18: New Chapter - Dwk OS, p. I

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Maja

"Oh no"
Die erschrockenen Worte meiner besten Freundin Isabel rutschen mir kalt den Buckel runter. "Was? Was!?", frage ich panisch nach. Wenn wir ehrlich sind, wissen wir alle, was gleich kommt. Doch ich will es nicht wahr haben. Es soll verdammt nochmal negativ drauf stehen.
Verdammt ich wollte niemals mit 17, fast 18, mitten im Abi, im verschlossenen Badezimmer einer Freundin, mit einer Freundin, sitzen und einen Schwangerschaftstest machen. Jetzt war es doch der Fall und ich könnte mich dafür erdrosseln.
Ich war immer diejenige in der Mädelsgruppe, die nach jeder Party im Bett eines anderen aufgewacht ist. Aber ich habe immer darauf geachtet mich zu schützen. Seit 4 Jahren nehme ich die Pille, weil meine Mutter mich mit 14 bekommen hat und dann in einer Depression verunken ist. Jetzt ist sie zum wiederholtem Mal in der Klinik und ich lebe bei meinem Vater in Grünwald, der 10 Jahre älter ist als meine Mutter. Und auch ich war nur ein OneNightStand. Wieso muss ich denn jetzt in dieser Situation sein!?
"Scheiße, Isa, was steht da?", frage ich aggressiv und panisch nach. In meinen Augen bilden sich Tränen. "Es tut mir leid Maus, aber da steht positiv, 3-5Woche", meint sie und setzt sich zu mir auf den Fußboden. Isa nimmt mich in den Arm, während sie mir den positiven Test zeigt. Ich breche in Tränen aus. "Wie soll ich das denn Papa erklären? Soll ich ihm etwa sagen, dass ich eine Hure bin, wie meine Mutter?", sage ich komplett heulend. "Du kannst das Kind auch weg machen lassen, aber egal für was du dich entscheidest, ich bin für dich da und ich unterstütze dich auch", meint meine beste Freundin lächelnd und drückt mich nochmal fester.
"Danke"

*zwei Tage später*

"Hast du dich entschieden?", fragt Isabel, als wir bei mir im Zimmer sitzen. Ich musste das ganze erstmal zum Teil verarbeiten und mir darüber im klaren werden was das bedeutet. Das Abitur kann ich locker noch machen, ich bin bei den letzten 2 Prüfungen. Nur kann ich danach keine Ausbildung anfangen, ohne sie zu pausieren und ich brauche das Geld. Denn wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht, was mein Vater dazu sagt. Ich bin zwar aus einem OneNIghtStand entstanden, aber er wollte mich trotzdem regelmäßig sehen, hat meine Mutter auch unterstützt und mich zu sich geholt, als meine Mutter zum ersten Mal in die KLinik ging. Er hat jetzt zwar eine andere Frau, aber ich bin unendlich froh bei ihm zu wohnen. Und mit Nathalie, seiner Frau, verstehe ich mich auch super. Ich weiß nur nicht, ob er mich unterstützen würde.
"Nicht wirklich. Ich weiß nicht, ob ich es übers Herz bringen kann, dass Kind abzutreiben, ich weiß aber auch nicht, wie ich ein Kind stemmen soll", meine ich und streichle über meinen Bauch, "Eigentlich wollte ich ja auch nie Kinder"
"Du wärst trotzdem nh super Mama und ich die coolste Tante aller Zeiten", grinst sie mich an. "Wie wäre es, wenn wir erstmal zu deinem Papa runter gehen und mit ihm und Nathalie reden? Ich bleib auch bei dir"
Ich nicke. Denn ich muss es ihm sagen. Wenn ich abtreibe, brauche ich seine Einverständnis, weil ich noch minderjährig bin. Gemeinsam gehen wir nach unten. Papa und Nathalie sind im Wohnzimmer. Eric, mein kleiner Halbbruder, ist zwei und spielt bei ihnen. "Papa? Kann ich kurz mit dir reden?", frage ich zögerlich und er wird sofort hellhörig. Er war immer für mich da, aber ich weiß nicht, ob er es jetzt auch ist. Denn insgeheim habe ich mich schon lange entschieden. "Soll ich gehen?", fragt Nathalie und will schon aufstehen, doch ich schüttle den Kopf und greife nach Isas Hand. "Setzt euch", sagt Papa und deutet neben sich.
"Egal wie du es findest, bitte schrei mich nicht an", murmle ich, auch wenn er mich noch nie angeschriehen hat. "Ich würde dich nie anschreien. Was ist denn passiert?"
"Tief einatmen und auf drei sagst du es", flüstert Isa und ich nicke. "1...2...3"
"Ich bin Schwanger"
Stille.
Viel zu lange.
Doch eigentlich sind es nur en paar Sekunden.
"Du bist...Hast du denn einen Freund?", fragt er perplex und ich schüttle betroffen den Kopf. "Ein OneNightStand", stellt Nathalie fest, "Weißt du wenigstens wer der Vater ist"
"Ich glaube schon. Es tut mir leid, Papa, ich wollte keine Hure werden. Ich hab auch immer verhütet. Ich nehm doch auch die Pille und ich hab immer acht gegeben. Ich weiß nicht wie das passiert ist. Ich weiß nicht was ich machen soll" - plötzlich weine ich so bitterlich, wie vor zwei Tagen, als ich den Test gemacht habe. "Hast du einen vernünftigen Test gemacht?", will Nathalie wissen. Ich nicke. "Ich habe den letzten von dir genommen"
"Willst du es denn behalten?", will Papa wissen, was er davon hält hat er noch nicht gesagt.
"Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich es ohne Unterstützung nicht schaffen würde", sage ich während ich immer noch weine. "Du hast dich doch innerlich schon dafür entschieden es zu behalten, oder?" - Nathalie trifft den Wunden Punkt. "Sei ehrlich, Maja. Möchtest du das Kind behalten?", fragt Papa. Und wie automatisch nicke ich. Ich wollte es nie abtreiben. "Dann unterstützen wir dich dabei", lächelt Papa mich liebevoll an. Erleichtert weine ich weiter und falle ihm um die Arme. "Danke"
"Wir schaffen das", murmelt er mir ins Ohr und gibt mir einen Kuss auf die Schläfe, bevor auch Nathalie mich umarmt. "Was hältst du davon, wenn wir gleich noch eine Schwangerschaftstest machen und dann einen Termin beim Frauenarzt?, schlägt sie vor und ich nicke. "Kannst du dann mit zum Frauenarzt kommen?", frage ich zögerlich, doch sie lächelt erst nur. "Natürlich. So oft wie du willst", antwortet sie dann und nimmt mich jetzt in den Arm.
"Und wer ist jetzt der Vater?", fragt Papa.
"Ich glaube es ist..."

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Na, wer soll es sein? :)

Sorry, dass so lange nichts kam. Shame on me🙈

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