Vom Seelenhandel und Glückverschleudern / Teil I

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06.06. 22  01:00

Ich bin ein naiver, dummer Junge. Der die ganze Zeit über mit Lügen seine Welt kaschierte und sich alles schön geredet hat. Für das Scheinbare, das gute Gewissen. Habe Fehler für Fehler zurecht gerückt. Für das Scheinbare... wie kann man nur so blind sein?
An die Liebe glauben  und auf Gott vertrauen. Zwei Dinge die scheinbarer nicht sein könnten. Nur das Glück ist mir noch flüchtiger. Was hat man von einer Präsenz, die ständig da zu sein scheint aber einem nicht hilft? Heute stellen sie mir die Heizung ab und ich steh hochverschuldet bis zum Hals in der Scheiße...

Ich werde nicht satt von den Drogen und der FIRE-Jackpot kam immer noch nicht... und selbst wenn, wäre das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Die Zeiten waren gut, jetzt sind sie schlecht.
Ich war jung, jetzt fühl ich mich halbtot.
Sie und die Leute scheinen auch nicht besonders viel Freude zu haben, hoffe ich zumindest.
Ich gönn es ihnen nicht. Nein, ich hasse sie sogar alle dafür. Ich glaube es jedenfalls, dass ich das tun muss. Liebe kann nur durch Hass aufgegeben werden, alles andere ist doch bloße Verzweiflung oder ein Schuldgefühl. Ich lass es nicht zu, dass sie mich lieben. Denn die Emotionen sind ihre Waffe. Das Wort Gefühl, nur ein Synonym für Schmerz.

Das alte Leid, des ewigen Dramas - es hat mich kalt werden lassen. Ich war Anfangs nicht traurig wegen der Trennung, ich wollte das doch selbst nicht mehr. Ignorierte Anfangs alles, flüchtete mich in  die Einsamkeit um mich zu berauschen. Zuerst tat es mir gut, mich von dem Ganzen zu lösen weil ich hoffte das es nicht wiederkommt. Doch falsch gedacht, ich gab der Liebe wegen wieder einmal nach und antwortete in meiner berauschten Verblendung auf die Nachricht. Ich hätte wissen müssen, dass es ihr nur um Rache geht. Ich hatte vergessen aber sie hatte nichts vergeben. Ganz klar ist mir bis heute das "warum?", immer noch nicht. Das Gewissen holt mich ständig ein mit der Suche nach dem Grund. Es hält mich auf, quält mich mit Fragen und hindert mich daran Inspiration zu finden. Bloß wie werde ich es los? Ob betrogen oder nicht, ich will die Antwort eigentlich garnicht. Die Wahrheit ist sicher nicht hilfreich für mich im Moment. Ich dachte, dass es ihr doch schlechter gehen müsste als mir, weil es doch das Karma gibt. Ich bin eingekehrt und dann als Seele aufgewacht und sie ist ausgezogen und hat erneut aufgegeben. Ihre Seele scheint eingeschloßen zu sein, hinter der Eitelkeit ihres getriebenen Egos. Das ist Grund warum sie lacht und glücklich ist, weil nur der Narzisst kann so glücklich sein. Ich wollte die Veränderung, dass wir Kompromisse finden. Also veränderte es sich dementsprechend. Ich fühlte mich schuldig, wollte Reue zeigen, wieder mit der falschen Annahme das sie es auch tut. Ich sah ja wie sie weint und gelitten hat, es schmerzte mich. Ich nahm sie in den Arm, küsste sie auf die Stirn. Ich dachte, dass ich es geschafft hatte. Da war diese Zuversicht im Lauf der Dinge. Es braucht bestimmt noch ein wenig Zeit aber dieser Konflikt war Geschichte, wir hatten uns wieder... dachte ich.
Heute frage ich mich - um was hat sie da immer genau geweint? Das hat sie mir nie beantwortet. Ich weinte nicht, ich war der Meinung ich habe einen klaren Blick auf uns. Doch mein Blick war zusätzlich noch von ihr getrübt und ich war bereits verloren. Also gab sie mir einen letzten Rest von ihrem süßen Gift und jagte mich wortwörtlich zum Teufel. Wohin verläuft man sich also blind?

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Datum: 12.06.22.  Uhr: 03:33 AM

Schreiben hilft mir das Bewusstsein zu festigen, also schreib ich.
Ich bin ein verlorener Junge. Ich fühle nichts.
Ich teile auch nicht oder gebe etwas. Ich rede mit Absicht falsche Dinge, lass euch im Irrglaube.

Hoffe ihr unterschätzt mich dadurch, das Beste wäre wenn ihr lacht oder mich ignoriert. So verliert ihr mich dann auch bald aus den Augen. Ich werde bis dahin im Schatten wandeln, nur noch für einige Einkäufe das Haus verlassen und warten. Von oben ganz heimlich beobachte ich alles und liege auf der Lauer - bis die Chance vorbeikommt und ich sie mir dann schnappe.

Warten ist ok, dafür braucht man nur Geduld. Wie eine Katze die vor dem Mauseloch Stellung nimmt, konzentriert auf jede Bewegung achten. Um jeden Fehler der gejagten Beute als leichtverdienten Vorteil ohne weitere Anstrengung zu gewinnen. Schnell im richtigen Moment reagieren, das ist das Gesetz des Stärkeren. Ihr seid abhängig von euren Pflichten wie Arbeit, Haus, Familie und dem sozialen Umfeld - ich bin zumindest fast frei. Ich habe nichts zu verlieren und alles zu gewinnen, kein Druck oder Stress so wie ihr. Bald schon, nachdem ich gewonnen habe, dann hört die Sehnsucht nach der Vergangenheit auf. Begrüßt mich doch die Zukunft mit Erfolg, mach ich es nicht für Ruhm oder Ehre von euch, sondern durch Wut heraus aus quälender Leere.

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Wie wahr es wird. Eine selbsterfüllende Prophezeiung - der Tag X.
Wenn eure scheinbar flache Welt zu rollen beginnt.

Ich habe meine Chance verspielt, zu wenig Einsatz gezeigt, also hab ich ihn erhöht.
Doch letztendlich alles verzockt, weil ich mein Vertrauen in das Schicksal gelegt habe.
Doch der Gewinn, aus der Vision er kam nicht. Es war ein Trugbild, ein Trugschluss.
Nun sitze ich hier... Allein... ach nein.
Zu zweit allein. Ich sah sie doch von oben herab, hochschauend.

Dieser Blick, was war er? Mehr als nur ein Augenblick ?

Es friert mich im August. Wo finde ich denn noch meines Gleichen?

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Kaum ein Tag an dem ich nicht müde bin.
Trotz 12h Schlaf - fühle ich mich wie ausgekotzt. Mein Körper ist schwer und träge, meine Seele findet es mittlerweile sehr mühselig in diesem verrosteten Stück Fleisch

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Überall diese Fremde. Es ist kein Fremdenhass in mir, wie auch? Fremd sind sie mir alle.

Es ist keine Abneigung, es ist nur bloßes Kopfschütteln für ein Unverstandensein.

Ein „Hände-über-den-Kopf-schlagen" - oh bange, ich habs doch gesagt.

Ich habe Recht, ich würde dies gerne loswerden wollen. Wer will es haben, mein Recht?

Das ständige Hellsehen, die Weitsichtigkeit - ich hab mir sie nicht ausgesucht.

Naja vielleicht schon, ich wollte ja schließlich viel Wissen. Die meisten mit denen ich bis jetzt ins Gespräch kam, sie wissen auch viel oder dass glauben sie zu mindest.
Ich dachte es & glaubte es auch - heute weis ich es besser

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07.06.22

I GOT TO HUSTLE -  am Anfang, dachte ich mir nichts dabei, als ich anfing Gedichte zu schreiben.
Später schrieb ich Lyrik und Dichtungen weil ich damit Ansehen gewann oder Menschen zum Lachen bewegte. Danach kam eine Zeit des aktiven Protestes, ich dachte gehört und verstanden zu werden oder anders es wäre besser gewesen wenn sie mich gehört und verstanden hätten. Ich sah Künstler, spezifisch Musiker als mein Vorbild an - was die sagten, dass war meine Welt. Also, das Ende vom Lied war - ich fing an zu rappen, ich dealte mit Drogen.
Das nur, weil sie mir im jugendlichen Leichtsinn, Erfolg versprachen. Sie sorgten dafür, dass Geltung mich trieb oder besser gesagt, sorgten sie dafür, dass ich mir ihr Geld als Dogma und Götze, als Ziel und Sinn dachte.

Durchschaute ich doch aber zu schnell das Ganze, leider Gottes...

So kam es dazu, dass ich ihre Methoden der Manipulation, ziemlich klar als das sah was sie sind. Nämlich, mich zu motivieren zum Götzendienst.
Denn, ich verstand ein was nie:
„Wie konnten meine Eltern, seit ihrem 16. Lebensjahr, mit der Aussicht bis 60. arbeiten zu müssen, diese Motivation aufbringen?"
Ich hasste Arbeit schon damals, natürlich aus Unverständnis. Jedenfalls, bin ich zu liberal aufgewachsen - wirkliche Regeln waren da keine.. aber Strafen waren dennoch immer noch in  Mode.
Kein Plan, ob meine Mutter sich jemals gefragt hat: „War das richtig, ihn zu bestrafen?" - das Gefühl als Kind, ließ mich nur denken:
Die Welt wird versklavt , meine Mutter ist ein Sklave. Sie kann nichts dafür am Ende..."

Meine Liebe, war natürlich stets ihr gegenüber vorhanden aber ich lag natürlich trotzdem richtig... also wie sollte ich das je akzeptieren - jemals so zu werden?
Mein Vater, ein Arbeiter. Ein Arbeiter,  aber - Selbständig! Das machte es zwar nicht besser für mich, denn viel Zeit oder Ruhe hatte er nicht, aber es zeigte mir, wie ich auch sein sollte.

Da frage ich mich selbst wiederholt: „Wie sollte ich mich jemals damit abfinden?"
Heute weis ich es besser... Ich sollte das nie.

das LASTERTRAGE-BUCH 💀 Prosa & KomaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt