42. Velkommen til Danmark

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Vollkommen Fassungslos und so entsetzt das ihr die Worte fehlten wegen all dem, was Hannah ihr gerade erzählt hatte,....was sie erlebt und erlitten hatte, tat Micky das einzige was ihr einfiel.
Das was auch Hannah damals "gerettet" hatte und sie schloß sie zunächst behutsam und dann ganz fest in ihre Arme.

Während Hannah leise an Micky's Hals und Schulter schluchzte, gingen Micky so viele Situationen und Dinge durch den Kopf, die nun aus einem anderen Blickwinkel...in einem völlig neuen Kontext...im Nachhinein betrachtet, plötzlich so viel Sinn ergaben.

Hannah's Angst vor zu viel Nähe, die "falschen" Berührungen....wie damals im Krankenhaus, als Micky das Kaffeemalheur von Hannah's Kleid wischen wollte, oder als sie beide im Aufzug schlafen mussten und sich dabei dicht aneinanderkuschelten,... gezwungenermaßen.....

Auch solche lapidare Kommentare wie,..... nichts mit ihr zu tun haben zu wollen,...was Micky zwar auf Hannah's damalige Kratzbürstigkeit bezog, aber bei der jungen Frau auch durchaus anders ankam.

> Oooooh....Mann....hätte ich es doch nur da schon gewußt...! <

seufzte Micky innerlich, schimpfte aber im nächsten Atemzug mit sich selbst..denn wer weiß wie sie sich in solch einem Fall entschieden hätte, zumal es Hannah nach wie vor, alles andere als leicht gefallen wäre., dies zu tun.

> So ein Scheiß,....so ein verdammter! <

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Mit einem leisen Räuspern löste sich Hannah aus Micky's Armen, wischte sich mit dem Ärmel ihres Kleides über ihre Augen und blinzelte Micky dankbar lächelnd an.

Dann atmete sie mehrmals tief durch und sprach weiter.

"Sarah war zurückgekehrt!
Meine große Schwester,...meine Rettung. Sie war mit dem Taxi, vom Bahnhof zurückgefahren, weil keiner Zuhause ans Telefon gegangen war und auf ihrem Weg zum Haus, sprach sie unser besorgter Nachbar an, der uns gesehen hatte als wir von Dr. Dachser's Praxis zurück gekehrt waren.
Als dann die Schreie meiner Mutter und auch meine,...nach draußen drangen, waren die beiden dann hereingestürmt.

Herr Hansen,....hatte....IHN von mir und aus dem Raum hinaus gezerrt und Sarah schloß sich mit mir in mein Zimmer ein, bis dann endlich die Polizei kam.

Das Danach,.....erlebte ich eigentlich wie in einem Traum.....einem Traum in dem ich irgendwie neben mir stand und alles wie durch einen dicken Nebel mitbekam.

Dr. Dachser war da und gab mir etwas zur Beruhigung, glaube ich und dann hatte ich in Sarah's Zimmer, fest an sie gekuschelt, geschlafen.

Meine Mutter wurde im Krankenhaus versorgt und kam dann irgendwann später zurück, aber das hatte ich nur aus Sarah's Erzählungen.

Durch den Sturz, hatte sie sich einen Arm gebrochen und einen Knöchel verstaucht, zu mir kam sie aber nicht, aber das machte nichts, denn außer Sarah wollte ich eh niemanden sehen.

Zwei Tage später, kamen dann endlich Tante Berit und Onkel Bjørn und ich weinte vor Glück, die beiden endlich wieder sehen zu können.

Und danach ging alles eigentlich recht schnell.

Da meine Mutter rein körperlich wie sie vordergründig behauptete und auch seelisch nicht mit meiner "Situation" klarkäme und ja auch noch meine beiden älteren Schwestern zu versorgen hätte,...übergab sie das Sorgerecht für mich, an ihre ältere Schwester,....meine Tante Berit....und am Donnerstag, in der folgenden Woche, stand die "große" Verabschiedung an.

Give your Self time BAND 18 (Karma Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt