Kapitel X.

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Meil POV.
Nachdem Rex und Cody mich in aller Frühe aus dem Bett geschmissen und mir erstmal grob erklärten, was die Mission war, wurde ich von ihnen auch schon in ein Hangar gebracht, in dem das Schiff stand, mit dem wir auf einen Mond von Mustafar gelangen sollten. Blöd nur, dass Mustafar eigentlich keinen Mond besaß. Wo der plötzlich herkam, konnte ich mir bei bestem Willen nicht erklären. Aber vielleicht hatte das Imperium den auch einfach für Testläufe von Todesstern missbraucht, was aber eher unwahrscheinlich war, da Vaders Festung in der Nähe auf Mustafar liegen würde, dem Ort seines Versagens.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Obi-Wan Kenobi, gefolgt von Luna, den Hangar betrat und auf uns zusteuerte. Als ich bemerkte, wie Cody und Rex meiner Freundin finstere Blicke zuwarfen verdrehte ich genervt die Augen, ich verstand nämlich nicht, was die gegen sie hatten. Den Rest des Vortrags Obi-Wans hing ich wieder meinen Gedanken nach, bis ich bermerkte, dass Rex und Cody, bzw. Kote sich in Bewegung setzten, weshalb ich ihnen folgte. Aus dem Augenwinkel heraus sah ich noch, wie Luna mir zuwinkte, woraufhin ich noch kurz die Hand zum Abschied hob, dann verschwand sie aus meinem Blickfeld.

Drinnen verschwanden die beiden Klone sofort, jedoch trat ein mir unbekannter Glänzer, den Helm unter den Arm geklemmt an mich heran. ,,Wie heißt du?", wollte ich wissen. Mein Gegenüber straffte sich. ,,Ich bin CT-5831", meinte er in dem üblichen Ton, der immer kam, wenn die Klone ihre Nummern nannten. Ich schmunzelte. ,,Ich habe nicht nach deiner Nummer, sondern nach deinem Namen gefragt." ,,Dawn, Ma'am", antwortete er mir leise. Seine Haltung verdeutlichte mir, dass er mit so etwas nicht gerechnet hatte. ,,Ich soll euch zu eurem Quartier, und dann sofort in die Trainingshalle bringen, Ma'am", erhob er nach einem Moment des Schweigens seine Stimme. Ich nickte nur stumm. So gingen wir ein paar Minuten wortlos nebeneinander her. ,,Nenn mich Meil", durchbrach ich dann schließlich die erdrückende Stille, die aber nicht wirklich still war, da man das Summen des Schiffs und das gleichmäßige Klappern von Schritten hören konnte.

,,Natürlich Ma'- Meil", korrierte er sich schnell. Seine Haltung wirkte nun deutlich entspannter, als noch zuvor. Musternd sah ich von unten zu ihm hoch. Auf seiner Schläfe war ein Tattoo, ein ausgefüllter Kreis und darum herum in regelmäßigen Abständen kleine Dreiecke, zwischen denen wellige Linien waren. Seine Haare waren schulterlang und lockig und schwarz. Dann viel mein Blick auf seine Rüstung. Schrammen, Kratzer, dass war etwas, das eigentlich nichts auf der Rüstung eines Glänzers zu suchen hatte. Dann ging mir ein Licht auf. ,,Du bist gar kein Glänzer."

Der Klon neben mir schüttelte schweigend den Kopf. ,,Warum hast du dann keine Farbe auf deiner Rüstung?" Es schien so, als wolle er mir antworten, doch da waren wir auch schon an einer Tür angekommen, die sich mit einem Zischen öffnete. Ich betrat mein Quartier. Eine schmale Pritsche, eine Tür, wahrscheinlich in ein kleines Bad, da ich vermutlich das einzige weibliche Wesen an Bord bin, ein zusammengefaltetes Kleidungsstück auf der Pritsche. ,,Zieh dich um, dann bring ich dich in den Trainingsraum." Mit diesen Worten schloss sich die Tür wieder hinter mir. Also näherte ich mich der Liege und nahm die Kleidung, die dort lag unter die Lupe. Sie bestand aus einer graublauen Tunika mit einem etwas breiteren schwarzen Gürtel, schwarzen Lederschuhen und einer dunkelgrauen, weiteren Hose, dazu zwei Haargummis.

Ich zog mich um. Der Stoff fühlte sich angenehm auf meiner Haut an. Als ich fertig war band ich mir meine schulterlangen, dunkelblonden Haare in zwei Zöpfen zurück, bevor ich mich wieder zum Eingang wandte, wo Dawn nich auf mich wartete und wir machten uns auf den Weg zu meiner ersten Trainingsstunde.

Es waren ein bereits drei Wochen vergangen, seid wir nach Mustafar aufgebrochen waren. Was jetzt eigentlich jetzt die Mission war, war mir nicht bekannt, allerdings hatten wir in der Nähe von Mustafar's eigentlich nicht vorhandenen Mondes Stellung bezogen und harrten hier jetzt schon wochenlang aus. Die Jedi hatten sich seit unserer Abreise nicht mehr blicken lassen, jedoch hatte ich mich in den vergangenen paar Wochen gut mit den Klonen angefreundet. In ihren Reihen war ich bekannt. Eine weibliche Person, die keine Vorgesetzte ist, sahen sie nicht oft. Ich meine, ich war einfach nur ein kriffender Zivi, der hier im Kriegsgebiet mit den Klonen chillt und sie auch noch wie ganz normale Menschen behandelt, anders als ein gewisser Jedi Meister, dessen Namen ich nicht nennen will. Mit der Zeit war auch eine Routine in den Alltag gekommen. Jeden dritten Tag war morgens um 0700 nach dem Frühstück, welches aus einer undefinierbaren grauen Pampe bestand, Kraft- und Ausdauertraining, jeden dritten Tag, an dem Tag vor dem nächsten Krafttraining wurde mir der Nahkampf ohne Waffen beigebracht, am Tag dazwischen das schießen. Anschließend gab man mir Unterricht in Theorie, Taktik, Geographie und Mando'a, der Sprache der Mandalorianer. Dazwischen gab es eine kurze Pause, in der es ‚Mittagessen', also wieder diese Pampe gab, genauso, wie danach, woraufhin ich dann immer todmüde auf die Pritsche fiel und sofort einschlief.

Schon von Beginn an war dieser Tag seltsam. Als ich erwachte, herrschte eine spürbare Unruhe. Nachdem ich mich angezogen hatte, trat ich vor die Tür, wo ich direkt ein paar der Jungs in die Arme lief. Mein Gehirn hatte sich angewöhnt, Jungs statt Klone zu denken, da das in diesem Kontext schon ein ‚bisschen' abwertend ist. Genauso, wie die Tatsache, dass die Republik eigentlich
Anti-Sklaverei-Gesetze, aber eine komplette Sklavenarmee hat, niemand aber darüber spricht, geschweige denn etwas dagegen tut. Was wir unbedingt ändern müssen. Dazu kommt noch, dass die Jedi Generals sind, obwohl sie nie etwas mit dem Krieg zu tun hatten, während ihre Soldaten ihr Leben lang darauf gedrillt worden sind und der höchste Rang, den sie erreichen können, der des Marshallcommanders ist und im gesamten Krieg kein einziger der Jungs diesen erreicht hat.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, die wie sooft ziemlich weit vom Grundgedanken abgedriftet waren, als einer von ihnen zu mir meinte, das Training würde heute ausfallen. Alle Mann müsse sich auf Gefechtstation begeben, doch sie waren angewiesen worden, mich auf die Brücke zu bringen, da ich sonst nur im Weg herumstehen würde. Logisch, da ich nicht wirklich kämpfen konnte, im Gegensatz zu ihnen. Also begaben wir uns in Richtung der Brücke.

Dort angekommen verließen sie mich auch sofort wieder, sodass ich jetzt alleine hier auf der Brücke stand, abgesehen von den Lighttroopern, die allerdings ziemlich beschäftigt damit aussahen, die Resolute auf ein kleineres Schiff zu zu steuern, welches mir bekannt vor kam, allerdings wusste ich in der jetzigen Situation nicht, woher. Nach einiger Zeit wurde es mir zu blöd zu stehen, weshalb ich mich zum Fenster gewandt auf den Boden setzte, genau rechtzeitig um zu sehen, wie das Transportshuttle von einem Traktorstrahl erfasst und in das Hangar des Schiffes gezogen wurde. Sofort begannen wir zu drehen, doch plötzlich sprang vor uns eine separatistische Flotte aus dem Hyperraum, sodass wir nicht springen konnten.

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