Kapitel. 1

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"Ich liebe dich, Yelena, so unfassbar stark..."

Minho!

Mein Kopf schnellte hoch und sogleich entfuhr ein schriller Schrei meinem ausgetrocknetem Hals, weshalb es mehr ein krächzen wurde.

Fuck tut das weh!

Viel zu grelles Licht blendete mich und meldete Kopfschmerzen an, auf die ich lieber verzichtet hätte. Sie waren aber schneller da als ich denken konnte, wodurch meine Hand ihren Platz an meiner Stirn fand, wie als könnte sie irgendwas ausmachen.

Tat sie nicht, ich hoffte aber das ich plötzlich magische Kräfte entwickelt hatte und die Selbstheilung gleich einsetzen würde.

Erst nachdem mein Kopf Hallo gesagt hatte meldete sich der Rest von meinem Körper, und das nicht gerade zurück haltend.

Meine Schulter fühlte sich an wie ein Kauknochen von einem Hund, mein Magen fuhr Karussell und vor meinen Augen flackerten bunte Lichter.

War ich in einer Disko gelandet? Das würde jedenfalls das flackern erklären.

Jedoch nicht den scharfen Geruch der mir nun in die Nase stieg. Bah, alkoholisch.

Ebenfalls erfüllte ein hektisches Piepen die sonst so leise Stille - ich kannte bisher auch keine laute Stille - und ließ mein Herz schneller schlagen.

Das letzte an was ich mich erinnern konnte waren Schmerzen. Unerträgliche Schmerzen die sich anfühlten als würde mein Herz heraus gerissen werden.

Und die Stimme von Minho, die immer wieder lauter und leiser wurde, seine warmen Hände über meinem Körper.

"Ich liebe dich!"

Liebe? Stimmt, dieses Knutsch-Ding

Wann hatte er das wohl gesagt? Und warum hatte ich nichts darauf geantwortet? Ich wusste das irgendwann alle Geräusche verhallten und das Licht ausging.

Und die Wärme war weg. Von der einen auf die andere Sekunde war mir eiskalt gewesen.

Ebenso kalt wie mir jetzt war, dafür war es hell, längst nicht so dunkel wie zuvor.

Zu hell, meine Augen wollten sich gar nicht daran gewöhnen, weshalb ich nur grobe Umrisse ausmachen konnte.

Wobei, es gab hier nichts. Ehrlich, um mich herum konnte ich nur weiß sehen, ab und zu ein paar Schatten, aber hauptsächlich nur viel zu weißes weiß.

Müsste mal gestrichen werden, in neongrün zum Beispiel.

Mein Blick fiel von meiner Umgebung auf mich, oder das was ich von mir sehen konnte. Und das war weiß.

Also, die Decke unter der ich lag, die war weiß. Dafür gab es einen anderen Blickfang an mir, nämlich mein rechter Arm der zu der Hand an meiner Stirn führte, an dessen Unterarm war ein Schlauch.

Warum zur Hölle ist ein Schlauch in mir?!

Fassungslos hielt ich mir den Schlauch, also Arm, vor die Augen, die noch immer nicht mitspielten. Die milchig weiße mit einer Spur von Grau durchmischte Leitung konnte ich allerdings gut erkennen, vielleicht weil ihre nicht strahlende Farbe sich vom Hintergrund abhob.

Vielleicht war es nicht schlau was ich nun tat. Aber auch nur vielleicht.

Beherzt, wenn auch mit zittrigen Fingern die nicht so recht gehorchen wollten, umfasste ich die Hülle und zupfte an ihr.

Sogleich kam die befürchtete Erkenntnis, dass es an meinem Arm pitschte. Der Schlauch führte also in mich.

Und das beruhigte mich kein Stück. Ich war alleine, fühlte mich wie - tut mir leid für diese Wortwahl - ausgewürgt und ein Schlauch mit einer äußerst komischen Flüssigkeit führte in mich hinein.

Breathe while you still can |¦| Maze Runner Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt