18+ | Mafia & Darkromance | 𝐁𝐚𝐧𝐝 𝟏
Spin-OFF-von "you will be mine"
𝐈𝐫𝐢𝐧𝐚 - Ein russisches Traum-Mädchen, 20 Jahre alt, von Männern begehrt - doch von der Armut zerfressen. Nach dem Tod ihrer Mutter im Unfall bleibt ihr nur ein Strip-Club...
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I R I N A
Die Morgensonne brannte sich höhnisch in mein Gesicht, als wüsste sie, was kommt. Reglos stocherte ich mit dem Löffel im Müsli – es war längst aufgeweicht, tot wie mein Wille. Dann die Nachricht. Mein Chef wollte mich heute pünktlich. Natürlich.
Ich hatte frei. Eigentlich. Aber 'eigentlich' existierte für ihn nicht – nicht, wenn es um Kontrolle ging. Ich wusste, er tat es mit Absicht. Nur um zu zeigen, dass meine Zeit ihm gehört. Dass Freiheit für Menschen wie mich nicht mehr ist als ein fragiles Versprechen auf dünnem Papier.
Ihm war es egal. Und wenn ich mir erlaube, ein paar Minuten später zu erscheinen? Dann darf ich mich wohl nach einem neuen Job umsehen. Er will Gehorsam, keinen Menschen. Und heute war ich wieder einmal zu früh wach – nicht aus Pflichtgefühl, sondern weil die Angst mich weckte, bevor der Wecker es konnte.
Ca. In 15 Minuten müsste ich mich auf den Weg dorthin machen, natürlich bin ich früher aufgestanden als sonst, da ich mich noch fertig machen musste, und nicht halb schlapp— tot in die Arbeit wollte.
Ein Hauch Concealer, gerade genug, um die Müdigkeit unter meinen Augen zu verschleiern. Ein Spritzer Deo, mehr aus Gewohnheit als Überzeugung. Geduscht hatte ich gestern – das musste reichen. Ich band mein Haar zu einem Dutt, ohne Mühe, ohne Stolz. Eine schmale Kette legte ich mir um den Hals, als sei sie das letzte Echo von etwas Weiblichkeit. Frisch sah ich nicht aus, aber wenigstens wirkte ich nicht völlig verloren. Gepflegt – zumindest oberflächlich.
Kein Hunger mehr. Langsam stand ich vom Stuhl auf, griff nach meiner kleinen, weißen Valentino Bag. Ob teuer oder nicht – war mir gleich. Für ein paar Euro gekauft, vielleicht aus Trotz, vielleicht aus Müdigkeit. Kleider, Schuhe, Marken – es hatte keinen Wert für mich. Geld, das ich ohnehin nicht besaß, war nur ein ferner Schatten dessen, was sich andere für ein paar Millionen in ihr Leben kauften. Für mich war das nie wirklich echt gewesen.
Ich trug meine hellblauen Sandalen, die ich für billige 23 Euro in irgendeinem namenlosen Laden gefunden hatte – passend genug zur Tasche, passend genug für den Tag. Es war mir gleichgültig, wie die Leute mich sahen. Sie hielten mich für irgendeine reiche Göre – eine von denen, die aussehen, als kämen sie aus Glas, teuer verpackt und innen hohl. Doch in ihrer Fantasie war ich längst entlarvt: eine, die sich – wie es in dieser verdorbenen Generation fast schon dazugehört – irgendwann von einem dahergelaufenen Obdachlosen ficken ließ. Sie dachten, das wäre mein Niveau. Und ich ließ sie denken.
Oder sogar vergewaltigt – dachten manche vielleicht. Es hätte ins Bild gepasst, nicht wahr? Meine Füße waren mit weißem Lack überzogen, sorgfältig aufgetragen, passend zum Rest. Gepflegt, makellos. Pflege war für mich kein Luxus – es war Zwang. Ich konnte den Gedanken nicht ertragen, ungepflegt zu sein. Es war wie eine Krankheit, ein inneres Würgen bei dem Anblick von Menschen, die nur einmal die Woche duschen, als wäre Schmutz etwas, das man ignorieren darf. Für mich war das nicht nur widerlich – es war unentschuldbar.