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-Levi-

„Wann fängst du damit an zu verstehen, dass es zurzeit viel zu tun ist? Du tust so als müsste ich jede freie Sekunde für dich aufopfern." Meckerte ich, als ich die heruntergefallenen Papiere aufhob. Natürlich half sie mir dabei, ich kann nichts alleine machen. Die klebt an einem mehr als ein Titan. „Das verlange ich doch gar nicht, ich wollte dir nur sagen, dass ich unsere gemeinsamen Abende vermisse." Entgegnete sie mir und stemmte ihre Hände in die Seite. „Diese Abende hätten nie seien soll. Du bist mir untergeordnet, so etwas tut man nicht." Ich wurde ihr gegenüber immer lauter. Aber wie konnte man auch nur so stur und egoistisch sein wie sie? „Warum bist du denn wieder so verletzend?" Stellte sie nun die Gegenfrage und schaute mich total fassungslos an.

„Das verstehst du sowieso nicht, du bist nur eine Krankenschwester. Halt also lieber deinen dummen Mund und kümmere dich weiter um umgeknickte Finger oder deine dummen Tiere." Entsetzt schaute sie mich an, diesen Ausdruck habe ich bisher noch nie in ihrem Gesicht gesehen. Doch er ließ es mich sofort bereuen, es war nicht gewollt sie so anzufahren. Normalerweise konnte ich mich auch kontrollieren, nur nicht bei ihr. „Es ist gut zu wissen, wie du über mich denkst, Hauptgefreiter." Ihr trauriger Blick hatte sich geändert, jetzt war in ihren wunderschönen Augen nur noch Kälte zu sehen. Hauptgefreiter? Wieso sagte sie das, das klang falsch. Doch da war sie bereits aus dem Zimmer gestürmt.

Auch wenn ich es nicht wollte, doch ich musste mich der Arbeit widmen und vielleicht würde mich diese ja auch auf andere Gedanken bringen. Bis zum Abendessen versank ich in Erwins Papierkram und Plänen für ein neues Training. Vielleicht könnte ich ja nach dem Essen mit ihr reden und ihr sagen, dass meine Worte falsch waren. Doch als ich den Speiseraum betrat, saß sie bereits zwischen Jean und Connie und ignorierte mich. Dieses Essen war nur halb so lecker und an den Gesprächen von Erwin oder Hanji wollte ich mich auch nicht beteiligen. Gelegentlich sah ich zu ihr rüber, obwohl sie mit ihrem Gesicht zu mir saß, schaute sie kein einziges Mal her. Stattdessen lehnte sie ihren Kopf an Jeans Schulter und schloss die Augen. „Sag mal Levi stimmt bei dir etwas nicht?" Hanjis Frage riss mich aus meinen Gedanken, erst jetzt bemerkte ich, dass alle an diesem Tisch stumm zu mir schauten. „Schon gut, ich habe noch viel zu tun." Entschuldigte ich mich und stand auf, bei meinem Weg hinaus blieb ich an deren Tisch stehen. „Philina, ich erwarte dich heute Abend noch in meinem Büro." Sie schaute mich nicht ein mal, als sie sagte „Wenn ich die Zeit finde, sicherlich." Ich gab mich damit vorerst zufrieden, auch wenn ich nicht erwartete, dass sie wirklich vorbeikommen würde.

Und das tat sie auch nicht genauso wie in den kommenden Tagen. Sie ging mir aus dem Weg oder wurde von jemanden begleitet, selbst im Krankenzimmer schickte sie andere Leute vor, damit diese sich um meine Belange kümmern würden. Ich hatte nicht einmal die Möglichkeit, es wiedergutzumachen. Aber es ging weiter und ich hatte nicht die Zeit daran zu denken, was in den letzten Tagen war. Denn heute war das letzte Training, bevor wir nach Trost reisen würde und bei dieser Operation musste meine Einheit auf mich verzichten. Dennoch war ich gewillt sie bestens darauf vorzubereiten um jeglichen Schaden so gering wie möglich zu halten.

Like Moon and Sun - LevixOcWo Geschichten leben. Entdecke jetzt