18. God Jul

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🎄🧑‍🎄

Bevor die beiden im Keller Gestrandeten sich über ihr improvisierten Dinner hermachten, schlüpfte Micky aus dem Parka, huschte die paar Schritte durch die Aufzugskabine und kehrte kurz darauf mit ihrem Handy in der Hand, wieder zurück.

Gerade als sie nach der Jacke greifen wollte, schlug Hannah diese,....wie ein Bettdecke zurück und betrachtete Micky kurz mit einem merkwürdigen Ausdruck in ihren Augen, an.

Mit einem schiefen Grinsen auf ihren Lippen setzte sich Micky wieder hin und bemerkte erst in diesem Moment, wie sehr ihr die Wärme, die von Hannah ausging gefehlt hatte......auch wenn es nur wenige Sekunden gewesen waren.
Sie schüttelte kurz ihren Kopf, schloß eine ihrer Powerbanks am Handy an und tippte eifrig darauf herum.

**

Die wenigen Sekunden, in denen Micky aufgestanden, zum Eingang des Aufzugs gegangen und der Platz neben ihr....leer und verlassen gewesen war, machte sich eine unangenehme Kälte bei ihr breit und Hannah sehnte sich die tröstende Wärme Micky's wieder herbei.
Schließlich trug sie ja deren kuscheligen Pullover und auch wenn Micky laut ihrer "Zwiebeltaktik", noch weitere Kleidungsschichten vorzuweisen hatte, glaubte Hannah nicht wirklich dran, das dieser dünne Pulli, der sich wie eine zweite Haut an deren Oberkörper schmiegte, sie wirklich ausreichend wärmen würde.
Rasch schlug sie die Jacke zurück und atmete erleichtert auf, als sie die vertraute Nähe Micky's wieder an ihrer Seite spürte.

> Vertraut?
Wir kennen uns doch überhaupt nicht und die kurze Zeit die wir bisher "zusammen" verbracht haben,.......rechtfertigt dies etwa schon ein Gefühl des...Vertrauens...?
Möglicherweise habe ich mich bezüglich ihrer Absichten geirrt......ach was....ganz sicher habe ich das.
Aber Vertrauen???
Es liegt wohl eher daran, das sich geteiltes Leid wesentlich besser ertragen lässt, als zum Beispiel alleine, in einem dunklen Keller zu sitzen und darauf zu hoffen das der Strom wieder eingeschaltet wird. <

ein heftiges Schaudern durchfuhr Hannah...

"Ist ...ist alles OK mit dir?" fragte Micky leise, während sie ihren Blick vom Handydisplay abwandte und sie besorgt ansah.

"J...ja....alles in Ordnung!" antwortete Hannah und hoffte das ihre Stimme ebenso klar und fest klang, wie sie es glaubte.

> Ja,.... tatsächlich....jetzt, in diesem Moment, war wirklich alles in Ordnung! <

dachte die junge Frau und lächelte als ihr Micky zeigte, weswegen sie an ihrem Handy herumgetippt hatte.

"Etwas festliche Stimmung gefällig?"
grinste sie verschmitzt und legte das Telefon, auf dessen Display ein knisterndes Kaminfeuer zu sehen war, auf ihre am Boden liegende Tasche, ab.

***

Nachdem die beiden Aufzuginsassen, ihr ganz besonderes "Mahl" genossen hatten, wobei Hannah immer wieder auffiel das ihr Anteil, stets einen Hauch größer ausfiel,....lehnten sie sich gegen die Rückwand der Kabine und schwiegen eine Weile.
Bis Hannah leise das Wort ergriff..

"Ich glaube heute kommen wir wohl nicht mehr hier raus oder?"

Micky zuckte kurz mit ihren Achseln.

"Ich denke nicht! Aaaaaaber......!" fügte sich sogleich hinzu, als sie merkte wie sich der Körper der Frau neben ihr versteifte.

"......ich bin mir ganz sicher das wir spätestens morgen,....irgendwann wieder Strom haben werden. Sieh mal.....diese Stadt ist riesig und wir werden nicht die einzigen sein, die keinen Strom haben."

"Hmmmmm.."

Hannah klang nicht wirklich überzeugt und als jenseits der Aufzugstüren, erneut undefinierbare Knack und Knistergeräusche zu vernehmen waren, spürte Micky wie Hannah zu zittern begann.

Give your Self time BAND 18 (Karma Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt