Kapitel 13

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„Tetsuuuu", quiekte ich freudig. „Ich dachte ihr kommt erst morgen – aaahhh wo hast du meinen schlaksigen Puddingkopf gelassen?" Mit den Augen suchte ich den ganzen Vorgarten ab. „Ich bin hier", antwortete mir eine Stimme gleichgültig. Auf der kleinen Treppenstufe sitzend tippte der Nekoma Zuspieler gekonnt in seine Spielkonsole. „Ich glaube ich geh dann mal", ich sah in das genervte Gesicht Oikawa's. „Was.. jetzt schon?", dabei sah ich auf die Uhr, die im Flur hing. Versöhnlich lächelte er mich an und irgendwie wurde mir ganz warm ums Herz.

Ich will nicht, dass er jetzt schon geht..
Ich hielt die zwei Nekomaspieler an den Handgelenken und zog sie mit ins Hausinnere. „Schön, dass ihr da seid und du", dabei blickte ich zu Oikawa. „Du bleibst auch, Hajime werde ich auch rufen. Das wird bestimmt ein lustiger Abend", freudig klatschte ich in die Hände.

Meine besten Freunde auf einem Haufen und mittendrin noch Oikawa.
Widerwillig ließ sich auch Oikawa überreden und saß nun auf dem Sofa. Dabei stemmte er den Arm auf die Sitzlehne und sah ziemlich gereizt aus. Ob es ihn so sehr nervte, dass wir nicht joggen gehen? Verdammter Sportfreak.. „Also jetzt nochmal zu euch beiden: Ich dachte ihr kommt erst morgen?" - „Oi, wenn du willst können wir auch wieder gehen.. anscheinend hattest du andere Pläne", dabei sah er Oikawa verächtlich an. „TETSU!" Wage vermutete ich was er sich dachte, doch da lag er definitiv daneben.
„So lautet mein Name, euer Hoheit", gespielt gekünstelt warf er sich in einen Hofknicks. „Du bist doch dämlich", lachte ich und fand mich in seinen Armen wieder. Er umarmte mich und ein kleines bisschen.. fühlte es ich nach Heimweh an. Sein vertrauter Duft und der Klang seiner Stimme, erinnerten mich ungemein an meine Zeit in Tokio. Er löste sich langsam von mir und sah mich eindringlich an. „Zu deiner Frage. Der kleine Puddingkopf hatte keine Lust so früh mit dem Shinkansen zu fahren, deshalb sind wir jetzt schon da", er legte seinen Arm um mich und sah provokant zu Oikawa. Wieso er das tat wusste ich nicht.. Nachdem Oikawa spöttisch schnaubte, schob ich Tetsu's Arm von meiner Schulter. Ich hatte definitiv keine Lust auf schlechtes Theater.

Es schellte an der Türe und ich ließ Hajime eintreten.
„Hier riecht es aber gut", er zog den Duft förmlich ein und ließ mich kichern.
„Ich hab noch Curry, möchtest du?", seine Augen strahlten vor Freude und ein hastiges Nicken, gefolgt von einem Poltern. Weil er beinahe stolperte, so schnell wie er in die Küche sprintete.
„Habt ihr auch Hunger, Jungs?", mit dem Kopf spickte ich in das Wohnzimmer und sah nur wie sie die Köpfe schüttelten.
Das laute aufstöhnen von Hajime war nicht zu überhören und auch ein wenig peinlich.
„Schaut der sich da drin Pornos an oder was", lachte Nekomas Kapitän laut und auch mir entfloh ein Kichern. „Bei den Kochkünsten, wundert es mich nicht", es war zwar ein Kompliment von Oikawa, doch er hielt sich mit seinen Emotionen zurück. Was war denn sein Problem. Ist es, weil ich ihn im Trainingslager vor den Jungs bloßgestellt hatte. Aber das hatte er sich doch wohl selbst zuzuschreiben? „Hast du auch den Apfelkuchen von meiner Mama gemacht?" - „Den hatte ich tatsächlich für morgen geplant, aber ihr Partycrasher seid ja früher gekommen", ich tätschelte behutsam seinen Kopf, damit er nicht ganz so traurig war. Denn wenn es um Apfelkuchen ging, verstand Kenma keinen Spaß.

Ich holte einige Snacks aus der Küche und platzierte diese auf dem Couchtisch.
Oikawa schien immer noch ein wenig beleidigt zu sein, doch riss sich etwas zusammen. Dass lag wahrscheinlich am tadelnden Blick, den ihm Hajime zuwarf.
Tetsu wich mir nicht von der Seite und half mir beim tragen. Kenma hingegen war wieder einmal sehr in sein Spiel vertieft.
Das Schlüsselklimpern an der Türe verriet mir, dass mein Vater endlich heim kam. Aufgeregt sprang ich auf und lief ihm schon entgegen. „Haben wir Besuch?", fragte er mich mit einem erschöpften Lächeln. Er musste wieder einmal länger arbeiten. Auch wenn es seine Passion war, es laugte ihn wirklich aus. „Die Jungs sind da", lächelte ich und wurde daraufhin von ihm getätschelt. Kurz genoss ich diese Geste, die er mir seit klein auf schenkte und fühlte mich unheimlich geborgen. Zu selten verbrachten wir Zeit miteinander, doch ich nahm es in Kauf. Solange er nicht wieder so in Selbstmitleid versank, wie vor einigen Jahren. War es mir sogar lieber, alleine zu sein. Auch wenn mir seine Gesellschaft wirklich fehlte.

Starry Sky - Oikawa x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt