5: Liebe in Zukunft - Mafia

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Mikos

„Marlen, 21 Jahre alt. Sie wäre perfekt für dich Mikos", meint mein Vater. In meinem schwarzen Anzug stehe ich im Büro meines Vaters und schaue aus dem Fenster, während er mir bereits duzende Frauen vorgelesen und vorgehalten hat, damit ich mir eine zur Ehefrau aussuche. „Nein", antworte ich nur mürrisch und bewege mich ein paar Schritte, ehe ich die Hände zu Fäusten balle und meine ganze Wut, über meinen Vater, in mich hinein presse.

Ich bin 26 Jahre alt und er setzt mir eine Frau nach der anderen vor, die teilweise 5 bis 7 Jahre jünger sind. Ich weiß, dass es in unserem Business – Mafias, Drogenhandel, Waffenhandel – anders ist, als im normalen Leben. Auch dass ich Zwangsheiraten muss ist mir klar, schon immer, aber nicht so junge Mädchen, die nicht mal im Ansatz wissen worauf sie sich einlassen.
Mal abgesehen davon, dass mein Herz seitdem ich 6 bin Marie gehört. Wir waren als kleine Kinder Sandkastenfreunde, bis sie weggezogen ist und trotzdem meinte ich zu ihr, dass ich sie heiraten werde.

„Marie Silva, 25 Jahre alt. Sie hat sogar mal neben uns gewohnt und ihr Vater ist bei den Rodrigos angestellt. Wir könnten ihren Vater rüber holen. Das würde gleich zwei deiner Ansprüche erfüllen. Sie ist nicht so jung und kennt uns. Flüchtig zumindest"
Sofort werde ich hellhörig und drehe mich rasch um. Ich werfe einen Blick auf die Akte und erstarre. „Marie", murmle ich und sofort bekomme ich Flashbacks von damals, wo ich gesagt habe, dass ich sie heiraten werde. „Ist sie Single? Du weißt, ich werde keine Beziehungen zerstören", meine ich und bete innerlich, dass sie es ist.
Die Frau, das Mädchen, was ich damals wollte, liegt mir jetzt vor den Füßen. Ein Katzensprung davon entfernt die Wünsche und Hoffnungen all der Jahre in die Realität umzusetzen.
„Ja ist sie und wohnt drei Straßen weiter. Sie studiert Jura, sie wird mir immer sympathischer. Was sagst du?", antwortet mein Vater mir und sieht mich abwartend an. „Ich will sie sehen. Und mit ihr reden, alleine", murre ich und verschwinde in mein Schlafzimmer. Ich weiß, dass mein Vater das engagieren wird und ich in weniger als zwei Stunden meine Liebe von damals sehen werde.

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1 ½ Stunden später, sitze ich auf meiner Couch und lasse den Whiskey aus dem Glas in meine Kehle sickern. Entspannt atme ich ein und aus, als es an meiner Tür klopft. „Si"
„Señor Sanchez, Mikos?" – eine angestellte meines Vaters steht in der Tür und sieht sich suchend nach mir um. Langsam stelle ich das Glas vor mich auf den Tisch und stehe auf. „Señora Silva", meint die Angestellte und tritt zur Seite, als ich nicke. „Marie", murmle ich der rothaarigen zu, als hinter ihr die Tür geschlossen wird. „Was soll ich hier und wer sind sie?", fragt sie mich und ich weiß genau, dass sie sich nicht an mich erinnern kann, doch ich kann mich mehr als gut an sie erinnern. „Mikos Sanchez. Du erinnerst dich nicht?", frage ich nach und sie schüttelt den Kopf. „Irgendwann werde ich dich heiraten", murmle ich und als sich ein Ausdruck der Erinnerung auf ihrem Gesicht bildet huscht mir ein Lächeln über die Lippen.

Marie

Schüchtern blicke ich mich im Zimmer um, während ich den Blick des Typen auf mir Spüre. Seine dunklen Augen liegen auf mir, die Haare fallen jedoch davor. Er ist muskulös und einen ganzen Kopf größer ist als ich. Er trägt einen schwarzen Anzug und wenn ich ehrlich bin kommt er mir wirklich bekannt vor. „Irgendwann werde ich dich heiraten", murmelt er plötzlich und in meinem Gehirn regt sich etwas. Genau diese Wortwahl ist in meinem inneren Gedächtnis seit Jahren verankert. Ich weiß nicht mehr wer es zu mir gesagt hat, aber es wurde zu mir gesagt und ich hatte gehofft, dass ich genau diese Person irgendwann heiraten werde.
Plötzlich fällt mir ein Gesicht vor Augen. Es deckt sich sofort mit dem des Mannes vor mir.
„Du", meine ich und stemme die Hände in die Hüften, „Sohn eines Mafia Bosses, wirklich Mikos?"
„Tut mir leid, mi Amor, ich habe es mir nicht ausgesucht", antwortet er und kommt auf mich zu. Sofort greift er in meine Hüfte und in mir fängt es an zu Kribbeln. „Und jetzt? Soll ich dich heiraten?"
„Willst du, mi Amor?"
„Schon damals, Mikos", grinse ich und drücke einfach meine Lippen auf seine.
„Ich habe dich schon immer geliebt, mi Amor"
„Nicht nur du mich, ich dich auch, Mikos. Amor"

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