Kapitel. 23

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Wir schlurften durch den Tunnel. Die Taschenlampe warf einen schwachen Kegel auf den Boden und die Wände vor uns.

Mehr Licht gab es nicht.

Meine Füße fühlten sich schwer wie Blei an. Den anderen Beiden erging es nicht anders, so langsam und schleppend wie wir voran kamen.

Irgendwann hielt ich die Stille aber nicht mehr aus.

"Was sollen wir denn jetzt machen?", rutschte es mir heraus.

"Brenda, du kennst Jorge am besten. Was..."

Was sollen wir tun?

Wie soll ich ihm erklären, dass es kein Heilmittel gibt, jedenfalls nicht so wie er es sich vorstellt?

Das Mädchen schaute weg.

Nun konnte ich nur noch ihr Seitenprofil betrachten.

Die schwarzen Haare waren in der Dunkelheit nur ein Umriss aus Schatten.

"Bitte...", flehte ich. "Er... Er wird uns sonst umbringen"

Ja. Ich flehte. Darum, das Minho, Newt, Thomas und sie alle anderen überleben durften.

"Brenda", stimmte auch Winston zu.
"Bitte hilf uns... Wir brauchen dich..."

In seiner Stimme schwang etwas anderes mit, als Trauer und Hoffnung.

Aber er klang dermaßen verloren, dass ich nicht mehr darauf achtete, und lieber seine Hand ergriff um etwas moralischen Beistand zu leisten.

Seine dunklen Augen schimmerten feucht.

Ich verzog die Lippen zu einem traurigen Lächeln, wobei ich ihm die Taschenlampe ab nahm und selber den Weg erhellte.

"Ich weiß.", hauchte da Brenda. Ihr Stimme bebte. "Nur weiß ich nicht wie"

Das glaubte ich ihr nicht.

Das konnte, nein durfte, ich ihr nicht glauben. Egal wie ehrlich sie klang.

"Doch. Tust du!", knurrte ich. "Sag uns wie! Du kannst uns nicht einfach sterben lassen!"

Ich sah wie sie die Lippen zusammen presste, die Augen hastig schloss und öffnete.

Und das verriet mir, dass sie nicht log. So schwer ich es auch glauben wollte, würde sie mich anlügen, ware sie nicht ehrlich berührt.

Also sah ich weg. Auf den Schein der Lampe, der vor uns spielte.

Sie konnte uns nicht helfen.

Und das machte mir Angst.

Denn was hieß das für uns?

Was sollten wir nun tun?

"Brenda, du musst uns helfen!", flehte Winston gerade, und seine Stimme bebte heftig. "Du... Du musst einfach."

Aber sie antwortete nicht. Eine einzelne, aber dafür riesige, Träne floss aus ihrem Auge heraus. Sie glitzerte im Licht.

So schwer mir es auch fiel, aber ich nahm die Taschenlampe in meine linke Hand, ließ dafür Winstons los, und ergriff mit meiner freien die von Brenda.

Ich spürte wie sie zusammen zuckte und sie sich versteifte. Dann aber, nach wenigen Schritten, umschloss sie meine Hand ganz, und drückte sie sogar kurz.

Für einen winzigen Augenblick hoben sich ihre Mundwinkel an.

Dabei merkte ich erst, wie eng wir durch diese kleine Reise zusammen gewachsen waren.

Breathe while you still can |¦| Maze Runner Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt