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-Levi-

Diese drei Rotznasen sind nur am scheiße bauen, ich werde sie irgendwann noch alle den Titanen vorwerfen. Wie kam man nur darauf, Akten aus dem Büro von Erwin zu stehlen? Enttäuscht überlegt ich welche Strafe, für die drei angemessen wären, dieses Mal würden sie nicht mit Extrarunden herumkommen. Als ich wieder in den Raum kam, stand sie noch immer vor dem Spiegel und betrachte ihre Haare. Wir setzten uns gemeinsam auf die Couch und ich legte die Akte auf den kleinen Tisch. „Ich habe deine Personalakte." Sagte ich ihr und deutete auf die hellgelbe Papiertasche vor uns. Natürlich verwunderte sie das, doch es ging sie gerade nichts an, woher ich diese hatte. „Wollen wir sie lesen?" Fragte sie misstrauisch, ich nickte stumm und nahm sie an mich. Von ihr gab es keine Einwände, weshalb ich mir die Berichte herausnahm und diese nun vorlas.

Philina Talea Kirchner, Heilerin, Eintritt: 11. November 848.

„Du hast einen zweit Namen?" Fragte ich erstaunt, nachdem ich die ersten Informationen gelesen hatte, sie nickte kurz und sah mich dann an. „Eigentlich ist nur Philina mein Name, aber nach dem Jeans Eltern mich aufgenommen hatten, hab ich immer den Namen seiner Mutter mit angegeben."

Philina kam auf Erlass des Hauptgefreiten Levi in unsere Division. Ihre Aufgaben beinhalten das Heilen und Versorgen von Verletzten.

„Warte, was steht da?" Fragte sie erschrocken und riss das Papier an sich. „Du hast veranlasst, dass ich hier herkomme?" Fragte sie jetzt nach, ich war mir nicht sicher, ob sie lächelte oder sauer war. Der Ausdruck auf ihrem Gesicht war schwer zu beschreiben. Und eine Lüge würde sie mir jetzt nicht mehr abkaufen. „Ich habe Erwin darum gebeten, dich zu uns zu holen, damit ich besser auf dich aufpassen kann." Als ich meinen Satz beendet hatte, sah sie mich mit hochgezogen Brauen an. Mich wunderte es, dass Hanji es so lang geheim halten konnte und sie dazu gar nichts sagte. Also las ich einfach weiter:

Bereits nach kurzem Aufenthalt zeigte sich ihr Können. Sie ist eine begabte junge Frau, deren Kraft für uns sehr nützlich ist. Wie sich jedoch herausstellte, entwickelte sich zwischen ihr und dem Hauptgefreiten Levi eine tiefere Bindung. Diese wird genauestens beobachtet und im Falle einer Gefährdung unterbunden. Laut §5 Abschnitt 6.1 und 6.2a ist es Vorgesetzten und Untergebenen verboten tiefere Beziehungen einzugehen. Dies dient zum Schutz der gesamten Einheit. Das übermäßige beschützende Verhalten des Hauptgefreiten verstößt massiv gegen diese Vorschriften. Vorerst sind die Ausmaße unbekannt, doch sie werden erkundet!

Ich wusste das sie es nicht hören wollte, sie war mir immer noch böse. Doch wie sie merkte, schaffte ich es nicht sie auf Abstand zu halten. Dabei war sie nicht ein mal aufdringlich, ganz im Gegenteil. Sie war Abends oft weg oder saß in ihrem Zimmer, doch ich hielt das nicht aus. Ich wollte sie bei mir und Gott wollte ich sie wieder küssen. Ihre Nähe spüren und diese zarten, rosigen Lippen auf meinem spüren. Nur ein mal noch wollte ich das Gefühl haben, sie wäre nur meines. Ich schüttelte meinen Kopf, um wieder klar zu denken, denn als ich zu ihr sah, erkannte man, wie niedergeschlagen sie war.

Am heutigen Tage erlitt Philina Verletzungen aufgrund eines Kampfes mit dem weiblichen Titan. Diese waren nicht tödlich, doch erheblich, sie verweilt nun für einige Zeit auf der Krankenstation. Nach den Vorkommnissen, ihrer Rettung durch den Hauptgefreiten Levi und dessen Versorgung der Verletzten entschieden wir einstimmig, die Untersuchungen bezüglich ihrer Beziehung zu beenden. Der §5 wird somit außer Kraft gesetzt.

Und sonst standen dort nur noch belanglose Informationen, ich blätterte weiter und fand ein Dokument, welches Leben vor dem Eintritt hieß. „Ist das für dich okay, wenn ich es lese?" Sie nickte wieder und ich begann erneut damit vorzulesen.

Frau Kirchner wurde im Bezirk Ehrmich der Mauer Sina geboren. Ihre Eltern Arthur und Miral Kirchner sind angesehene Adlige, welche über die Geburt einer Tochter wenig erfreut waren. Sie setzten sie daher mit 5 Jahren im Untergrund aus. Weitere Spuren und Informationen verlieren sich bis zu ihrem Auftauchen im Bezirk Trost. Es ist anzunehmen, dass sie bis dort hin im Untergrund gelebt hatte. Ihre Eltern gebaren noch zwei weitere Kinder, behielten diese allerdings. Laut Informationen lebte sie von dort an mit der Familie Kirchstein und eignete sich ihr Wissen selbst an.

Erschrocken sah ich sie an, sie hatte auch dort unten gelebt? „Was stimmt denn davon?" Fragte ich nach, als ich die Papiere wieder zusammen legte und zurück in die Akte passte. Seufzend setzte sie sich auf, „Na irgendwie alles. Meine Eltern waren wütend das ihr erstes Kind kein Junge war also schickten sie mich in den Untergrund, erst als ich sieben war, schaffte ich es von dort aus heraus zu kommen. Ich bin irgendwie nach Trost gekommen und habe Jean kennengelernt." Sie machte eine kurze Pause und lächelte, „Seine Eltern haben mich aufgenommen und ich habe mit ihnen noch lange zusammen gewohnt."

Like Moon and Sun - LevixOcWo Geschichten leben. Entdecke jetzt