Kapitel 14

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Tag X – Das Motorradrennen

Noah

5 Tage später
Heute war der Tag gekommen. Das Große Finale des Grand Bakersfield Turnier stand an und ich war eines der fünf Finalisten. Doch noch bevor das eigentliche Rennen startete, wurde in der Halle des Vereins eine große Party geschmissen. Die Zuschauer und Gäste tranken reichlich Alkohol und aßen zu Abend, die letzten fünf Teilnehmer bereiteten sich schon einmal auf das große Rennen vor.
„Noah da bist du Ja!" rief Luca und lief auf mich zu. Ich umarmte und küsste ihn. „Bist du aufgeregt?" fragte er mich mit einem strahlenden Grinsen. „Ich habe Angst!" schilderte ich und knackte meine Finger. „Du weißt doch, das mit meiner Mama! Ich muss dieses Turnier gewinnen, aber Ben ist einfach zu gut! Ich kann nicht mit ihm mithalten Luca!" ergänzte Ich. „Bist du dir sicher, dass du es nicht gegen ihn schaffen kannst?" „Die letzten zwei Male war er vor mir! Ich bezweifle, dass es heute anders aussehen wird!" erklärte ich und schaute zu Boden. „Manipulier sein Motorrad!" schlug Luca vor und zuckte mit den Augenbraun. „Luca, auch wenn wir gerade nicht mehr gut sind, wir waren ziemlich gute Freunde! Das kann ich nicht bringen!" versuchte ich ihn zu Vernunft zu bringen. „Noah, mit was hat es Ben verdient in Schutz genommen zu werde? Er hat mich mit seinen Freunden geschlagen und gedemütigt!" spottete er. „Aber ich kann das nicht! Ich kann nicht mit diesem gewissen leben! Ich muss fair spielen!" argumentierte Ich. „Hier geht es mehr als nur um ein Spiel Noah. Es geht um deine Familie!" bemerkte er verständnislos und zückte ein aufklappbares Taschenmesser, welches er mir anschließend heimlich reichte. „tu es, oder tu es nicht! Aber denk daran, dass es um mehr als nur ein Faires Spiel geht!" überzeugte er mich und lief durch die Masse davon.
Ich war unentschlossen. Ich wusste nicht, ob ich es wagen soll sein Motorrad zu manipulieren. Schließlich waren wir Freunde gewesen und ich bin ihm ein Faires rennen schuldig. Anderseits wusste ich, ich konnte die eine Millionen Euro nicht gewinnen, da er mir einen Schritt voraus war.
Plötzlich ertönte eine Durchsage: „Bitte alle in der Halle sammeln, die Eröffnungsrede beginnt in wenigen Minuten!"
Also entschied ich mich es zu tun und schlich heimlich durch die Gänge in die Garage von Ben Miller.
Angekommen, öffnete Ich leise die Tür und spickte, ob sich jemand dort drin befindet, doch es war keiner zu sehen. Daraufhin schlich ich hinein und schloss geräuschlos die Tür auf. Sein Motorrad war Mitternacht grün und strahlte frisch poliert. Es war eines der Teuersten und besten Motorräder auf dem Markt, weshalb es mir umso mehr wehtat den Reifen zu durchstechen.
Doch letztendlich klappte ich das Taschenmesser auf, stach ein kleines Loch in den Reifen und steckte es erneut zurück in meine Jackentasche. Ängstlich fuhr ich mit meinem Finger langsam über das Loch und spürte, wie die Luft aus ihm herausdrängte. Plötzlich knackte die Tür. Ich schlich mich vom Motorrad weg und versteckte mich unter einem kleinen Tisch am Rande der Garage.  Ben und Lea betraten den Raum und redeten über das Rennen. „Bist du wirklich nicht nervös?" fragte ihn Lea. „Nein sicher nicht, die haben keine Chance Lea!" „Wir brauchen dieses Geld Ben!" meinte Lea in einem ernsten Ton. Plötzlich begab sich Ben zu seinem Motorrad und überprüfte, ob alles stimmte. Er schaute nach dem Motor, dem Lenker und dem Auspuff. „Wir werden das Alles beenden Lea! Wir machen einen Neuanfang!" versprach ihr Ben. „Und die Schulden?" „Lea, ich gewinne dieses Rennen! Keine Schulden! Keine Opfer! Ein Neuanfang!" Sie schloss ihre Augen, nahm ihn in den Arm und ließ eine Träne über ihre Wangen rollen. „Schulden? Die Millers sind verschuldet?"
Wunderte ich mich verwirrt und versuchte so leise zu atmen, wie es mir gelang. „Hast du das gehört?" schreckte Ben auf und schaute in meine Richtung. Er sah sich um, doch konnte mich nicht sehen. „Was denn?" erkundigte sich Lea verwirrt. „Hier ist etwas!" warnte Ben und lief immer näher auf mich zu. Nervös schlug ich mir die Hand vor den Mund und hielt die Luft an. „Was soll hier sein Ben! Hier ist nichts, komm!" befahl ihm Lea. „Warte! Ich bin mir sicher etwas gehört zu haben!" erklärte er und kam dem Schreibtisch, unter dem ich mich versteckte, immer näher.
