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[Eadweard Warther]
Pünktlich um Vier stand Eadweard vor der Haustür seiner Kollegin. Der Tag ihrer Verabredung war gekommen. Zuvor hatte Emilia Willson ihn gebeten, sich schick zu kleiden, deswegen trug er einen Anzug. Offensichtlich hatte sie sich Gedanken über ihr Vorhaben gemacht. Womöglich wäre es sinnvoller gewesen, zu spät zu kommen, aber mit den Gedanken im Hintergrund, Frau Willson ausführen zu müssen, konnte er sich nicht auf andere Aktivitäten konzentrieren. Er wollte dieses Treffen hinter sich haben.
Der Chirurg richtete seinen Kragen und tätigte die Klingel. Frau Willson wohnte in einem Mehrfamilienhaus, nicht weit vom Zentrum der Stadt entfernt. Ihre Wohnung schien nicht groß, aber für eine einzelne Person genügte es.
Es dauerte nicht lange, bis seine Kollegin die Tür öffnete. Aus Erzählungen wusste er, dass sie im zweiten Stock wohnte. Mit anderen Worten hatte sie im Treppenhaus auf ihn gewartet. »Freut mich, dass du gekommen bist, Eadweard.«
»Warum sollte ich nicht kommen?« Eadweard reichte ihr seinen Arm und sie hakte sich bei ihm ein. Frau Willson trug ein Kleid, das ihr bis zu den Knien reichte. Der schwarze Stoff schmeichelte ihrer Figur. Ob sie die Farbe passend zu ihm gewählt hatte? Sie wusste, dass er es vorzug, Schwarz zu tragen.
»So meinte ich das nicht.« Ein Lächeln erschien auf ihren Lippen, während sie sich ein Stück weiter an Eadweard schmiegte.
Der Chirurg unterdrückte ein Seufzen. »Was haben Sie für den heutigen Abend geplant?«
»Ursprünglich wollte ich Essen gehen, aber dann dachte ich, dass könnte dich langweilen. Also habe ich mich etwas umgehört und von diesem Theaterstück Wind bekommen. Das Programm ist neu und ich habe gute Plätze bekommen.«
Es hätte schlimmer sein können. Wesentlich schlimmer. Seine Interessen bezogen sich zwar nicht auf Theater, aber zumindest hatte sie sich Gedanken gemacht. Hoffentlich war es ein gutes Stück. Er wollte Dramatik, Mord, eine Tragödie sehen. Keine verweichlichte Liebesgeschichte. Gut war es trotzdem nicht. Wie sein perfektes Rendezvous aussehen würde? Vielleicht entführt und den wahnhaften Spielen eines Serienmörders ausgesetzt. Das wäre interessant.
»Wie nennt sich das Stück?« Emilia führte ihn in das Zentrum Adoras. Hier befanden sich die meisten Geschäfte. Wie jeden Tag eilten Menschen durch die Straßen.
»Das Lied des Storches. Von dem, was ich gelesen habe, geht es um ein Waisenkind, welches durch ihr Talent zum Singen von einem Showmann entdeckt wird.«
»Verstehe. Der Showman, der ursprünglich nur an das Geld denkt, öffnet sich gegenüber dem Kind und erfährt, dass es etwas Größeres gibt als Ruhm.«
Frau Willson blickte ihn erschrocken an. »Hast du das Stück bereits gesehen?«
»Nein, ich gehe nicht ins Theater.«
»Oh, dann habe ich wohl die falsche Beschäftigung ausgesucht.«
»Das haben Sie nicht. Ihre Wahl ist besser als ich erwartet habe.«
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MORS
Romansa»𝐴𝑙𝑠 𝑖𝑐ℎ 𝑠𝑎ℎ, 𝑤𝑖𝑒 𝑆𝑖𝑒 𝑑𝑖𝑒 𝑇𝑎𝑠𝑠𝑒 ℎ𝑖𝑒𝑙𝑡𝑒𝑛 𝑢𝑛𝑑 𝐼ℎ𝑟𝑒 𝐻𝑎𝑛𝑑 𝑛𝑖𝑐ℎ𝑡 𝑢𝑚 𝑒𝑖𝑛𝑒𝑛 𝑀𝑖𝑙𝑙𝑖𝑚𝑒𝑡𝑒𝑟 𝑤𝑎𝑐𝑘𝑒𝑙𝑡𝑒, 𝑑𝑎𝑐ℎ𝑡𝑒 𝑖𝑐ℎ 𝑚𝑖𝑟, 𝑑𝑎𝑠𝑠 𝑆𝑖𝑒 𝐶ℎ𝑖𝑟𝑢𝑟𝑔 𝑠𝑒𝑖𝑛 𝑚𝑢̈𝑠𝑠𝑒𝑛. 𝑂𝑑𝑒𝑟 𝑒𝑖...