Kapitel XIV.

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Meil POV.
Rex trat vor mich, hinter sich ein paar seiner Männer. Einer deaktivierte das Energiefeld. Ich stürzte. Dem Boden entgegen. Doch ich wurde aufgefangen. Langsam hob ich den Blick. Rex stand vor mir. Hatte mich aufgefangen. Hielt mich fest, als ich zitternd Blut hustete. Er sah mich an. Sein Gesicht konnte ich nicht sehen, er trug noch immer seinen Helm auf dem Kopf. Doch nun wandte es sich an einen seiner Brüder: „Dawn, sie ist verletzt, sorg dafür, dass wir so schnell wie möglich hier herauskommen." Ein knappes Nicken war die Antwort, dann schnelle Schritte, dumpfe Schüsse und alles wurde schwarz.

Das erste, was ich spürte, war Nässe. Alles um mich herum war nass und ich schien durch einen Schlauch zu atmen, oder durch was auch immer, jedenfalls nicht wie sonst. Erschrocken riss ich die Augen auf. Alles war verschwommen. Weiter hinten konnte ich einige dunkle Gestalten undeutlich erahnen. Hektisch liefen sie umher, was sie taten konnte ich nicht genau erkennen, doch schließlich wurde das Wasser oder so um mich herum weniger. Jetzt konnte ich wieder klar sehen. Während ich auf eine Trage gehoben wurde sah ich mich um. Alles war steril und weiß. Um mich herum wuselten Klone und Medidroiden umher. Mit einem kurzen Rucken wurde die Trage hochgehoben und nach kurzer Zeit wieder abgesetzt. Erschöpfung überkam mich, gepaart mit Schmerzen überall am Körper und erneut glitt ich in schwarze, schier endlose Dunkelheit.

Als ich abermals erwachte war es dunkel. Stille umgab mich, als wäre ich in Watte gehüllt. Nur unterbrochen von leisem Piepsen und fernen Schritten. Um mich herum waren irgendwelche medizinischen Geräte. Vorsichtig setzte ich mich auf. Wegen eines kurzen Schmerzes im Bauch zuckte ich kurz zusammen. Mit einer Hand auf dem Bauch erhob ich mich langsam. Doch der Schmerz erweckte eine Erinnerung. Eine, die ich am liebsten so schnell wie möglich wieder vergessen wollte. Ich sah Dooku vor mir, spürte den Schmerz. So gut wie möglich versuchte ich meine unregelmäßige Atmung zu normalisieren. Gleichmäßiges Hand-zur-Faust-ballen half mir dabei.

Doch ich musste hier raus. Das alles hier erinnerte mich zu sehr daran, was er mit mir gemacht hatte. Also verließ ich den Raum so schnell wie möglich. Draußen war es etwas heller, die Schritte tönten jetzt in weiterer Ferne als vorhin. Zögernd setzte ich einen Fuß vor den anderen, das eiskalte Metall stach unangenehm in meine bloße Haut. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich andere Kleidung trug, ebenso, wie, dass meine Socken fehlte.

Langsam bewegte ich mich voran, immer meine Umgebung im Auge, aus Angst, jemand könnte plötzlich hinter mir stehen. Dennoch sah ich nicht kommen, dass auf einmal jemand meine Schulter berührte. Sofort fuhr ich herum, meine Hände abwehrend erhoben.
Doch hinter, bzw. jetzt vor mir, stand nur Plo Koon. „Was machst du noch hier, junge Meil?", wollte er wissen. „Du solltest dich ausruhen." „Das gleiche könnte ich euch fragen, Meister Plo", gab ich nur zurück. Eine unangenehme Stille entstand, bei der er mich musterte, während ich auf den Boden starrte, nur, um ihm nicht in die Augen sehen zu müssen. Erst, als ich eine Hand auf der Schulter spürte, blickte ich auf.

„Komm mit, junge Meil", sprach der Jedimeister. „Ich bring dich zurück zu deinem Quartier. Morgen will der Rat dich sehen. Bis dahin solltest du ausgeruht sein." Schweigend folgte ich ihm zurück zu dem Raum, wo ich erwacht war. Dort ließ der Jedi mich wieder allein, nicht ohne mir vorher ein aufmunterndes Nicken zu schenken.

Nun lag es an mir, erneut einzuschlafen. Immer wieder veränderte ich meine Schlafposition, doch andauernd schreckte ich bei dem kleinsten Geräusch hoch, meistens dann, als ich endlich fast Schlaf gefunden hatte. Als er mich dann doch endlich übermannte, waren meine Träume dunkel und furchteinflößend. Ich sah rotes Licht in der Dunkelheit schimmern, hörte Schreie und Dooku leise lachen.

Ich schreckte hoch, als jemand mich an der Schulter packte und rüttelte. Die Augen weit aufgerissen, blickte ich schnell atmend panisch umher, beruhigte mich jedoch, als ich das Gesicht vor mir erkannte. Es war Dawn. Ich meinte, leichte Beunruhigung auf seinem Gesicht erkennen zu können, doch ich konnte es mir auch einbilden. Unsicher, wie ich mich verhalten sollte, blickte ich auf die Bettdecke. Beim Klang von Dawns Stimme sah ich auf, ihn allerdings noch immer nicht direkt an. Er war ein paar Schritte zurückgetreten, wahrscheinlich um mir ein wenig Freiraum zu gewähren. „Captain Rex und der Rat der Jedi wollen Sie - dich in Kürze auf der Brücke sehen. Ich soll dich hinbringen", sprach er. „ Außerdem soll ich dir noch das hier geben." Mit diesen Worten drückte er mir ein Bündel Kleidung in die Hand und verschwand mit einem gemurmelten „Ich warte draußen auf dich." aus der Tür.

Ich besah mir die Kleidung genauer. Es war exakt die gleiche, wie ich sie auch vorher immer schon getragen hatte. Kurz runzelte ich die Stirn. Warum konnte ich auch ohne Brille so gut sehen? Klar, vorher sah ich auch ohne Brille nicht komplett verschwommen, aber so klar nun auch wieder nicht. Hatte der Bacta-Tank auch meine Augen geheilt?

Kurze Zeit später trat ich vollständig umgezogen vor die Tür, wo Dawn geduldig auf mich wartete und sich nun in Bewegung setzte. Schweigend folgte ich ihm. Egal, wo ich hinsah, alles sah die ganze Zeit gleich aus. Wie konnten die sich nur zurechtfinden? Wir liefen eine ganze Weile, bis wir vor einer Tür ankamen, vor der auch schon Rex stand und wartete. Kurz erklärte Dawn mir noch, dass wir uns in der Nähe die Brücke befänden, dann verließ er uns, um seinen täglichen Pflichten nachzugehen. Ich wandte mich Rex zu. „Hallo, Zwerg. Dir scheint es besser zu gehen." Ich schnaubte. „Hallo Cap. Ich bin nicht klein. Und ja, körperlich geht es mir besser." Auch, wenn ich die ganze Zeit Angst habe, jemand würde plötzlich hinter mir stehen, fügte ich in Gedanken hinzu. Mein Blick glitt kurz an Rex vorbei, zu der Tür. Dahinter schien der Rat zu warten. Besorgt sah Rex kurz zu mir herunter. „Wollen wir?", riss er mich aus meinen düsteren Gedanken über die Zukunft. Ich nickte kurz, also betätigte er einen Knopf wodurch der Eingang mit einem Zischen aufglitt und wir betraten den Raum dahinter.

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