Kapitel 18

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Oikawa's Sicht:

„Du kannst auch hier bleiben, es ist schon spät", bot mir ihr Vater an. Dankend lehnte ich ab. Es fiel mir schon schwer genug ihm in die Augen zu blicken. Nachdem er rein ging, stießen Sawada und ich zeitgleich laut den Atem aus. „Gibst du mir Bescheid, wenn du daheim ankommst?", ein leichter Rotschimmer zierte ihre schönen Wangen. „Sag bloß du machst dir Sorgen", neckte ich sie. Gemächlich schritt ich die wenigen Meter auf sie zu. Als ich über ihre Wange strich, legte sie diese in meine Hand und schloss die Augen.

Verdammt, dieses Mädchen raubte mir den letzten Verstand..

„Das von eben..", fing sie an. Sie wollte doch wohl nicht so etwas wie; Vergessen wir das einfach.. oder.. so was sollte nicht noch einmal vorkommen.., sagen.

So schnell wie möglich musste ich das Thema wechseln. „Das vertagen wir auf ein anderes Mal", grinste ich sie unsicher an. Sie nickte und hauchte ein „okay". Also wollte sie es auch. Mein Herz machte ein Salto und das Kribbeln in meinem Bauch wurde augenblicklich stärker.
„Außerdem will ich nicht, dass du alleine auf deinem Dach sitzt! Wenn du dir unbedingt den Tod holen willst, rufst du mich an und ich setz mich dazu." Ein wunderschönes Lächeln umspielte ihre Lippen. Wie schön konnte ein menschliches Wesen eigentlich sein.

Wie lange wir hier draußen standen, wusste ich schon gar nicht mehr. Eigentlich wollten wir uns nur verabschieden. Aber keiner von uns beiden wollte die Person sein, die den Abschied aussprach.
„Du kannst mich auch jederzeit anrufen, wenn du Sie vermisst.. Egal wie spät es ist."
Ich wollte ihr vermitteln, dass ich immer für sie da sein werde.

Sie sah in den Himmel hinauf. Die Wolkendecke hatte sich bereits gelöst und der Sternenhimmel funkelte uns entgegen.

„Weißt du.. wenn ich sie sehr vermisse, schaue ich einfach in den Sternenhimmel." Diese Wortwahl kam mir bekannt vor. Doch konnte es sich nur um einen Zufall handeln.
„Es kling vielleicht kindisch..", kicherte sie und irgendwie ahnte ich was jetzt kommen wird. Meine Knie zitterten, während ich ihren Worten lauschte. „Meine Mutter hatte mal gesagt, dass wenn man Jemanden vermisst, einfach in den Sternenhimmel sehen soll. So können sie uns nah sein und und beobachten. Als Kind hatte ich es natürlich geglaubt.. Heute befolge ich diesen Rat aber immer noch.." Ihre Worte drangen in mein Ohr und gaben meinem Herzen einen Stoß. Es war nicht derselbe Wortlaut. Aber so viel Zufälle könnte es doch gar nicht geben.

Sie ist es!

Ich hatte keine Zweifel daran. Das Lächeln, welches sie mir am See schenkte.. es war dasselbe. Dasselbe Lächeln, wie von dem Mädchen im Krankenhaus. Seitdem ich sie kennengelernt hatte, drängte ich unbewusst die Erinnerungen an früher, immer mehr zur Seite. Deshalb bin ich nicht sofort drauf gekommen. Es war so offensichtlich. Verdammt.

Sie ist es!

Wie von alleine bewegte ich mich auf sie zu und hielt ihr Gesicht in meinen Händen. Erschrocken japste sie und ihre Wangen färbten sich rot. Ohne weiter zu überlegen, legte ich meine Lippen auf ihre. Es ging einen kurzen Moment, bis sie den Kuss erwiderte. Mein Herz pochte so stark, dass ich Angst hatte es könnte jeden Moment herausspringen. Ihre zarten Lippen schmeckten so unglaublich süß und dieses Gefühl, welches der Kuss in mir weckte.. dieses Gefühl, hatte ich noch nie. Wie ein knisterndes Feuerwerk oder doch eher umherfliegende Schmetterlinge. Ich konnte es kaum beschreiben, denn dieses Gefühl war so neu. „Endlich habe ich dich gefunden", flüsterte ich gegen ihre Lippen. Verwundert sah sie mich an, doch ihre Mundwinkel zuckten verräterisch.

„Was war denn mit: wir vertagen das?", kicherte sie leicht.
„Ich konnte eben nicht widerstehen."

„Ich hole dich morgen ab" - „O-Okay Oikawa..", verlegen sah sie auf ihre Füße. Selbst in diesem Zustand war sie niedlich. Aber etwas störte mich. „Vorhin hast du mich auch beim Vornamen genannt. Oder etwa nicht Hikari-chan?" - „D-Das war unüberlegt" - „Dann sag es noch einmal!", ich zog sie wieder näher an mich. Ihre Hände ruhten auf meiner Brust und langsam sah sie mir in die Augen. „T-Tōru", um ihre Nase herum bildete sich ein zarter Rosaschimmer. Ich liebte es. „Geht doch, dann sehen wir uns morgen Prinzessin", mit einem Kuss auf die Stirn verabschiedete ich mich dann.

Starry Sky - Oikawa x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt