", meinte ich, als die beiden Jungen bereits aufstanden. Wie auf Kommando kam sie durch die Tür gestolpert. Als ich sie herwinkte, schielte sie auffällig zu meinem besten Freund und wurde dabei leicht rot. Man konnte jedoch deutlich erkennen, dass auch Hajime nicht besonders abgeneigt war.. . .
„Puh, ich hatte echt Hunger" - „Ich auch", Mei und ich schoben gleichzeitig unsere Ramenschale von uns weg. Es freute mich, dass sie langsam auftaute. Vor mir gab sie sich zwar schon sehr locker und belebt. Doch bei den beiden Jungen, war sie noch ziemlich angespannt. Belustigt sahen uns die Jungs an, die sich eine weitere Portion bestellten.
„Habt ihr schon eure Anzüge?", fragte ich die beiden, als wir uns auf eine Bank im naheliegenden Park setzten. Tōru grinste übers ganze Gesicht und nickte freudig. „Hab dazu noch eine grüne Fliege, damit auch jeder sehen kann, dass wir zusammengehören", zwinkerte er und ich verdrehte gespielt genervt die Augen. „Und du?", fragte ich in Hajime's Richtung.
„Hab auch einen, doch bei der Farbe der Fliege konnte ich mich nicht entscheiden", antwortete er mir ehrlich. „Wie wäre es mit blau?", fragte ich und sah dabei in Mei's rot anlaufendes Gesicht.
„Immerhin habt ihr beiden noch keine Begleitung. Ihr wollt wohl nicht alleine gehen, dann bleibt stattdessen lieber bei uns. Dann könnt ihr euch doch auch farblich abstimmen, oder nicht?"
Mein Freund sah mich wissend an und grinste genauso breit, wie ich zuvor. Ihm sind Hajime's Blicke ebenso aufgefallen, denn in letzter Zeit kamen diese häufiger vor.
„Grinst nicht so dämlich!"
Ich rieb mir schmollend den Schädel. Dass er Tōru hin und wieder eine verpasste, war mir egal. Aber ich bin doch wie seine kleine Schwester. Gemeiner Haji..
„A-Aber.. ganz falsch liegen sie nicht. Du kannst mir ja gerne die genaue Farbe deines Kleides nennen.."
WOW. So verlegen habe ich ihn noch nie erlebt. Er scheint sie wirklich gern zu haben. Mei hingegen, schien seine Verlegenheit kaum zu bemerken, da sie mit ihrer eigenen zu kämpfen hatte.
„J-Ja.. o-okay", antwortete sie genauso stotternd wie er. Die beiden waren einfach zu süß. Der Kapitän und ich wechselten vielsagende Blicke miteinander und gaben uns still und heimlich ein High-Five.Nachdem wir Mei, die in der Nähe des Parks wohnte, bis nach Hause begleitet hatten. Traten wir ebenso unseren Heimweg an.
„Was sollte das eigentlich Kari?", genervt sah mich mein bester Freund von der Seite an.
Verzweifelt seufzte ich und sah ihn mit einem 'dein Ernst'-Blick an.
„Wenn du sie magst, dann solltest du es ihr auch zeigen. Es kommt nicht oft vor, dass du so drauf bist", lächelte ich leicht. Mit einer harten, sogar beleidigenden Rückmeldung seinerseits hätte ich am ehesten gerechnet. Doch was dann kam, entsetzte nicht nur mich, sondern auch Tōru.
Hajime tätschelte mir sanft über den Kopf und ein klitzekleines bisschen, zuckten seine Mundwinkel nach oben. Danach legte er seinen Arm um meine Schulter und gestand.
„Du hast ja Recht. Ich mag sie wirklich. Danke.."
Ich wusste nicht ob ich gerührt sein sollte, oder schockiert. Ob ich darüber lachen sollte, wie Tōru's Kinnlade fast den Boden streifte. Oder ob ich einfach nur glücklich sein sollte, dass mein bester Freund sich endlich mal verliebt hatte. Ich wusste es nicht. Weswegen ich einfach schwieg und meinen Arm um seine Mitte legte. Das reichte ihm anscheinend aus, denn das Lächeln auf seinen Lippen wurde größer.. . .
„Der Abschlussball ist bereits in zwei Wochen, freust du dich schon?", fragte mich Tōru, als wir gemeinsam auf meinem Bett lagen.
„Ja schon.."
„Wieso klingt das dann nicht danach", skeptisch richtete er sich etwas auf und sah mir besorgt in die Augen. „Hast du etwa Angst, dass dein Kleid nicht gut aussieht?"
Stirnrunzelnd sah ich ihn an und schmunzelte kurz über seine Naivität.
„Ich bin doch nicht so eitel wie du", schmollend drehte er den Kopf zur anderen Seite.
„Was ist es dann?", bohrte er weiter nach.
Kurz überlegte ich, ob ich es überhaupt sagen sollte oder nicht. Schlechte Stimmung wollte ich eigentlich so gut es ging vermeiden. Doch ich entschied mich ein weiteres Mal, einfach nur ehrlich mit meinen Gefühlen zu sein.
„Ich freue mich auf den Ball, so ist es nicht. Nur heißt es automatisch, dass unsere Wege sich bald trennen werden..", traurig sah ich auf meine Hände, die sich mit jedem Wort, mehr in die Bettdecke krallten.Ruckartig prallte ich an seine harte Brust und japste kurz auf. Beschützend legte er die Arme um mich und spielte mit den Bändeln meiner Jogginghose.
„Sag das nicht so, als würden wir Schluss machen.. das kannst du sofort wieder vergessen!"
„So meinte ich es gar nicht, doch irgendwie.. sind wir ja schon getrennt.. zumindest durch die Distanz..", langsam drehte ich mich in seiner Umarmung, damit ich seine Reaktion ablesen konnte. „Du meintest doch, dass wir das schaffen. Wir werden einen Weg finden, damit wir uns oft genug sehen können", sanft legte er seine Hand an meine Wange und zog mich in einen Kuss.
„Es wäre sonst zu hart für dich, wenn du den Körper deines Adonis nicht mehr so oft sehen oder spüren könntest", Letzteres kommentierte er mit einem perversen Grinsen und zwinkerte dabei. Beleidigt schlug ich ihm gegen den Hinterkopf.„Richtiger Trashykawa-move", damit löste ich mich aus seinen Armen und ließ ihn schmollen.
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Starry Sky - Oikawa x OC
FanfictionEine Oikawa x OC Fanfiction. Viel mehr möchte ich euch eigentlich nicht verraten, liest es und ihr werdet schon sehen um was es geht ;) Es wird verschiedene Perspektiven geben, ich versuche diese aber je Kapitel, so gut wie möglich beizubehalten. Ü...