4: My Brothers-Ex - Leon Dwk

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Ella

Natürlich kam das schlechte Gewissen in mir wieder hoch, während seine Hände an meiner Hüfte liegen und seine Lippen auf meine treffen.
Es war feige, egoistisch und asozial.
Vor 2 Wochen hatte ich mich erst von Marlon getrennt und warum? Wegen seinem verdammten Bruder.
Leon hatte mir den Kopf verdreht. So sehr, dass ich anfing an meinen Gefühlen für Marlon zu zweifeln, bis mir klar wurde, dass ich schon lange keine mehr habe. Auf der Party ist es dann eskaliert und ich bin Leon im Bett gelandet, obwohl ich 3 Stunden zuvor erst Schluss gemacht hatte.
Und jetzt?
Jetzt liege ich unter Leon, in Leons Bett und lasse mich von ihm anfassen, küssen und befriedigen.
Das was mal Marlons war, gehört jetzt Leon und niemand außer uns weiß davon.
Ich weiß nicht, ob ich will, dass Marlon es jemals erfährt. Wir waren unser halbes Leben befreundet und seit 5 Jahren zusammen. Für ihn brach eine Welt zusammen und meine Welt bildete sich neu.
Leon ist meine Welt - Schon immer gewesen.
Marlon liebt mich, das weiß ich, aber ich weiß auch, dass ich uns beide nur unglücklich gemacht hätte, hätte ich weiter so getan als wären da noch Gefühle im Spiel. Es war Freundschaft.
Von mir aus, war es nur Freundschaft. Auch wenn das Grausam ist, weil ich ihn versucht habe etwas vorzutäuschen, weil ich versucht habe Gefühle zu erzwingen - meinerseits - aber ich habe es nicht mit Absicht gemacht.

Meine Beine sind um Leons Hüfte geschlungen, während er meinen Hals mit Küssen verseht. Meine Hände liegen an seinen Schultern, als er plötzlich aufhört und mich seufzend ansieht. „Was?”, frage ich verwirrt nach und lasse meine Hände aufs Bett fallen. „Du denkst an Marlon”
„Nein”
„Ella, lüg mich nicht an”, knurrt er und stützt seine Hände neben meinem Kopf ab, ehe er sich neben mich setzt. „Na gut”, stöhne ich genervt und verdrehe die Auge, ehe ich meine Beine anwinkle und meinen Kopf in Leons Richtung drehe. „Man sorry, aber mich macht es trotzdem noch fertig”, meckere ich und setzte mich ebenfalls hin, „Marlon und ich waren mehr als unser halbes Leben befreundet und schließlich auch zusammen. Er hat mich entjungfert verdammt, ich hab alles mit ihm als erstes gemacht. Ja, ich hab keine Gefühle mehr für Marlon - es war nur Freundschaft, ja - aber trotzdem macht mich fertig zu sehen, dass es ihn fertig macht”
„Ella”, sanft greift Leon nach meinen Händen, doch ich ziehe sie weg. „Was meinst du denn, wie er das findet, mhm? Er stand schon immer im Schatten seines kleinen Bruders und jetzt? Jetzt steht er wieder in deinem Schatten, weil selbst seine eigentliche Seelenverwandte auf seinen kleinen Bruder besser findet. Leon es ist nicht einfach”, eindrücklich sehe ich ihn an. „Ella, lass mich ausreden”, lächelt er leicht und schüttle den Kopf, „Ich weiß, dass es schwer ist, für dich und erst recht für Marlon. Wenn du lieber erst mit Marlon reden willst, dann mach das. Ich werde dich nicht aufhalten und wenn du lieber erst auf Abstand gehen willst, dann mach das. Ich warte auf dich und kann komplett verstehen, wenn du es so machen willst”
Entrüstet sehe ich Leon an, ehe ich anfange zu lächeln und ein zaghaftes "danke" rausbringe. Langsam lasse ich auf meine Lippen auf seine Fallen und atme seinen Duft und seine Lippen ein. Ich inhaliere ihn.
„Garantiert nicht”, murmle ich und löse mich von ihm, „Ich werde und muss mit Marlon reden, aber ich werde sicherlich nicht auf dich verzichten”
„Dann bin ich ja beruhigt”, lächelt er, doch so wie ich bin, muss ich ihn ärgern. „Wobei eigentlich”
„Vergiss es”, lacht er und fängt an mich zu kitzeln. Lachend falle ich zurück aufs Bett und Leon ist sofort über mir. „Wenn du mich verarschen willst, bekommst du Probleme”, grinst er so wie immer, wenn ich ihn provoziere. „Ist ja gut”, lache ich und greife in seinen Nacken, um ihn sofort in einen Kuss zu ziehen und es funktioniert - Leon hört auf mich zu Kitzeln. Ein Keuchen entweicht ihm im Kuss und sofort drückt er sein ganzes Körpergewicht auf mich. Grinsend schlinge ich meine Arme um ihn und ebenfalls meine Beine. Meine Hände fahren in seine Haare und seine Zunge in meinem Mund. Sofort dominiert er den Kuss und fährt mit seiner Hand über meinen Körper.

„Leon, hast du-”, plötzlich geht die Tür auf Marlon steht vor uns. Erschrocken schubse ich Leon von mir runter und starre direkt in Marlons braune Augen, die vor Schock und Trauer nur so triefen. „Das ist jetzt nicht euer scheiß ernst!?” - Marlon ist sauer, eindeutig, und ich kann es ihm auch nicht verübeln. „Marlon”, wimmere ich und stürze ihm sofort hinter her, als er aus dem Zimmer eilt. „Marlon, bitte lass es mich erklären!”, ich greife nach seinem Arm, während meine Augen voller Tränen sind. „Was!?”, wütend dreht er sich um, und sieht mich erschrocken und voller Trauer an. „Bitte, es tut mir leid. Lass es mich erklären!”, meine ich. Mir laufen die Tränen wie vom Wasserfall aus den Augen. „Was denn erklären? Dass Leon dich vögelt? Dass du im Bett meines kleinen Bruders unter meinem kleinen Bruder liegst? Wie lange läuft es schon? Wochen? Monate?"
„Marlon”
„Halt dich da raus, Leon!”, schreit Marlon seinen Bruder an, sodass ich heftig zusammen zucke. Marlon sieht mich erschrocken an. „Ich habe dich nicht betrogen”, murmle ich weiterhin Tränen überlaufend. „Ach nein? Wie lange läuft das denn schon?”
„Marlon, es tut mir leid, okay!? Ich- es war Freundschaft zwischen uns. Ich wollte dich nicht weiterhin anlügen, es wäre nicht fair gewesen. Aber ich habe dich nicht mit Betrogen! Ich-”
„Wie lange verdammt!?”, Marlon bäumt sich vor mir auf und nun sammeln sich ebenfalls Tränen in seinen Augen. „3 Wochen”, murmle ich. Hysterisch lacht er und dreht sich von mir weg. „Natürlich. Du trennst dich und springst sofort mit Leon ins Bett!?”
„Marlon! So war das nicht!”, versucht auch Leon mich zu verteidigen, doch Marlon gibt Leon ein Handzeichen und sofort ist er still.
Stumm kommt Marlon auf mich zu und wischt mir die Tränen aus dem Gesicht.
„Manchmal muss man Umwege gehen, bevor man den richtigen Weg findet Ella. Ich bin dir nicht böse, nur enttäuscht, dass ich es so erfahren musste. Macht was ihr wollt, nur nicht sofort vor mir"
Und mit diesen Worten verlässt Marlon das Haus. Zurück bleiben Leon und ich, mit Marlons Segen, aber einem unglaublich schlechten Gewissen. 

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