Kapitel 3.1

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Luca

Einige Stunden später
Es war schon 23 Uhr, 2 Stunden zu spät, doch ich stand trotzdem wie geplant vor Annas Grundstück und hörte schon die laute Musik, die aus dem Haus drang. Ich begab mich auf das Grundstück und näherte mich der Eingangstür. Ich war nervös. Ich kannte kaum jemanden hier, außerdem war es meine erste Party hier in Bakersfield. Allein vor der Tür versammelten sich zwischen 10 und 20 Leute und durch die Fenster des Hauses konnte man schon weiter 50-60 Leute erkennen. Ich betrat das Gebäude, während mir Einige Mädchen, die ich noch nie in meinem Leben gesehen hatte, hinterherschauten. Ich fühlte mich beobachtet, unwohl und beunruhigt. Sollte ich nicht wieder umdrehen und nach Hause gehen? Fragte ich mich. Doch ich zögerte nicht, redete mir ein, dass ich es schaffen würde und betrat die Eingangstür, die bereits offenstand. Ich drängte mich durch die Menge, die sich vor der Eingangstür versammelte und suchte Anna, mit der ich in letzter Zeit immer enger wurde. Aus dem nichts, rempelte mich Noah an. „Da bist du ja endlich!" nuschelte er. Er war Sturz betrunken und konnte kaum noch geradestehen, weshalb ich ihm zur Hilfe den rechten Arm stützte. „Ich kann das selbst Luca!" schnauzte er mich an und schlug mein Arm weg.
Plötzlich stieß Anna mit einem Glas Wein für mich dazu und umarmte mich zur Begrüßung. Ich erwiderte die Umarmung und drückte sie fest. „Und bist du zufrieden mit der Party bis jetzt?" erkundigte ich mich. „Oh ja! Es macht so spaß! Schade, dass du so spät bist, du hast viel verpasst!" „Ja, sorry! Ich hatte noch viel für die Schule zu tun!" entschuldigte ich mich. „Kein Problem! Das versäumte holen wir einfach nach! Komm!" befahl sie und zerrte mich und Noah aus der Menge. Anhand ihrer Redensart, Lautstärke und Wortwahl erkannte ich, dass auch sie angetrunken war.
Sie brachte uns ins Wohnzimmer, wo Lea, Noah und 3 weitere Typen saßen. „Hey, Ich bin Luca!" stellte ich mich den Jungs vor. Einer Der Jungen stand auf. Er war blond, war gut gebaut und hatte blaue Augen. Er schlug meine Hand ein und meinte: „Ich bin Ben! Der Bruder von Lea!"
Lea hatte einen Bruder? Und gleich einen, der so gut aussieht?
„Freut mich!" entgegnete ich und stellte mich den 2 anderen Jungs, Cedric und Lamar vor. „Was macht ihr so?" fragte ich. „Trinken und Wahrheit oder Pflicht spielen!" erklärte mir Noah. „Trinkst du?" fragte Ben. Mein Blick fiel in seine blauen Augen. „Joa ab und zu, nicht viel!" „Heute schon!" forderte mich Ben auf und reichte mir ein großes Shot Glas. „Auf 3" rief er. „3...2...1." Ich setzte das Glas an meinen Mund, kippte es rein, schluckte und verzog mein Gesicht. „Was ist das!" dröhnte ich lachend. „55%! Nur das harte Zeug bei uns!" erklärte Noah. „Also Wahrheit oder Pflicht Luca? Wenn du nicht machst, was dir gesagt wird, musst du ein Shot trinken!" meinte Noah. „Wahrheit!" wählte ich. Noah überlegte, welche frage er mir stellen könnte und fragte dann: „Wen findest du am unsympathischsten aus der Runde?" „Oooh!" schrien alle, woraufhin ich zum Wodka griff, ihn mir in mein Shot Glas schüttete und versenkte. „Du hättest nicht trinken müssen, ich weiß, dass ich es bin!" behauptete Lea. „, Dass du was bist?" fragte ich. „Ich weiß, dass du mich am unsympathischsten findest!" „Woher willst du das denn wissen?" fragte ich genervt. „Okay Leute reicht, es ist nur ein Spiel, kein Grund zu Streiten!" beruhigte Ben die Situation. „Okay, dann eine andere Frage Luca!" kündigte Anna an. „Wen findest du aus der Gruppe am attraktivsten?" fuhr sie fort. Ich überlegte, schaute mich um und sah in Noahs markantes Gesicht. Er war definiert und hatte braune wellige Haare sowie eine gepflegte Haut und weiße Zähne. Ein Traummann, wenn du mich fragst. Doch Ben war ebenso gutaussehend. Er war Breit, trainiert und hatte blonde Haare. Meine Entscheidung würde eigentlich auf Noah fallen, doch ich wusste, dass es zwischen Lea, mir und ihm aufgrund Leas Eifersuchtsattacken erneut zu Streitigkeiten kommen würde, weshalb ich: „Ben" antwortete. „uuuh" gab Anna von sich und zuckte mit den Augenbrauen. Kurz danach war es Stil. Keiner verlor auch nur ein einziges Wort. „Dann bin wohl ich jetzt dran!" sagte ich und löste die unangenehme stille auf. „Anna, Wahrheit oder Pflicht?" „Pflicht!" meinte sie, woraufhin ich kurz überlegen musste, welche Aufgabe ich ihr stelle. „Küss eine beliebige Person aus der Gruppe!" warf Noah in die Runde. „Gute Idee!" komplimentierte ich ihn. Anna, stand vom Sofa auf, bewegte sie in meine Richtung und küsste mich auf die Lippen. „Hot!" rief Noah, woraufhin ihn Lea mit einem Todesblick anstarrte. „Lea, wir machen nur spaß beruhig dich!" sagte Anna und klopfte Lea auf die Oberschenkel. Lea atmete tief durch und blieb still. „Ich mach dann mal weiter!" meinte Anna. „Ben! Wahrheit oder Pflicht?" „Pflicht" erwiderte er. „Zieh dein T-Shirt aus!" befahl ihm Anna. Er hatte ein weißes T-Shirt, auf dem ein Schwarzer Schriftzug aufgedruckt war, an. Er zog es langsam aus und bewegte seine Hüfte währenddessen vor und wieder zurück. „Uuuh" riefen sie und schauten zu, wie Ben langsam sein trainierten Sixpack hervorbrachte. Nachdem er sein T-Shirt ausgezogen hatte, fragte er: „Wie lange muss ich es den ausgezogen lassen?" Die Gruppe lachte auf und Anna meinte: „mindestens noch eine Stunde!" „Eine Stunde?" fragte er empört. „Ne, dann trink ich lieber!" meinte er, griff nach der Wodkaflasche und setzte den Flaschenkopf an seinen Mund. Plötzlich begann Noah zu rufen: „Ex! Ex! Ex! Ex! Ex!", woraufhin die gesamte Gruppe auf den Zug aufsprang und im Takt: „Ex! Ex! Ex!" rief. Ben Schluckte immer weiter und leerte die halbe Flasche Wodka in seinen Rachen. „aaaaah!" schrie er, nachdem er die Flache von seinem Mund absetzte und spuckte den letzten Schluck aus. „Ich kotz gleich!" kündigte Ben an, woraufhin Die ganze Gruppe in Gelächter ausbrach. „Luca Wahrheit oder Pflicht" fuhr Ben fort!" „Pflicht!" traute ich mich. „Ich habe doch gerade die halbe Flasche geext!" kündigte er an. „Jetzt bist du dran mit der anderen Hälfte!" „Was?" schrie ich auf, „eine Halbe Flasche?" „Na du warst ja auch 2 Stunden zu spät, hast einiges an Nachholbedarf!" sagte Noah und reichte mir die Flasche. Ich griff nach ihr, meinte: „Na gut!" und setzte sie an meinen Mund an. Die Gruppe begann erneut „Ex! Ex! Ex!" zu rufen, während ich mich konzentrierte den Wodka runterzukippen. Ich schluckte immer weiter, bis ich irgendwann die Rufe der Gruppe ausblendete. Ich hörte nur noch die Laute Musik im Hintergrund und die vielen Stimmen, die sich in der Menge vermischten. Kurze Zeit später blendete ich selbst die Geräusche aus dem Hintergrund aus. Ich konzentrierte mich auf meinen Schluckmuskel und achtete darauf nicht alles sofort wieder auszukotzen.
Nachdem ich die Flache ausgetrunken hatte, setzte ich die Flasche ab und warf sie auf den Boden. „Baaaah" schrie ich und hustete laut. „Alles gut?" fragte Noah. Ich schaute auf den Boden und bewegte mich nicht, während alles sich zu drehen begann. „Wo ist das Klo?" fragte ich und hielt mir die Hand vor den Mund. „Warte, ich zeig's dir!" meinte Ben, stand auf und führte mich zum Klo. „Tut mir leid, ich wusste nicht, dass es dir so schlecht gehen wird!" entschuldigte sich Ben. „Alles gut!" nuschelte ich und begab mich auf die Toilette.
Ich lehnte mich vor das Klo, doch konnte nicht spucken. Kurz darauf setzte Ich mich auf den Boden und beruhigte mich. Nach einigen Minuten klopfte es an der Tür. „Alles gut?" erkundigte sich Ben. „mhm" murmelte ich. Plötzlich öffnete er die Tür und fragte: „Kann ich mich zu dir setzten?"
Ich nickte und rutschte zur Seite, sodass er platze hatte sich hinzusetzen. „Konntest du spucken?" fragte er besorgt. „Nein, aber mir geht's wieder ganz gut!" meinte ich ruhig und lächelte. „Das Vorhin, meintest du das ernst?" erkundigte er sich. „Was war denn vorhin?" fragte ich nach. „Nah, dass du mich am attraktivsten findest.
Aus dem Nichts wurde die Musik auf der Tanzfläche im Eingangsbereich noch lauter aufgedreht, während sie den Song „Where have you been" von Rhianna auflegten. „Hörst du das?" fragte ich „Was soll ich hören?" „Den Song!" schnauzte ich ihn ironisch an, stand auf und zog ihn hoch. „Lust zu tanzen?" forderte ich ihn auf. „Und was ist mit meiner Frage?" forschte er nach. „lässt sich vielleicht ja anders beantworten!" erklärte ich ihm schmunzelnd und zog ihn auf die Tanzfläche. Ich nahm seine Arme wippte zu Beat und schmiegte mich an seinen Körper. „Wheeeeere have youuu been" schrie ich mit, während die weißen Lichter flackerten. Ben lachte auf: „Dein Song huh?" „Oh ja!" bestätigte ich ihm und bewegte meine Hüften. Er zog meinen Körper zu sich ran, nahm meine Hände in seine, streckte sie in die Luft und wippte zu Beat, während er auf mich hinabschaute. Er ließ meine Hände los und legte sie um meine Hüften, während wir umzingelt von mittlerweile knapp 100 Leuten waren. Er schaute in meine Augen, zog mich immer näher zu sich ran und beugte seine Oberkörper zu mir. Unsere Nasen berührten sich knapp. Ich lächelte und fragte: „Ist die Frage jetzt beantwortet?" Er lächelte, legte seine Lippen auf meine und bewegte sie. Sie waren weich und sanft. Irgendwie schmeckte er nach Erdbeere. Nach einigen Sekunden benutze er seine Zunge, während ich meine Hände auf seinen Hinterkopf legte und seine Haare kraulte. Er wurde immer schneller, drückte seine Zunge immer tiefer und umschlang seine Arme um mein Gesäß.
Nach einigen Minuten hörte man Plötzlich einen Jungen reden. „Ben, Wtf, was machst du da?"

Es ging alles so schnell...

Ben legte seine Hände auf meine Brust und drückte mich so stark von sich weg, dass ich auf den Boden flog. „Was machst du dich an mich ran du Schwuchtel!" schrie er mich an. Ben blickte zu seinem Freund und sagte: „Der hat sich einfach an mich rangeschmissen der Bastard!"
Bens Freund, machte einen Schritt auf mich zu, spuckte mich an und drohte mir: „Mach das noch einmal und ich fick dich so hart, dass du nicht mehr stehen kannst du Perverse Tunte!" Er klopfte Ben auf die Schulter. „Jo, alles gut?" „Ja, Ich wollte nur tanzen und plötzlich kommt der und küsst mich!" log Ben. „ich dachte schon du wärst schwul Bruder!" meinte sein Freund lachend, legte sein Arm um Bens Schulter und drängte sich gemeinsam mit ihm durch die Masse.
Ich lag auf dem Boden. Wieso immer ich? Ich wollte es verdrängen! Ich wollte die Vergangenheit ruhen lassen. Ich rührte mich nicht und hörte der Lauten Musik zu. Ich schloss meine Augen und sah ihn wieder vor mir, wie früher. Es war so echt.
„Dein scheiß ernst?",
„Fick dich!"
„Verpiss dich Luca!"
Ich stand auf, drang mich durch die Masse und setzte mich draußen allein auf den Boden. „Wieso immer ich?" fragte ich mich. Wieso kann ich nicht geliebt werden?
Ist das alles meine Schuld?

Glas Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt