Kapitel 7

154 9 30
                                    

Dieser Blick war getränkt von Besorgnis. Er war der Verzweiflung nahe.

„Es ist möglich die Dinger zu entschärfen, wie du bereits bei deiner ersten Untersuchung der Bombe festgestellt hast. Allerdings müssen sie alle gleichzeitig entschärft werden.“, sagte Kajii. „Und dazu zählen leider auch die Halsbänder, die wie wir bereits wissen nicht entschärft werden können.“

Ich drehte mich zu ihm und dachte nach.

„Das bedeutet wir könnten die in der Stadt verteilten Bomben entschärfen, verlieren dafür dann aber die Leute mit den Halsbändern.“, sagte ich leise.

„Nein! Das geht nicht. Dann müssen wir halt versuchen einen anderen Weg zu finden!“‘ rief der Menschentiger.

Seine Augen funkelten wütend.

„Ich kann gerne versuchen die Halsbänder irgendwie zu manipulieren. Doch ich bezweifle, dass das gut gehen wird.“, erwähnte der Bombenheini und fing an sein Zeug einzupacken.

Ich drehte mich währenddessen schon wieder um und ging langsam. Ich wollte zum Hafen, da ich etwas Zeit zum Nachdenken brauchte. Die Zeit rannte uns davon und es gab noch immer keine Lösung.
Auf dem Weg zum Hafen ging mir allerdings etwas nicht aus dem Kopf. Mir war vorher beim Menschentiger etwas aufgefallen.
Die ganze Zeit schon war er komisch, doch dieser besorgte Blick und sein Verhalten die letzten Tage. Ich wurde daraus einfach nicht schlau. Egal wie oft oder wie lange ich grübelte.

„Was hast du jetzt vor?“, fragte mich der Weißhaarige, der mich schon die ganze Zeit verfolgte.

Ich blieb stehen und sah ihn an.

„Warum verfolgst du mich? Außerdem. Was geht dich das eigentlich an? Was willst du von mir?“, fragte ich ihn und wunderte mich innerlich darüber, dass ich so ruhig geblieben war.

Sonst pflaumte ich ihn doch auch direkt an. Warum jetzt nicht?

„Naja... Wenn wir keinen Weg finden, das Halsband zu lösen, dann gehst du in drei Tagen drauf.“, sagte er und senkte seinen Blick.

Ich schenkte dem ganzen jedoch kaum Beachtung und ging letzten Endes weiter. Und auch der Tiger setzte seinen Weg fort. Diesmal jedoch an meiner Seite.
Als ich im Hafen ankam war es bereits dunkel geworden. Ich blieb am Rand stehen und schaute aufs Wasser.
Und wie erwartet tat es mir der Junge neben mir gleich.

„Sag mal Menschentiger.“, fing ich an.

Sofort richtete sich sein Blick auf mich.

„Ja?“, antwortete er.

„Du bist seit einer Weile so komisch. Wirst du vielleicht krank?“, fragte ich misstrauisch, ohne ihn anzusehen.

„Ich weiß nicht.“, sagte er und wand seinen Blick wieder von mir ab.

Irgendwas war anders zwischen uns. Das konnte selbst ich merken. Ich merkte, dass mein Hass ihm gegenüber deutlich schwächer war als sonst. Ich wusste nur nicht warum. Das ganze brachte mich so durcheinander.
Einen Moment später spürte ich nur einen Schmerz, der sich durch meine Brust zog und sackte zu Boden.
Sofort drehte sich der Weißhaarige um und rannte auf einmal los.

„Bleib stehen!“, rief er nur und dann verlor ich ihn aus meinem Blickfeld.

Ich legte meine Hand auf die schmerzende Stelle und musste etwas feststellen.
Ich wurde angeschossen.

„Mist.“, grummelte ich.

In diesem Moment landeten vor meinen Augen ein Paar Tigerfüße.

„Der ist mir entwischt. Tut mir leid.“, sagte er niedergeschlagen.

Was ist das für ein Gefühl?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt