Kapitel 31

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Ich beobachte seine funkelnden Augen und ein warmes, kitzelndes Gefühl breitet sich in meiner Brust aus. So viel Vertrauen und Sicherheit liegt darin. Mir ist vollkommen bewusst, wieso wir erst hierhergefahren sind - er will alleine mit mir sein. Und auch wenn etwas in mir sagt, dass es keine gute Idee ist, weigere ich mich trotzdem nicht.

Wir wecken die beiden Schlafmützen auf, die jetzt noch mehr im Alkoholrausch vertieft sind, als zuvor. Liam packt Joshua unter den Achseln und führt ihn in sein Haus. Ich versuche Celina zum Aufstehen zu bewegen, doch sie weigert sich, sich auch nur ein Stück zu bewegen.

Meine Güte ... Sie kann so ein Sturkopf sein, wenn sie betrunken ist!

Als sie es sich wieder im Auto gemütlich macht, versuche ich sie erneut aufzuwecken. Dann murmelt sie etwas, was ich nicht verstehe.

„Was hast du gesagt?"

„Löift wasss?", lallt sie.

„Was? Komm du musst nach Hause. Du wirst hier erfrieren!"

Sie schüttelt den Kopf. „Neee, du und Lim loift da wasss."

Ich glaube, wir reden aneinander vorbei.

„Was?"

„Liam ..."

„Joshua ist drin. Wie geht es hier voran?", unterbricht Liam uns und ich bin mir nicht sicher, ob es gut oder schlecht ist.

„Ich bekomme sie nicht mal hoch. Ich glaube, du musst doch an sie ran." Ein Hauch von Verspottung ist in meiner Stimme nicht zu überhören.

Er hebt die Augenbrauen hoch und lächelt mich fragend an.

„Keine Sorge", beruhige ich ihn. „Ich werde schon nicht erzählen, dass du dich an ihr vergreifst, während sie schläft."

Er schüttelt lächelnd den Kopf und zieht Celina in seine Arme. „Du bist eine echt gute Freundin."

Wie ein kleines Kind trägt er sie ins Bett und ich laufe ihm hinterher.

„Sie muss unbedingt eine Diät machen", sagt er, als er sie hingelegt hat. „Aber ausziehen musst du sie!"

„Ich? Nein, nein, nein. Sie kann ruhig angezogen schlafen."

„Wieso? Willst du nicht in Versuchung kommen eine Frau anzufassen?"

„Vielleicht", spotte ich.

„Was? Ich dachte, du stehst auf Männer?"

„Das habe ich nie behauptet ... Nur weil ich verheiratet war, heißt es nicht, dass ich mich nicht umorientieren kann."

Liam lacht. „Ach ja? Das Gefühl hatte ich aber nicht, als du bei mir warst." Dabei läuft er langsamen Schrittes auf mich zu.

Ich kichere und laufe rückwärts, um ihm zu entwischen. „Liam, was hast du vor?"

„Dir zeigen, wie sehr du nicht auf Frauen stehst!"

Seine Hände packen mich an der Hüfte und drücken mich an ihn, während sich sein Mund meinem nähert.

Ich stoße ihn lachend weg. „Liam! Beherrsch dich. Wir sind bei deinem Bruder im Zimmer, und er schläft hier gerade mit seiner Frau."

„Also, wenn das da ..." Er zeigt auf das Bett, „... miteinander schlafen heißt, will ich nicht verheiratet sein!"

Ich stoße ihn spielerisch mit der Hand gegen die Brust. „So, genug Spaß auf ihre Kosten. Jetzt raus hier!"

„Ohhh ... heißt das, du bist genauso scharf darauf mit mir alleine zu sein?"

Jess - Strength of FeelingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt