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-Philina-

Während der Dämmerung waren die meisten Soldaten bereits auf ihren Zimmern oder verbrachten den Abend mit ihren Kameraden. Bisher hatte ich noch nicht die Gelegenheit, mit jemanden in ein tieferes Gespräch zu kommen. Levi's Einheit hatte mich herzlich begrüßt, doch ihr Training war so hart und Kräfte zehrend, dass sie alle früh schlafen gingen. Und sonst hatte ich nur noch Hanji, die mir stets von fast allem berichte. Ich hatte sie bereits in mein Herz geschlossen, aber das liegt an ihrer offenen und chaotischen Art. Ich bewunderte es, dass sie immer genau das ausdrückte, was sie fühlte. Ab und zu redete sie etwas zu viel von Titanen, aber bei ihrer Begeisterung gegenüber diesen Kreaturen war das kein Wunder. Nun hatte ich mich wieder in meinen Gedanken verloren, das wollte ich doch gar nicht. „Ja, ist ja gut, du bekommst schon dein Futter." Sagte ich dem schwarzen Pferd, welches schon gierig auf den Futtereimer schielte. Mit den Pferden den Abend zu verbringen, beruhigte mich nach einem langen Arbeitstag. Sie sind so schöne und majestätische Tiere, denen ich gerne zusah, und ihre beruhigende Art tat mir echt gut.

- Im Büro des Kommandanten -

Es ist beeindruckend, sie ist zwar erst seit einigen Tagen hier, doch sie hat bereits so viel verändert." Sagte Hanji begeistert als sie aus dem Fenster schaute. Ein rascher Blick verriet mir das, dass Mädchen draußen bei den Pferden war.

„Ich bin beeindruckt von ihrer Arbeit, viele Behandlungen wurden von ihr anders durchgeführt. Aber die Heilungsprozesse scheinen kürzer zu sein." Merkte Erwin beeindruckt an und schaute kurz von seinem Tisch auf. Ich war der Meinung, dass es zu früh war für solch eine Entscheidung. Vielleicht hatten ihre Behandlungen auch Nachteile, die erst mit der Zeit herauskommen würden.

„Also ich könnte sterben für ihre Kuchen." Schwärmte Hanji, die sabbert ja gleich wie widerlich.

Zufrieden schaute ich mich um, ich hatte es tatsächlich noch vor Mitternacht geschafft. Alle Pferde hatten ihr Futter bekommen und standen in den Boxen, in denen frisches Heu ausgelegt wurde. Jetzt sollte ich allerdings wieder für Ordnung sorgen. Also räumte ich die Heugabel weg, entsorgte die Abfälle und musste nur noch die Eimer leeren. Die Wassereimer schüttete ich in einem Trog aus und drehte mich wieder um als ich damit fertig war. Erschrocken ließ ich den Eimer fallen und stolperte beim Zurückgehen in den Wassertrog.„Oh Gott, hast du mich erschrocken." Sagte ich außer Atem. Ich dachte, meine Seele würde gleich meinen Körper verlassen. Was stand er denn auch einfach so hinter mir, er hätte ja auch wenigstens etwas sagen können. „Du machst hier alles dreckig." Sagte er streng, doch hielt mir seine Hand entgegen. Er zog mich aus dem kalten Wasser wieder zurück auf meine Beine. „Wir müssen sprechen, in meinem Büro."

Er wirkt ja noch grimmiger als ohnehin schon, aber was soll ich da schon sagen. Eine Entschuldigung wäre dennoch nett gewesen. Da erwartete ich aber wahrscheinlich zu viel. Also folgte ich ihm schweigend in das Gebäude zu seinem Büro, in welchem ich bisher nur ein mal war. Als wir dort ankamen, ging er zuerst in einen Nebenraum, aus welchem er mit einer Decke kam. Dankend nahm ich diese an und wickelte sie um mich. Hilflos stand ich herum, sollte ich mich jetzt setzten? Er hasst es doch, wenn man etwas dreckig macht und mit dem ganzen Heu und Wasser, das an mir war, würde er sicherlich durchdrehen.

„Ich habe Tee gemacht." Er zeigte auf die zwei Tassen, die auf seinem Tisch standen und goss in diese den warmen Tee ein. Oh, wie ich mich freute, wieder gemeinsam mit ihm Tee zu trinken. Also setzte ich mich gegenüber von ihm, und griff, nach der warmen Tasse.

„Danke Levi."

„Wie waren die ersten Tage bisher?" Fragte er, als er sich ebenfalls wieder hinsetzte und aus seiner Tasse trank. Dieser Duft kam mir bekannt vor, aber ja, na klar. Grinsend trank ich einen Schluck und freute mich innerlich wie ein Kind. Er hatte den Tee also wirklich behalten und anscheinend gefiel er ihm. „Uhm ganz okay denke ich. Ich muss erst einmal alles kennenlernen und die Leute kenne ich bisher ja auch noch nicht."

Er nickte nur und trank dann seinen Tee weiter, während ich ihm davon berichtete, wie ich den Angriff der Titanen erlebte oder was in den letzten Monaten so passiert war. Es war ein schöner Abend mit ihm, zwar erzählte er nicht so viel wie ich, doch er hörte mir aufmerksam zu.

Like Moon and Sun - LevixOcWo Geschichten leben. Entdecke jetzt