Kapitel 6

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Mir war kalt und mein Schädel brummte. Als ich meine Augen öffnete war das erste, was ich sah der Asphalt. Doch als ich versuchte aufzustehen bemerkte ich, dass ich meinen Körper nicht bewegen konnte. So sehr ich es auch versuchte. Es ging nicht. Ich hörte eine mir sehr bekannte Stimme, die meinen Namen rief. Es war meine Schwester. Ich wollte ihr irgendwie signalisieren, dass ich hier war, doch meine Stimme versagte.

„Was machst du denn da auf dem Boden? Ist alles in Ordnung?“, fragte sie mit erschrockenem und besorgtem Unterton.

Ich hatte Glück gehabt, dass sie mich in der Gasse entdeckt hatte. Sie kam zu mir gerannt und sah mich mit einem fürsorglichem Blick an. Ich wollte ihr antworten aber ich konnte immer noch nicht. Dann zückte sie ihr Handy.

„Ich hab ihn gefunden.“, sagte sie und steckte ihr Handy zurück in ihre Tasche.

Sie ging zu mir und sah mir in die Augen. Dann legte sie zwei Finger an meinen Hals und ihr Blick war noch besorgter als vorher.

„Du bist ja eiskalt. Kannst du dich bewegen?“, fragte sie.

Ich versuchte ihr zu irgendwie ein nein zu signalisieren. Als ich versuchte meinen Kopf etwas zu bewegen, verspürte ich einen heftigen Schmerz im Nacken.
Ich war nicht mal dazu in der Lage. Ich hatte mich noch nie zuvor so hilflos und elend gefühlt.
Gin sah mich nur weiter an und ich konnte ihre Sorge um mich ganz deutlich erkennen. Sie strich mir mit einer Hand über den Kopf.
Mit der Zeit konnte ich mich endlich wieder bewegen und fing an mich langsam aufzurichten.

„Geht's dir besser?“, fragte meine Schwester.

Ich nickte. meine Stimme versagte immer noch. Auf einmal sah sie mich geschockt an.

„Ryū... was?...“, fragte sie stotternd und zeigte auf meinen Hals.

Ich wollte grad überprüfen, worauf sie zeigte doch sie unterbrach mich.

„Nicht anfassen!“, rief sie und drückte meinen Arm wieder runter.

Dann stand sie auf und ich folgte ihr. Sie ging mit mir zum Hauptquartier und schnurstracks ins Büro vom Boss.

„Du siehst ganz schön mitgenommen aus.“, sagte er.

Ich konnte aus irgendeinem Grund noch immer nicht sprechen und versuchte zu erklären, dass ich mich nicht erinnern konnte.
Gin verwies daraufhin erneut auf meinen Hals und der Boss sah es sich direkt an.

„Sehr interessant. So wie es aussieht, bist du jetzt auch zur Zielscheibe geworden.“, sagte er. „Jetzt erklärt sich mir auch, warum du nicht sprechen kannst.“

Ich sah ihn nur fragend an und er erklärte mir, dass ich ein Sprengstoffhalsband um hatte, welches viel zu eng war. Die Attentäter hatten es wohl in eile angebracht und waren nicht gründlich beim einstellen. Mit einem Geschickten Handgriff schaffte er es das Halsband etwas zu lockern, wodurch meine Stimme endlich wieder zurück kam. Und tatsächlich fiel mir dadurch auch das Atmen wieder etwas leichter.
Ich sah erst zu Mōri und dann zu Gin, die mich weiterhin besorgt ansah.

„Was ist passiert?“, fragte sie mich, da ich ihr nun endlich wieder antworten konnte.

Ich konnte mich allerdings an nichts mehr erinnern.

„Das letzte woran ich mich erinnern konnte war, dass der Menschentiger mir diesen Mantel hier gegeben hat, bevor ich die Detektei verlassen habe.“, erklärte ich. „Alles was danach kam habe ich nicht mehr wirklich mitbekommen.“

Der Boss sah mich eindringlich an und ließ nur ein leises „Verstehe“ von sich hören.

„Gibt es einen Weg das Ding zu entfernen?“, fragte ich und zeigte auf das Halsband.

Was ist das für ein Gefühl?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt