62. Fallakte - Das Ende und Mors Identität

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[Z̲̅][w̲̅][e̲̅][i̲̅][u̲̅][n̲̅][d̲̅][s̲̅][e̲̅][c̲̅][h̲̅][z̲̅][i̲̅][g̲̅][s̲̅][t̲̅][e̲̅] [F̲̅][a̲̅][l̲̅][l̲̅][a̲̅][k̲̅][t̲̅][e̲̅]

[Cenhelm Murth]

Entgegen der Anweisungen der Sanitäter lief Cenhelm über den abgesperrten Bereich vor dem Teil des Schlosses, der eingestürzt war. Überall fanden sich Krankenwägen und Polizei. Auch die Feuerwehr war anzufinden und evakuierte die letzten Opfer. Es gab etliche Tote, die ihr Leben unter den Trümmern verloren hatten. Vermutlich hatten sie noch immer nicht alle Leichen gefunden. Diejenigen, die man gefunden hatte, hatte man in Leichensäcke gesteckt. Eadweards Vater teilte ihr Schicksal. Dieser arrogante Mann, der sich plötzlich kein Stück von der gewöhnlichen Bevölkerung unterschied.

Es stimmte, dass das Chloroform seinen Kopf verwirbelt hatte, aber inzwischen konnte er klarer denken. Was genau war geschehen? Die Vermutung lag nah, dass Roward hinter allem steckte. Aber ergäbe es Sinn, ihn für Mors zu halten? Bisher war jede seiner Taten direkt oder indirekt mit Warther verknüpft gewesen. Anderseits wäre dort noch die Angelegenheit mit V, die er sich nicht erklären könnte. Aber angenommen Roward wäre Mors, warum hatte er das getan? War seine Obsession gegenüber Eadweard so groß? Allerdings sprach die Tatsache, dass er erst so spät die Bühne betreten hatte, gegen diese These. Wiederum könnte es ein Ablenkungsmanöver gewesen sein. Aber da Herr Flaming ermordet worden war, würden sie niemals die Wahrheit aus seinem Mund vernehmen.

Álvaro Mandylin schritt an seine Seite. Er trug eine Schramme an seiner Schläfe und seine Kleidung hatte bessere Tage gesehen, ansonsten schien er bei Kräften. »Wir haben Herr Synder festgenommen. Die Kollegen bringen ihn gerade zum Revier. Sie wissen, dass wir später noch Ihre und die Aussage Ihres Freundes brauchen?«

Der Detektiv nickte, während er einen kleinen Stein zur Seite kickte. Gemurmel lag in der Luft und Schaulustige hatten sich außerhalb des abgesperrten Gebiets angesammelt. »Hauptsache er landet im Knast und kommt dort nicht mehr so schnell wieder raus.«

»Angesichts der Tatsache, dass er nicht nur versucht hatte, Herrn Warther umzubringen, sondern vermutlich auch seinen Vater auf dem Gewissen hat, wird er dort versauern.«

»Vermutlich?« Cenhelm runzelte die Stirn. »Ist es nicht offensichtlich, dass er ihn umgebracht hat? Eadweard und ich sind zusammen entführt worden. Ich gehe davon aus, dass Herr Flaming unser Entführer war.«

»Und woher kommen die Wunden an seinen Handgelenken?«

»Vielleicht wollte er sich Eadweards Vater widersetzen. Um ehrlich zu sein, könnte es viele Gründe gehabt haben. Haben Sie die Tatwaffe sicher gestellt?«

»Natürlich« Der Kommissar stemmte eine Hand in die Hüfte. »Wir werden die Fingerabdrücke nehmen, dann werden wir wissen, wer den Schuss getätigt hat.«

Cenhelm nickte zufrieden, dann rieb er sich den Nasenrücken. Er war müder als erwartet. Außerdem schmerzte seine Schulter. Er musste eine gute Weile in diesem unterirdischen Zimmer verbracht haben. Plötzlich kam ihm ein Gedanke. »Wenn Charlie schon länger gegangen war, wer war dann der Mann, den wir auf der Veranstaltung sahen?«

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