Kapitel 18

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"Jetzt aber Spaß beiseite, komm mit."
Sie krabbelt zur Tür des Glaskastens und hält einen Chip an ihr Halsband. Die Tür öffnet sich wie von Geisterhand.Ich schaue ihr nach und krabble ihr zögerlich in geringem Abstand hinterher. Wir krabbeln durch einen kurzen Gang und kommen in einen Raum, der ziemlich steril aussieht.
 "Leg dich da hin",
 sagt sie und deutet auf den OP-Tisch. Ich schlucke schwer. Sie meint es ernst mit der Verwandlung zum Kätzchen. Ich schüttle heftig den Kopf und krabble wieder ein Stück rückwärts. Doch plötzlich stehen zwei Männer in schwarzen Sakkos hinter mir. Sie heben mich hoch und fixieren mich am Tisch. Ich fange hysterisch an zu schreien und rufe nach Daddy, doch diesmal kommt er nicht. Emma hopst auf den Tisch und setzt sich auf meinen Bauch. Sie grinst mich an und beugt sich runter.
"Ich freue mich auf später. Ich darf nämlich testen, ob alles geht", flüstert sie mir ins Ohr.Ich starre sie an und frage:
"Wie meinst du, testen?"
"Wirst du schon sehen, Süße. Such dir einen schönen Traum aus bis später", sagt sie und sticht mir eine Spritze in den Arm. Sie drückt den Inhalt in meinen Körper, und ich merke, wie ich schnell müde werde und in das Land der Träume schwirre. Ich merke, dass ich während der Operation immer wieder kurz wach werde und höllische Schmerzen habe. Doch bevor ich wirklich darüber nachdenken kann, was gerade passiert, kommt schon wieder das süße Gefühl des Traumes. Beim sechsten Mal, als ich diese Höllen-Kopfschmerzen aushalte, komme ich langsam wieder zu mir. Ich denke mir: "Oh nein, nicht schon wieder." Doch diesmal sind die Schmerzen weg, und ich blicke in ein grelles weißes Licht. Ich schaue mich um und sehe, dass Emma neben mir auf dem Bett sitzt und an ihrem Handy spielt. Ich drehe meinen Kopf zur anderen Seite und schaue aus einem Fenster mit atemberaubender Aussicht auf die Berge. Dem Sonnenstand und dem Vogelgezwitscher zu mute würde ich behaupten es ist früher morgen Dann versuche ich aufzustehen, doch ich merke, dass meine Arme auf dem Rücken zusammengebunden sind und meine Füße mit Segufix-Systemen ans Bett fixiert sind
"Guten Morgen, Kitty. Schön, dass du endlich wach bist. Du hast sehr lange geschlafen. Hast du etwas Gutes geträumt?"
Bei den Worten fängt sie hemmisch an zu grinsen und muss sich ein Lachen verkneifen.
"Also entweder habe ich es geträumt, oder ich bin die ganze Zeit aufgewacht."
"Oh ja, das kann sein, dass sie dich geweckt haben. Weil sie mussten bestimmt schauen, ob sie die Nerven nicht verletzt haben."
Das Ganze verwirrt mich immer mehr, und ich weiß nicht mehr, was passiert ist. Also versuche ich mich zu erinnern. Ich war mit ihr in diesem Glaskasten, und sie hat mir gesagt, ich solle eine Katze werden. Danach hat sie mich in den OP-Raum gebracht.
Oh, verdammt! Sie haben etwas an mir operiert, aber was? Bin ich jetzt eine Katze? Aber nein, ich lebe doch noch. Ich schaue an mir runter und sehe erstmal nichts, das sie an meinem Körper verändert hat. Ich werde nervös und bekomme leichte Panik, weil ich nicht weiß, was ich gemacht habe.
Emma scheint Gedanken lesen zu können, denn sie hält mir einen Spiegel vor das Gesicht.
Ich schaue mich an und bin erstmal erschrocken. Ich sehe, dass ich keine grün-braunen Augen mehr habe, sondern meine Augen sind jetzt ein helles Blau. Was mich noch mehr schockiert, ist dass ich auf dem Kopf kleine Kitten-Ohren habe. Es sind zwei weiße Ohren auf meinem Kopf, ich kann keinen klaren Gedanken fassen. Sie sind wunderschön, wenn sie an einer Katze wären, aber nicht an einem Menschen. Sie haben die leichte Form von drei Ecken und sehen sehr weich und flauschig aus. Sie passen sich perfekt an meinen Kopf an und sehen sehr schön aus. Sie bilden einen tollen Kontrast zu meinen dunklen Haaren. Ich merke, dass ich Zahnschmerzen habe. Ich öffne meinen Mund und sehe, dass meine Eckzähne sich verändert haben. Sie sind größer und auch spitzer. Drumherum ist überall das Zahnfleisch gereizt. Sie haben mir ernsthaft die Zähne getauscht.

Emma lächelt mich an und nimmt den Spiegel wieder weg. "Und gefällt es dir, Süße?"

Daddys Little KittenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt