Kapitel 11

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AVERY

Auf Millys Wunsch hin verließ ich die Bar zusammen mit Scott, der mich heute zum ersten Mal besucht hatte. Wir hatten das feiern wollen, also hatten wir beschlossen, in eine Bar zu gehen und alkoholfreie Drinks zu trinken. Da war mir natürlich die Bar von Millys Freund eingefallen und ich hatte nur dahingehen wollen, damit ich Milly sehen konnte. Ich hätte mir zwar denken können, dass ihr Freund so blöd reagieren würde, aber das war es mir wert gewesen. Ich hatte Milly gesehen und sie hatte mit mir geredet, mehr konnte ich nicht verlangen. Also gingen Scott und ich wieder aus der Bar, während mein bester Freund mich ansah.
"Lief ja recht beschissen. Warum wolltest du genau hierher? Um dich mit Millys beschissenem Freund zu streiten?", fragte er neugierig nach und musterte mich genau. Ich schüttelte den Kopf.
"Nein, ich wollte Milly einfach sehen und mit ihr sprechen. Ich liebe sie einfach, ok? So leicht will ich sie nicht aufgeben, ganz egal, ob sie einen Freund hat oder nicht", antwortete ich ihm ernst und kickte einen Stein aus dem Weg. Normalerweise hätte ich Millys Freund jetzt grün und blau geschlagen, aber meine Medikamente verhinderten das und ich blieb gezwungenermaßen ziemlich ruhig. Ich wollte meine Ex-Freundin zwar immer noch zurück, aber ich wusste jetzt, dass ich das nicht erzwingen konnte und wollte es daher auf den normalen Weg versuchen. Aber wie sollte das gehen, wenn ich Milly nicht sehen konnte? Vielleicht sollte ich ihr Briefe schreiben, denn ihre Nähe zu suchen, war definitiv nicht leicht. Schließlich schickte sie mich ständig weg oder ihr dummer Freund tauchte auf und verscheuchte mich. Ich musste mir also etwas einfallen lassen, um zu ihr zu kommen. Es musste doch eine Möglichkeit geben, Milly zurück zu gewinnen!
"Sie hat 'n Freund, Avery. Wie willst du zu ihr kommen? Soll ich mich um den Kerl kümmern?", hakte Scott weiter nach. Gott, wie gerne würde ich dieses Angebot annehmen und diesen Otis ein für alle mal aus dem Weg räumen, um endlich wieder mit Milly vereint zu sein, aber ich wollte das alleine schaffen. Also schüttelte ich den Kopf.
"Nein, schon gut, ich schaffe das alleine, ich muss mich nur noch mehr anstrengen, passt schon. Aber danke, ich sag dir Bescheid, wenn ich doch Hilfe brauche", lehnte ich schnell ab und setzte mich dann zusammen mit meinem Kumpel in sein Auto. "Und jetzt? Wo gehen wir jetzt hin? Die Sache mit der Bar ist jetzt ja erledigt."
"Wenn du willst, können wir noch ein bisschen in meine Bude gehen, ich müsste noch ein paar Chips haben, die wir uns bei einem Film reinziehen können. Trinken darfste ja nicht", bot Scott an, ich nickte.
"Ja, und normalerweise wäre mir das egal, aber die machen echt jedes Mal, wenn ich zurückkomme, einen Test, also kann ich nicht mal ein kleines Bier haben", erwiderte ich, während er losfuhr.
"Verdammte Scheiße, ist das bescheuert", beschwerte er sich. "Aber egal, wir finden schon was für dich zum Trinken. Leitungswasser hab ich auf jeden Fall da und Cola sollte auch noch da sein."
"Danke, das sollte gehen", murmelte ich und holte mein Handy aus der Tasche, um Milly zu schreiben. Ich wollte ihr nicht auf die Nerven gehen, ich wollte ihr nur sagen, dass es mir leidtat, falls mein Auftauchen einen Streit mit ihrem Freund verursacht hatte. Eigentlich durfte ich mein Handy nicht haben, aber wenn ich Ausgang hatte, bekam ich es, um mich im Notfall melden zu können. Sobald ich dann allerdings wieder in der Klinik war, bekam ich es sofort abgenommen.

Hi. Sorry, dass ich einfach so aufgetaucht bin, aber ich wollte dich einfach sehen. Hoffentlich ist dein Freund nicht allzu zu sauer.

Hoffentlich antwortete Milly mir, bevor ich mein Handy heute Abend wieder abgeben musste. Ich wollte nicht wieder tagelang darauf warten müssen, an mein Handy zu dürfen. Ansonsten könnte ich meinen Therapeuten morgen dazu überreden, mir fünf Minuten mein Handy zu geben, er konnte ja auch dabei sein. Eigentlich konnte ich den Kerl ja auch ganz gut um den Finger wickeln, also sollte das möglich sein, falls Milly nicht rechtzeitig antworten sollte.
"Hast du einen bestimmten Filmwunsch? Ich könnte Franie anrufen und sie bitten, schon mal ein paar Sachen aus dem Kühlschrank zu holen", fragte Scott nach und holte mich damit aus meinen Gedanken. Richtig, Francine, seine Freundin. Scott hatte im Gegensatz zu mir endlich eine Freundin und wohnte auch schon mit ihr zusammen. Die Kleine war zwar ganz nett, aber sie arbeitete nicht eine Sekunde lang, sondern saß bloß zuhause und wartete darauf, dass Scott das Geld nach Hause brachte, also konnte sie ja auch mal was für ihn tun.
"Ja, mach das", stimmte ich zu. "Ich muss ja auch bald wieder in der Klinik sein. So sparen wir uns vielleicht ein bisschen Zeit."
"Kriegen wir hin, Kumpel, mach dir da mal keine Gedanken. Und Milly kriegen wir auch wieder zurück zu dir, egal, um welchen Preis."

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Tut mir leid, dass so lange nichts kam, aber jetzt geht es mit dieser Geschichte endlich weiter! Ich werde so häufig wie möglich Updates posten und freue mich darauf, euch endlich wieder bei dieser Geschichte begrüßen zu dürfen!
Lasst gerne Feedback da, darüber würde ich mich sehr freuen und bis zum nächsten Kapitel!🥰(und sorry, dass das Kapitel so kurz war😅)

Cassy

Chicago Fire - Der Weg der Milly Severide 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt