Überstürztes Handeln

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Seungmins Pov:

Mit einem herzhaften Gähnen und einem ausgiebigen Strecken meiner Arme und Beine erwachte ich endgültig und sah hinab zu meiner Taille, um die sich ein Arm besitzergreifend geschlungen hatte. Ebendieser Arm legte sich nur noch enger um mich und zog mich näher an den erhitzten Körper hinter mir, als ich mich weiterhin bewegte.

„Hey, Minnie", brummte eine viel zu angenehme und raue Stimme nahe neben meinem Ohr und ich musste kichern, weil mich sein Atem kitzelte.

„Hey Channie~", hauchte ich zurück und versuchte anschließend, mich umzudrehen. Zunächst gelang es mir nicht richtig, da der Arm immer noch fest um mich geschlungen war. Langsam hob der Dämon ihn nun an und ließ zu, dass ich mich drehte und ihn ansah. Seine Augen blitzten mir gelb und vollkommen wach entgegen, auch wenn ich hätte schwören können, dass seine Stimme gerade noch etwas verschlafen geklungen hatte. Jedenfalls schmiegte ich mich wieder an ihn und seufzte zufrieden, als meine Hände seine muskulöse und entblößte Brust streicheln konnten und ich meinen Kopf auf seinem Oberarm ablegte.

„Hast du gut geschlafen?", fragte er und strich mir einige wirre Haarsträhnen zurück, bevor er über sich selbst den Kopf schüttelte. „Okay, das klang bestimmt voll komisch."

Hastig schüttelte ich meinen Kopf und blickte zu ihm auf. Ich fand seine Worte unglaublich niedlich und sie ließen alles in mir warm werden und kurz kribbeln. Ein Lächeln erhellte mein Gesicht und da ich ihn sowieso nicht darüber hinwegtäuschen konnte, sagte ich es frei heraus.

„Das ist nicht komisch. Es lässt mich geborgen fühlen... also danke. Und ja, ich habe gut geschlafen." Schüchtern fragte ich dann: „Und du?" Ich wusste, dass er mich gestern Nacht nach den gemeinsamen Ausschweifungen zurück in sein Zimmer gebracht hatte und jetzt wo ich langsam wieder denken konnte, kamen viele Details des Geschehens zurück. Ich hatte mich dazu verleiten lassen, neben all meinen Freunden und deren Dämonen Sex zu haben. Meine Wangen erhitzten sich fast unangenehm stark.

Doch Chan beugte sich zu mir und seine gelben Augen blitzten auf, als er unbekümmert auf meine Frage reagierte. „Erstaunlich gut, ich bin zwar erst vor zwei Stunden eingeschlafen, aber das reicht mir vollkommen, um ausgeruht zu sein."

Da ich sehr wenig über Chans Tagesrhythmus wusste - wenn es denn sowas in der Hölle gab - versuchte ich mehr zu erfahren. „Bist du sonst auch so lange wach? Musst du überhaupt schlafen? Sehen so deine Tage immer aus?"

Die große warme Hand wanderte meinen Rücken hinauf und streichelte mich zwischen meinen Schulterblättern ganz behutsam.

„Nein, nicht immer. Und nein, ich muss nicht unbedingt schlafen, dennoch sind Ruhephasen für uns ebenso wichtig wie für euch der Schlaf. Und diesmal war eher eine Ausnahme." Er schien zu zögern, doch dann starrten mich seine gelben Augen direkt an. „Ich war gestern Nacht nochmal kurz weg. Ich habe dafür gesorgt, dass Christian in der Menschenwelt ein ruhigeres Leben hat als hier. Er wird nicht vollkommen mittellos sein, aber er bekommt jetzt die Zeit, um sein Handeln zu überdenken. Außerdem ist er so weniger gefährlich für alle um ihn herum... insbesondere für dich."

Während seiner Worte hatte ich die Luft angehalten. Schon vorgestern bei dem Prozess und der Verurteilung hatte ich etwas zwischen Gleichgültigkeit und Mitleid für Christian empfunden und ich fand die Strafe von Chan gerechtfertigt. Außerdem überraschte es mich, dass er davon abgesehen hatte, seinen Sohn zu töten und seltsamerweise zeigte mir diese gnädige Tat, dass auch ein Prinz der Hölle fähig war, nicht alles mit Gewalt und Tod zu lösen. Es beruhigte mich und im Moment fühlte ich die Zuneigung für Chan allzu deutlich. Also lehnte ich mich nach vorn und überbrückte die wenigen Zentimeter, die es noch benötigte, um die samtigen Lippen zu erreichen.

Dancing with Demons 2. TeilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt