Kapitel VI.

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Meil POV.
Wir setzten uns in Bewegung. Als wir die Treppe runtergingen wurde Luna durchgeschüttelt. Vielleicht aber auch, weil sie angefangen hatte zu strampeln. Jedenfalls war ich in diesem Moment froh, dass ich nicht versucht hatte zu fliehen, wie sie es getan hatte, denn sie war offenbar die andere gewesen, von der Cody gesprochen hatte.

Ich dachte nach. Was hatte sie mit uns vor? Soweit ich wusste, hatten wir nichts verbrochen. Doch da betraten wir den Schulhof und mein Blick fiel sofort auf das Schiff, dass dort stand. Mir klappte die Kinnlade herunter, während Luna die Augen aufriss. Uns beiden kam dieses Schiff mehr, als nur bekannt vor. Es war die Twilight, das Schiff von Anakin Skywalker! Und wir gingen direkt darauf zu! Wenn ich bis jetzt bezweifelt hätte, dass das echt sei, jetzt wäre ich überzeugt. Plötzlich begannen die Klone zu rennen und Fives-ich kam immer noch nicht darauf klar, dass es einfach Fives war- zerrte mich mit sich. Als ich meinen Kopf drehte sah ich, dass gefühlt alle Lehrer der Schule auf uns zu rannten.

Nur am Rande bekam ich mit, dass Luna etwas schrie und Rex zurück brüllte -es ging irgendwie um laufen und zum Schiff laufen- doch dann waren wir im Schiff angekommen und die Rampe wurde sofort geschlossen. Mit einem Ruckeln setzte die Twilight sich in Bewegung und die Schule wurde immer kleiner, bis sie schließlich verschwand.

Nicht gerade auf die sanfteste Weise wurden wir in den Raum gebracht, wo sie Luna schließlich absetzten.
Anschließend schlossen sie die Tür und verriegelten sie vermutlich auch. Unsere Fesseln hatte man uns nicht abgenommen.
„MEIL!", schrie da auch schon Luna. Warum sie versucht hatte zu fliehen war mir schleierhaft. Es war doch eigentlich klar, dass die schneller waren, als wir. „Was?",fragte ich. „Die bringen uns von der Erde weg!" „Ach ne!",antwortete ich ironisch. Dann schwiegen wir beide eine Weile.

Schließlich wanderte ihr Blick zur Decke. Sie seufzte leicht und fragte: „Kannst du eine Räuberleiter machen?" War das ihr Ernst? „Wie denn, mit auf dem Rücken gefesselten Händen?",entgegnete ich.

Nach einiger Zeit hatten wir es dann doch mit Ach und Krach geschafft, sie in den Lüftungsschacht zu befördern.
Als sie dann jedoch nach vorne robbte, konnte man es laut und deutlich hören. Um von ihr abzulenken, trat ich solange gegen die Tür, bis etwas passierte. Nämlich, dass von draußen Schritte ertönten.
Die Tür öffnete sich und Rex betrat den Raum.

Sein Blick fiel auf mich, dann auf den leeren Raum und schließlich auf das offene Lüftungsgitter. Er seufzte. „Und ich dachte, ihr wäre klar geworden, dass sie nicht entkommen kann..." Daraufhin murmelte er irgendetwas in seinen Helm, ich konnte nur ein paar Wortfetzen verstehen, doch es machte mir klar, dass jetzt alle auf dem Raumschiff wussten, dass Luna im Lüftungsschacht entkommen war.

Jetzt wandte der Captain sich an mich. Ein ungutes Gefühl stieg in mir auf. Aus diesem Grund wich ich zurück, bis ich an die Wand stieß. Innerlich fluchte ich. Warum hatte ich ihr auch geholfen? Rex bemerkte das und nahm seinen Helm ab. „Du brauchst dich nicht zu fürchten. Ich möchte nur mit dir reden",versuchte er mich zu beruhigen.
Irgendwie wirkte es. „Worüber?",wollte ich wissen.

Plötzlich ertönte ein Schuss, gefolgt von einem Klirren und einem Dumpfen Knall. „Man hat sie wohl gefunden", meinte der Klon daraufhin nur trocken. Nach einiger Zeit, in der Rex mich durchgehend beobachtet hatte und meine Augen durch den Raum gehuscht waren, kam Commander Cody mit einer sich die ganze Zeit windenden und um sich tretenden Luna im Schlepptau bei uns an. Ihr Hände waren ihr mit einer anderen Fessel, als der davor, hinter den Rücken gebunden und ein Tuch vor ihrem Mund verhinderte, dass sie sprach.

Cody, der sie die ganze Zeit an den Oberarmen festhielt, sprach mich nun direkt an: „Warum bist du nicht auch weggelaufen? Warum bist du hier geblieben, obwohl du die Chance hattest durch den Lüftungsschacht zu entkommen?" Während er sprach, übergab er Luna an Rex, der sie irgendwie an der Wand festmachte, sodass sie nicht mehr weglaufen konnte.
Ich zögerte. Sollte ich antworten? Was würde geschehen, wenn ich es nicht tat?

"Du kannst es entweder uns jetzt, oder später dem Jedirat erzählen", durchbrach Rex die Stille, die sich über uns gelegt hatte, nur durchbrochen, von Luna's vergeblichen Befreiungsversuchen. „Es macht überhaupt keinen Sinn. Sie sind eh schneller als wir. Würden wir es schaffen abzuhauen, würden Sie uns sofort wieder finden,"antwortete ich.

Darauf folgte ein Moment der Stille, selbst meine Freundin hielt still und lauschte.
Cody nahm währenddessen seinen Helm ab.
Ernst sah er mich an, auf seinem Gesicht keine Regung. Wie gerne wüsste ich in diesem Moment, was er dachte.
„Reeex? Was denkt Cody gerade?", wollte ich wissen. Jetzt sahen beide mich seltsam an. Langsam zog der Marshallcommander eine Augenbraue hoch. „Warum fragst du mich das nicht selbst, Zwerg?" Schulterzuckend antwortete ich: „Ich bezweifle halt, dass ich eine Antwort bekommen hätte. Bekomme ich denn eine?"

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