Kapitel 5

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Als ich meine Augen öffnete, wurde ich direkt von einem grellen, weißen Licht geblendet. Was war passiert? Ich konnte mich nicht erinnern.
Nach ein paar Minuten gewöhnten meine Augen sich langsam an das Licht und ich konnte die ersten Umrisse erkennen. Bis ich dann endlich wieder richtig sehen. und da bemerkte ich dann auch, dass mein Oberkörper frei war.

„Was zur...???“, brachte ich nur hervor und sah mich hastig um.

Ich suchte nach meinem Mantel, doch konnte ihn nirgends entdecken. Stattdessen entdeckte ich auf dem Bett neben mir den Menschentiger. Erst da begriff ich, dass ich mich scheinbar im Krankenzimmer der Detektive befand

„Tut mir leid, dass du dich in dieser Situation wiederfindest.“, sprach mich die Ärztin der Detektei an.

Ich sah sie erstmal etwas verwirrt an.

„Was ist passiert?“, fragte ich sie schließlich.

„Bei eurem Einsatz ist die Bombe eures Schützen hochgegangen. Aus der Sicht gesehen war es also gut, dass Dazai Yosano, für den Fall, dass ihr euch doch gegenseitig die Köpfe einschlagt, hinterhergeschickt hat.“, erklärte der Orangehaarige den ich erst jetzt bemerkt hatte.

Ich drehte meinen Kopf Richtung Menschentiger und sah ihn an. So wie es aussah war er noch bewusstlos.

‚Dafür, dass wir beide in die Luft geflogen sind, sehen wir aber ziemlich lebendig aus.‘, dachte ich mir.

Ich richtete mich langsam auf und blickte mich wieder suchend nach meinem Mantel um. Jedoch konnte ich ihn nirgends entdecken. Als ich aufstehen wollte hielt mich die Ärztin zurück mit der Begründung, dass ich noch liegen bleiben solle. Ich hatte nicht wirklich Lust zu Diskutieren und die Kraft dafür hatte ich auch nicht. Außerdem hätte ich im Moment sowieso keine Chance gegen sie gehabt.
Das hatte sie mitbekommen und widmete sich dem Tiger der nun auch langsam seine Augen öffnete. Anders als ich schien er aber schon wieder die Kraft zu haben und stand auf. Yosano gab ihm ein Shirt zum überziehen und ging zu ihrem Schreibtisch zurück.

„Du siehst ganz schön mitgenommen aus.“

Ich blickte wieder zum Tiger, der nun direkt neben mir stand.

„Was erwartest du? Ich hab nun mal keine Selbstheilungskräfte.“, fauchte ich ihn mit genervtem Unterton an.

Das schien ihn jedoch nicht wirklich zu interessieren. Stattdessen starrte er mich wieder so an wie das letzte mal in der Gasse. Und auch diesmal gefiel mir der Blick nicht. Und auch der rote Schimmer auf seinen Wangen war wieder da. Er musterte mich zu intensiv und ich fühlte mich verdammt unwohl dabei.
Was war nur kaputt mit diesem Kerl.

„Würdest du mal aufhören mich so anzustarren?“, knurrte ich ihn an.

Darauf hin hob er seine Hand hinter seinen Kopf und lächelte.

„Tut mir leid. Ich bin wohl etwas zu sehr in meinen Gedanken versunken.“

Ich setzte nur einen genervten Blick auf und drehte meinen Kopf weg. Was war nur los mit dem? Auch das letzte mal war er schon so komisch. Und auch in dem Moment, in dem wir unseren Auftrag bekommen hatten. Die ganze Zeit über hat er mich so intensiv beobachtet. Und immer wieder fielen mir seine roten Wangen auf.

‚Wird der vielleicht krank oder was ist mit dem los?‘, fragte ich mich selbst.

Doch dann wurde mir etwas bewusst.
Warum zum Henker machte ich mir Gedanken darum, was mit dem Typ nicht stimmt. Es ist doch eigentlich gar nicht mein Problem, wenn der was hat.

„Du schaust dich die ganze Zeit so komisch um. Suchst du etwas?“, hörte ich plötzlich wieder seine Stimme.

Ich drehte mich also wieder zu ihm und er musterte mich schon wieder. Kann dieser Idiot mal aufhören mich so anzugucken.

Was ist das für ein Gefühl?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt