HOME SWEET HOME

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Mystic Falls 2010

Ich lief durch die dunklen Straßen von Mystik Falls. Alles was ich hören konnte waren die Absätze meiner High Heels auf dem Asphalt und die Stimmen einiger Leute, die unterwegs waren. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite konnte ich eine Bar erkennen. Davor ragte ein Schild mit der Aufschrift 'Mystik Grill' und kurz musste ich über die Einfallslosigkeit des Namen schmunzeln. Ich ging auf die andere Straßenseite und betrat die Bar. Sofort kam mir der Geruch von Alkohol und etwas Schweiß entgegen. Im inneren war es verglichen mit den Bars in Frankreich recht leer. Ich begab mich auf direktem Weg an die Theke und ließ mich auf einem der Barhocker nieder.

"Hey, was darf es sein?" fragte mich der blonde Barkeeper, als er zu mir kam, um meine Bestellung aufzunehmen.

"Ich hätte gerne einen Bourbon"

"Alles klar, kommt sofort!" und damit war er auch schon wieder verschwunden.

"Da hat aber jemand einen guten Geschmack" ertönt nun eine männliche Stimme hinter mir und ein Mann mit dunkelblonden Haaren mittleren Alters setzte sich neben mir auf einen der anderen Barhocker.

"Es gibt nichts besseres als einen guten Bourbon" antwortete ich ihm lächelnd "und Sie sind?"

"Alaric Saltzman, freut mich sehr Miss..." stellte er sich vor und reichte mir die Hand.

"Lorena" antwortete ich, während ich seine Hand ergriff. Ich erwähnte absichtlich nicht meinen Nachnamen, das habe ich seit etwa 400 Jahren erfolgreich vermieden.

"Ich habe Sie hier noch nie gesehen, sind Sie neu hier?" fragte er interessiert nach, während er mich neugierig musterte.

"Ja kann man so sagen... Ich war vor einer Weile schonmal kurz hier, bin danach aber wieder zurück nach Frankreich gegangen" erzählte ich ihm kurz, ohne weiter ins Detail zu gehen.

"Sie kommen aus Frankreich? Wie lange bleiben Sie in Mystik Falls?" fragte er weiter nach. Langsam geht mir die Fragerei auf die Nerven, ich kenne den Mann nicht und habe eigentlich keine Lust ihm meine Lebensgeschichte zu erzählen. In dem Moment kam der Barkeeper zurück und reichte mir meinen Bourbon, ich bedankte mich bei ihm und schaute nachdenklich in das Glas vor mir.

"Ja genau, ich komme aus Frankreich. Wie lange ich bleibe weiß ich noch nicht genau, wahrscheinlich nur ein paar Wochen, vielleicht aber auch etwas länger. Ich habe hier etwas zu erledigen und gehe danach wieder zurück nach Frankreich." Antwortete ich ihm schließlich und hoffte, dass er aufhören würde, mich weiter mit Fragen zu durchlöchern. Ich kam zwar nicht aus Frankreich, aber das geht ihn auch überhaupt nichts an, deshalb war es mir total egal, dass ich ihn angelogen hatte. Außerdem hatte ich eigentlich nicht die Absicht hier Freunde zu finden, ich wollte mich nur an meiner Schwester Rächen und dann wieder verschwinden. Das Klingeln seines Handys rettete die unangenehme Situation zum Glück.

"Entschuldigen Sie mich bitte kurz" sagte er schnell, sah dabei jedoch nicht von seinem Display auf und entfernte sich einige Meter, um zu telefonieren. Wenn er nur wüsste, dass ich trotzdem hören konnte, was er sagte... Schon wieder musste ich über meine eigenen Gedanken schmunzeln. Ich schloss kurz die Augen, um den Gedanken wieder loszuwerden und konzentrierte mich auf das Telefonat.

"Hey Damon, was gibt es?" begrüßt Alaric dann die Person am anderen Ende er Leitung und für einen Moment zog sich alles in mir schmerzhaft zusammen.

"Komm sofort ins Anwesen, Krisensitzung, es geht um Katherine" kam Damon sofort zum Punkt. Es war wirklich der Damon... Damon Salvatore den ich 1864 geliebt habe und dann einfach abgehauen bin. Es tat weh, nach fast 150 Jahren wieder seine Stimme zu hören. Jedoch verdrängte ich diesen Gedanken schnell wieder, als er den Namen meiner Schwester erwähnte. Sofort kochte die Wut in mir hoch und mein Griff um das Glas verstärkte sich.

"Bin gleich da" gab Alaric ernst zurück und legte dann auf. Er kam zu mir zurück und verabschiedete sich, danach verschwand er schnell aus dem Mystik Grill. Ohne groß darüber nachzudenken kippte ich mir den letzten Schluck Bourbon hinter, legte zwei Geldscheine auf den Tresen und eilte Alaric hinterher.

Als ich nach draußen trat sah ich mich kurz um, als mein Blick bei Alaric hängen blieb, der gerade auf der anderen Straßenseite drei Gebäude weiter in sein Auto stieg. Ich hatte zwar kein Auto, aber Vampirgeschwindigkeit war mindestens genau so nützlich. Als er den Motor startete und losfuhr folgte ich ihm mit etwas Abstand. Sein Wagen kam vor einem großen Anwesen zum stehen. Ich versteckte mich im angrenzenden Wald hinter einem Baum und beobachtete die Situation. Alaric klopfe an der großen Tür, welche nur ein paar Sekunden später geöffnet wurde und da stand er, Damon. Für einen Moment vergaß ich sogar, weshalb ich überhaupt hier war. Damon trat zur Seite und ließ Alaric eintreten. Als er die Tür wieder schließen wollte, hatte ich das Gefühl, dass sein Blick lag für einen kurzen Moment auf mir lag und er innehielt. Doch dann schloss er schnell die Tür, es ist also durchaus möglich, dass ich mich mir das eingebildet hatte. Ich wartete noch ein paar Sekunden und näherte mich dann dem Haus. Ich stand nun vor der Tür und lauschte dem geschehen im inneren.

"Ich habe Katherine heute gesehen" sagte eine weibliche Stimme, die ich nicht kannte. Jedoch klang sie verängstigt.

"Und?" Fragte Damon ungeduldig nach.

"Ich soll euch eine Nachricht von ihr überbringen. Sie will den Mondstein, sonst wird sie die Stadt zerfetzen, bis es überall Blut regnet und das heute. Auf dem Maskenball" fuhr das Mädchen fort.

"Sie macht es öffentlich. Masons Tot muss sie wohl aus der Bahn geworfen haben" schlussfolgerte Stefan. Ich musste mir ein Lachen verkneifen. Katherine bringt rein gar nichts aus der Fassung. Als ob Stefan so blöd geworden ist, eigentlich wirkte er auf mich immer ziemlich schlau aber gut, Zeiten ändern sich. Dennoch war ich neugierig, wer dieser Mason ist. War er ein anderer Vampir? Neugierig lauschte ich weiter.

"Sie gerät in Panik, was sie Jenna angetan hat war pure Verzweiflung. Ihr gehen die Tricks aus" kam es nun wieder von Damon. Katherine Pierce soll in Panik geraten, verzweifelt sein oder ihr sollen die Tricks ausgehen? Das ich nicht lache. Diese Beschreibung ist das absolute Gegenteil von meiner Schwester und es wird ihr Untergang sein, wenn sie Katherine unterschätzen.

"Unterschätz sie nicht, wir müssen schlauer sein als Katherine" sagt dann wieder Stefan. Vielleicht ist er ja doch gar nicht so dumm geworden wie ich dachte.

"Warum geben wir ihr nicht einfach den Mondschein? Dann verschwindet sie" schlug das Mädchen vor. Das ist eine echt dämliche Idee. Wenn Katherine den Mondstein haben will, führt sie nichts gutes im Schilde.

"Katherine kriegt einen Scheiß. Mir reichts. Ich gehe auf diesen Maskenball und töte sie, heute" sagte Damon wütend. Die Idee ist gut, aber er glaubt doch nicht ernsthaft, dass sie Katherine einfach so töten könnten, oder? Sie ist dreimal so alt wie Damon und Stefan, sie haben nicht die geringste Chance gegen meine kleine Schwester. Außerdem hat sie immer irgendwo eine Handvoll Komplizen, die ihr helfen an das zu kommen, was sie will. Es hat eben auch Vorteile seine Schwester über 500 Jahre zu jagen.

"Du tötest sie nicht" warf Stephan plötzlich ein. Ich runzelte die Stirn. Damit habe ich nicht gerechnet. Eigentlich hatte er sie geliebt, genauso wie sie ihn. Eigentlich ist es nicht möglich, dass Katherine jemanden liebt, aber ich wusste, dass sie Stefan damals wirklich geliebt hatte.

"Deinen Tugend scheiß kannst du stecken lassen" fuhr Damon seinen Bruder wütend an.

"Du tötest sie nicht" wiederholt Stefan ernst.

"Ach wirklich" sagt Damon provokant.

"Weil ich es tue"

In love with an Original  (Elijah FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt