glava 12

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I R I N A

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I R I N A

Etwas in der Luft veränderte sich. Sie war nicht mehr nur schwer – sie war elektrisch, spannungsgeladen, beinahe greifbar vor unausgesprochener Wut. Es war diese Art von Stille, die einem das Blut gefrieren lässt. Kein Laut, kein Wort – nur das stetige Ticken der Uhr in der Ferne und sein Blick, der sich in meine Haut brannte.

Er stand still, aber alles an ihm vibrierte. Sein Atem ging flach, seine Kiefermuskeln zuckten. In seinen Augen loderte ein Feuer, so intensiv, dass es mich zwang, den Blick zu senken – doch es war zu spät.

Ein einziger Schritt von ihm, dann noch einer, und ich wich automatisch zurück, wie ein Tier, das die Gefahr längst witterte. Dann griff er zu. Seine Hand legte sich um meinen Arm – nicht grob, nicht brutal, aber mit einer Bestimmtheit, die jedes Zurück unmöglich machte.

Ich spürte, wie sich seine Finger langsam fester schlossen. Wie sich sein Zorn nicht in Geschrei entlud, sondern in dieser bedrohlichen Ruhe, in diesem stummen Anspruch, der in seinem Griff lag. Besitz. Kontrolle. Und irgendetwas Dunkleres, das zwischen Wut und... Begehren schwankte.

Ein Zischen entfuhr mir – leise, kaum hörbar, aber es verriet mich. Die Kälte seiner Haut, die Kraft in seinem Griff, die Spannung in seinem Körper – all das ließ mein Herz schneller schlagen. Nicht aus Nähe. Aus Furcht.

Denn da war kein Raum mehr für Worte. Kein Entkommen. Nur er. Nur dieser Blick. Und das Wissen, dass er jederzeit entscheiden könnte, wie es weitergeht.

„Er ist tot."
Die Worte verließen seine Lippen wie Gift – kalt, schneidend, unaufhaltsam. Er zischte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, so leise, dass sie lauter klangen als jedes Geschrei.

Ich hörte, wie sein Kiefer mahlte. Dieses unheilvolle Knirschen, das verriet, wie viel Wut er in sich zurückhalten musste. Sein Blick war glühend, geladen mit etwas Dunklem, Wildem – wie ein Sturm, kurz bevor er losbricht.

Gott.
Wie kann ein Mensch so aussehen? So gefährlich. So verdammt schön in seiner Raserei.

Sein Gesicht war hart, gemeißelt, wie aus Stein, doch seine Augen flackerten – wie Feuer, das alles verschlingt, was zu nah kommt. Seine Brust hob und senkte sich schnell. Er war außer sich. Und genau in diesem Moment sah er aus, als könnte er die Welt zerreißen – oder mich.

Und ich?
Ich hätte weglaufen sollen.
Aber ich stand da.
Und starrte ihn an, als hätte ich nie etwas Wichtigeres gesehen.
Denn so falsch es war...
Sein Zorn war schön.
Er war zerstörerisch.

„Bitte... tu ihm nichts."
Meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, schwach und zitternd. Der Kloß in meinem Hals drohte, mir jedes weitere Wort abzuwürgen. Ich wusste, dass ich zu spät war – vielleicht war es dumm, es überhaupt zu sagen. Aber ich sagte es trotzdem. Wegen der Angst. Wegen dem, was ich in seinen Augen gesehen hatte.

𝐛𝐨𝐭𝐡 𝐜𝐨𝐦𝐞 𝐨𝐧𝐞 𝐠𝐨𝐞s | 𝐁𝐎𝐎𝐊 𝐎𝐍𝐄Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt