19: New Chapter - Dwk OS, p. II

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Maja

"Du musst es ihm auf jeden Fall sagen. Wenn du dir nicht sicher bist, kann man auch einen Vaterschaftstest machen. Aber es ist nur fair, wenn du es ihm sagst, auch wenn du damit rechnen musst, dass er es leugnet oder es ihm egal ist", meint Nathalie als wir aus dem Gebäude gehen, wo meine Frauenärztin ist. Sie hat mir gerade bestätigt, dass ich in der 6. Schwangerschaftswoche bin.
Nathalie hat ja Recht. Aber ich habe keine Ahnung wie er das auffassen wird. Ich weiß auch gar nicht wie ich es ihm sagen soll. Ich weiß gar nicht, wie man so ein Gespräch anfangen soll. "Du hast Recht", antworte ich schließlich und als wir ins Auto steigen schreibe ich ihm eine Nachricht, ob wir uns demnächst irgendwo treffen können. Mal sehen, ob ich eine Antwort bekomme..

*drei Tage später*

Ich habe tatsächlich eine Nachricht erhalten. Und genau deswegen sitze ich jetzt hier am Flussufer und. Ich habe mit Nathalie, Papa und auch Isa geredet wie ich so ein Gespräch am besten anfange, was ich am besten sage, wie ich es formuliere, und und und...
Doch jetzt weiß ich gefühlt nichts mehr davon. Alles ist wie weg und ich habe solche Angst. Nicht davor, dass ich keine Unterstützung von ihm bekomme, dass ist mir relativ. Ich habe Angst vor der allgemeinen Reaktion. Wie er es aufnimmt und was er mit der Information macht.
Wir sind im gleichen Jahrgang. Ich kenne ihn recht gut, wir haben oder hatten einige Kurse zusammen, ich weiß auch, dass er einen Plan hat, was er nach dem Abi machen will. Aber ich habe keine Ahnung wie er reagiert.
Plötzlich knackt es neben mir und als ich hochschaue, sehe ich wie er auf mich zukommt. "Hey", sage ich, als er sich neben mich setzt. "Hi na, was gibts denn?" - er lächelt. Selten habe ich so eine friedliche Person erlebt. "Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht wo oder wie ich anfangen soll", meine ich verlegen und schaue weg. "Am besten am Anfang", scherzt er. "Ja", lächle ich verlegen. "Weißt du noch die Hausparty von Emil, letztens?", frage ich und er nickt. "Jep. Sein Klo ist keine Jungfrau mehr", grinst er mich an.
"Wir haben doch ein Kondom benutzt oder?" - genau so sollte man wahrscheinlich nicht anfangen.
"Ich würde sagen ja, aber wir waren auch ziemlich besoffen"
"Dann muss es gerissen sein oder wir haben doch keins benutzt"
"Warum?" - in dem Moment wie er es ausspricht fällt es ihm wie Schuppen von der Haut. "Bist du Schwanger!?"
Ich nicke.
Mir ist kotzübel.
"6. Woche und eigentlich kannst es nur du sein, weil du der letzte warst mit dem ich was hatte und der Zeitraum passt auch. Wir können auch einen Vaterschaftstest machen, aber erst wenn das Kind auf der Welt ist, glaube ich"
"Das heißt du behältst es definitiv?", fragt er nach und ich nicke. "Ich bekomme von meinem Papa und seiner Frau Unterstützung und Abiprüfungen sind noch easy drin"
"Also ich würde tatsächlich gerne einen Vaterschaftstest machen lassen, um auf Nummer sicher zu gehen, weil ich für kein Fremdes Kind zahlen will oder mich drum kümmern will" - erstaunt sehe ich zu ihm rüber. "Das heißt,.."
"Ich unterstütze dich genauso wie deine Eltern, wenn es meins sein sollte", lächelt er und in mir bildet sich Erleichterung. Ich habe tatsächlich mit allen gerechnet, aber damit eher weniger... "Das freut mich. Wirklich. Ich informiere mich bei meinem Frauenarzt wegen dem Vaterschaftstest und dann melde ich mich bei dir, okay?"
Er nickt und lächelt, bevor er mich in den Arm nimmt. "Du wirst nh tolle Mama"
Ich muss lächeln.
Mein Herz macht ein kleinen Hüpfer.

*fast ein Jahr später*

Er und ich haben uns immer wieder getroffen, auch wenn er noch nicht sicher weiß, dass er der Vater ist, aber er war auch schon oft mit beim Frauenarzt. So auch heute wieder.
Mittlerweile bin ich in der 38. SSW und es könnte jeden Moment losgehen. Seine Eltern wissen über alles Bescheid und hoffen darauf Großeltern zu werden. Auch sie sind bereit mich oder uns zu unterstützen.
"Bald ist es soweit"
"Ja, dann wissen wir, ob du der Vater bist, aber ich gehe stark davon aus, ehrlich gesagt", lächle ich während wir zu seinem Auto gehen.
"Maja", plötzlich hält er mich am Arm fest und schaut zögerlich auf den Boden. "Ja?"
Er atmet tief ein.
"Mir ist egal, ob ich der Vater bin, oder nicht. Ich habe mich in das Kind verliebt. Ich hab es ins Herz geschlossen und ich möchte es mit dir zusammen aufziehen. Ich hab mich auch in dich verliebt", meint er verlegen und sieht mich leicht ängstlich an.
Mein Herz macht einen Satz.
Wow.
In dem letzten halben Jahr, wusste ich nicht was ich machen würde, wenn er das Kind nicht mit mir großziehen will. "Ich bin so froh, dass du das sagst", meine ich lächelnd und greife nach seiner Hand. "Ich habe mich auch in...", plötzlich verspüre ich ein kräftiges ziehen in meinem Bauch und fange an mich zu krümmen.
"Au"
"Maja? Was ist?", er sieht besorgt aus.
Moment..
"Ruf einen Krankenwagen"
"Was?"
"Meine Fruchtblase ist geplatzt.."

****

Ein Tag und eine schmerzhafte Geburt später liege ich im Krankenhaus und halte meinen Sohn Anton im Arm. Er ist wirklich das süßeste Baby überhaupt. Aber was soll ich auch anderes sagen, als seine Mama?
Er steht neben mir und streichelt über den Kopf des kleinen. Es ist pure Liebe, die ich in mir verspüre, wenn ich die beiden so sehe.
Dadurch, dass meine Fruchtblase gestern geplatzt ist, konnten wir nicht vernünftig darüber reden, was jetzt zwischen uns ist und ehrlich gesagt, habe ich etwas Angst davor. Er bemerkt meine Nachdenklichkeit und kommt mir zuvor.
"Was beschäftigt dich, Mama Maja?", lächelt er und nimmt mir den kleinen ab. Ich muss lächeln.
"Was ist jetzt zwischen uns?", frage ich zögerlich nach.
"Na was wohl? Wir sind eine Familie und ziehen gemeinsam unseren Anton groß. Ich liebe dich Maja. Wirklich. Die letzten 9 Monate haben mir das einfach gezeigt und ich würde sagen wir schauen wie sich das entwickelt? Auf jeden Fall möchte ich für dich und den kleinen da sein und sehen wie er aufwächst. Egal, ob ich der leibliche Vater bin oder nicht. Ich brauche keinen Vaterschaftstest. Ich vertraue dir, wenn du sagst, dass ich der Vater sein muss. Ich liebe dich, Maja"
Er lächelt, beugt sich zu mir vor und gibt mir vorsichtig einen Kuss auf die Stirn. Ich muss lächeln. Und ich bin überglücklich.

"Ich liebe dich auch Markus"

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Sweeties:)

Die Kommentare haben Markus entschieden. Allerdings hatte ich auch nich Maxi und Raban im Sinn, demnach sind zwei weitere OneShots in Planung:)

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