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[Eadweard Warther]
Der fünfte August war seit Monaten als wichtiger Tag in Eadweards Kalender angestrichen. Er war so wichtig, dass er sogar die Notwendigkeit verspürte, ihn sich mehrmals zu umkreisen. Der Grund war einfach: der fünfte August war Cenhelms Geburtstag.
Auch nachdem Cenhelm die Wahrheit erfahren hatte, waren sie kein gewöhnliches Paar geworden. Vermutlich verhinderte seine DIS diesen Fakt, aber prinzipiell wäre es möglich gewesen. Trotzdem wollte er seinem Freund ein Geschenk machen. Er soll vor Freude strahlen. Genau das war sein Ziel. Der Detektiv bedeute ihm viel und das wollte er ihm heute zeigen. Allerdings wusste er wenig über Geburtstage. In seiner Kindheit hatte er mit Milton heimlich gefeiert, aber nachdem er von Zuhause abgehauen war, war sein Eigener ein Tag wie jeder andere gewesen. Zwar hatten Frau Willson und Herr Regiva irgendwann angefangen, ihm Kleinigkeiten zu schenken, aber es waren keine Geburtstage, wie man sie sich erzählte.
Deswegen fühlte er sich mit dem Entschluss überfordert, was sie heute tun sollten. Wenn dir nichts einfällt, schmeiße ich ihn auf Bett und sorge dafür, dass er morgen kein Schritt mehr setzen kann. Ich ficke ihn, bis er vor Überstimmulation anfängt zu weinen. Er wird wunderschön aussehen. Cenhelms Geburtstag sollte definitiv nicht in einen Marathon nicht funktionierender Fortpflanzungsversuche enden. Mors, warum willst du, dass Cenhelm weint? Das ist nicht gut. Du bist zu unschuldig, Al. Eady wird mich verstehen. Nein, das tat er nicht. Wie sollte er, wenn er nicht einmal verstand, wie man sexuelles Interesse verspüren konnte? Komm schon. Irgendwas muss doch deine sadistische Seite kitzeln. Eadweard stellte auf Durchzug. Das waren keine Gespräche, die er führen wollte. Außerdem brauchte er ein Geschenk.
Es klingelte, als Herr Warther den Blumenladen betrat. Im Inneren duftete es intensiv. Gut, aber zu energisch für Eadweards Geschmack. Er schritt zum Tresen, wo ihn eine junge Mitarbeiterin begrüßte. »Guten Tag, was kann ich für Sie tun?«
»Ich bin auf der Suche nach passenden Blumen für ein Geburtstagsgeschenk.« Eadweard schielte zur Seite. Er war kein Experte, aber einige Pflanzen erkannte er: Adonis vernalis, Jasione laevis, Lychnis chalcedonica und weitere.
»Für Ihre Freundin? In dem Fall kann ich klassische Rosen empfehlen. Aber wenn Sie es ausgefallener möchten, können wir auch einen Strauß zusammenstellen.«
»Nicht für meine Freundin.« Eadweard schüttelte den Kopf. »Für meinen Freund.«
»Oh.« Die junge Dame blinzelte. »Oh! Ich verstehe.«
Was soll oh heißen? Macht die sich über unsere Beziehung lustig? Mors Knurren hallte in seinem Schädel wider. Das macht sie nicht. Sie war nur überrascht. Wie viele gleichgeschlechtliche Pärchen siehst du schon? Die Mehrzahl ist immer noch hetero. Zumal man auch erstmal einen Partner finden muss. Das konnte Eadweard nur unterschreiben. Es wäre Zeitverschwendung, jemanden homophob zu nennen, weil dieser von dem regelmäßigeren Fall ausging und dann überrascht war. Pisser. Wie er seine böse Persönlichkeit liebte. Unauffällig verdrehte er die Augen.
»Nun, die Antwort bleibt dieselbe.« Die Foristikerin kratzte sich an der Wange. »Sie werden wissen, was ihm gefällt.«
Rätsel, Verbrechen, Fälle lösen, kuscheln, lange schlafen, essen, trinken, ihn nerven, ihn in der Öffentlichkeit unnötig oft zu berühren, malen, mit einem Schwert in der Gegend rumfuchteln. Aber was er an Blumen mochte, keine Ahnung. Ich glaube, er freut sich über jeden Blumenstrauß. Vermutlich. Es würde zu ihm passen, einen klassischen Rosenstrauß zu verschenken, aber passte es zu ihrer Beziehung? Ich glaube, wir verschwenden zu viel Zeit, um über Blumen nachzudenken. Aber das ist romantisch. Romantisch mein Arsch. Warum muss immer alles romantisch sein? Warum nicht intensiv? Warum musste Mors ausgerechnet heute noch sexversessener sein als sonst? Das war nicht zum Aushalten und ließ ihn unangenehm fühlen.
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MORS
Romantizm»𝐴𝑙𝑠 𝑖𝑐ℎ 𝑠𝑎ℎ, 𝑤𝑖𝑒 𝑆𝑖𝑒 𝑑𝑖𝑒 𝑇𝑎𝑠𝑠𝑒 ℎ𝑖𝑒𝑙𝑡𝑒𝑛 𝑢𝑛𝑑 𝐼ℎ𝑟𝑒 𝐻𝑎𝑛𝑑 𝑛𝑖𝑐ℎ𝑡 𝑢𝑚 𝑒𝑖𝑛𝑒𝑛 𝑀𝑖𝑙𝑙𝑖𝑚𝑒𝑡𝑒𝑟 𝑤𝑎𝑐𝑘𝑒𝑙𝑡𝑒, 𝑑𝑎𝑐ℎ𝑡𝑒 𝑖𝑐ℎ 𝑚𝑖𝑟, 𝑑𝑎𝑠𝑠 𝑆𝑖𝑒 𝐶ℎ𝑖𝑟𝑢𝑟𝑔 𝑠𝑒𝑖𝑛 𝑚𝑢̈𝑠𝑠𝑒𝑛. 𝑂𝑑𝑒𝑟 𝑒𝑖...