Plötzlich ertönte ein Geräusch aus den Lautsprechern: „Ich bitte alle Kandidaten und Zuschauer zur Empfangshalle zu kommen!"
Ben schreckte zurück und schaute nach hinten zu Lea. „Komm!" forderte Lea auf. Ben warf noch einen Kurzen Blick zum Schreibtisch, doch verließ die Garage gemeinsam mit Lea erneut.
Auch ich verließ kurz danach nervös den Raum und machte mich zur Eingangshalle auf.
Einige Zeit später positionierten sich alle fünf Finalisten: Ben, Milla, Zara, Cooper und Ich auf der Startlinie. Gespannt setzten sich die Zuschauer auf die große Tribüne und warteten auf den Anpfiff. „Noch 3 Minuten!" ertönte eine Durchsage aus den Lautsprechern.
Zitternd packte ich das Amulett, auf welchem mein Vater abgedruckt war aus meiner Jackentasche. Ich blendete alle Geräusche um mich herum aus, streichelte über das Bild und umschloss es mit meiner Hand. „Ich werde für uns gewinnen!" versprach ich ihm und schaute in den Himmel.
„Kandidaten bereit machen!" ertönte die Durchsage erneut. Nervös steckte ich das Amulett zurück in meine Jackentasche und umschloss den Griff des Motorrads mit meinen Händen. Ein letztes Mal schaute ich ins Publikum und wieder auf die Startlinie. „3..." erklang die Stimme. Mein Puls stieg, ich setzte mein Fuß auf die Ablage. „2..." zählte er weiter runter. Ich schloss meine Augen, atmete tief ein und fokussierte meinen Blick gerade aus. Mit einem festen Griff um den Gasgriff herum fühlte ich die kraftvolle Verbindung zu meinem Motorrad. Meine Finger spürten das glatte Metall des Griffs und meine Handfläche spürte die leichte Vibration der Maschine. Meine Daumen
bereitet sich darauf vor, das Rennen zu entfesseln. „1..." Alles um mich herum verstummte. Ich hörte das Schlagen meines Herzes und atmete aus. „Los!" Piff der Kommentator an. Der klirrende Klang des Startsignals zerschnitt die Stille und löste einen wahren Sturm aus röhrenden Maschinen und quietschenden Reifen aus, als wir Kandidaten unsere unglaubliche Geschwindigkeit in den Wettbewerb brachten, unsere Körper eng an unsere leistungsstarken Motorräder gedrückt, um jeden möglichen Vorteil zu
Nutzen. Adrenalingeladen lehnte ich mich in die Erste Kurve und schaute mich um. Bis jetzt waren nur Zara und Cooper vor mir. An der zweiten Kurve vorbeigefahren holte ich schnell Cooper ein, doch erwartete einen weiteren Gegner direkt hinter mir. Ben kam immer näher und überholte mich nach Kurzer Zeit. „Was ist mit seinem reifen?" grübelte ich nervös. „Weshalb entringt die Luft nicht?" fragte ich mich, doch versuchte mich weiter auf die Strecke zu fokussieren. Das Adrenalin pumpte durch meine Adern, mein Herz raste im Einklang mit dem ohrenbetäubenden Lärm der Motoren, während ich mit einer Mischung aus Entschlossenheit und Risikobereitschaft meine Fahrkünste auf die Probe stellte. Ich gab weiter Gas, drückte mich immer enger An mein Motorrad heran und versuchte den Abstand zu Ben zu minimieren. Zwar kam ich ihm immer näher, doch ich wusste, dass seine Maschine noch mehr drauf hat. An der Kirche vorbeigefahren, war er nur noch einige Zentimeter von mir entfernt. „Nah?" schrie Ben, da das Brummen der Motoren unsere Stimmen unterdrückte. „Ich lasse dich nicht gewinnen Ben, nicht dieses Mal!" brüllte ich zurück. „Na dann viel Glück!" wünschte er mir, drehte weiter am Gas und fuhr noch schneller als zuvor. Nervös versuchte ich ihm stand zu halten, doch plötzlich fing sein Reifen an zu quietschen. Er verlor immer mehr an Geschwindigkeit, bis Ich nach einigen Sekunden wieder neben ihm Fuhr. „uh uh uh, ein Platten, wie unpraktisch!" bemitleidete ich ihn sarkastisch, gab Gas und fuhr an ihm vorbei.
Meine Nervosität sank leicht. Den schwierigsten Gegner hatte ich besiegt. Jetzt blieb nur noch Milla, die etwa 20 Meter vor mir fuhr. Mittlerweile waren es nur noch einige Meter bis zum Bakersfield Park. Von dort aus, war auch die Ziellinie nicht weit entfernt. Gespannt presste ich mich immer näher an das Motorrad, drückte mich vor und lehnte mich immer enger in die Kurven. 15 Meter bis zu Milla. Langsam und kontrolliert drehte Ich den Gasgriff auf, während Ich die Reaktion meines Motorrads genau spürte. Die Motoren heulten auf und ein donnerndes Röhren füllte die Luft, während die Maschine ihre ungebändigte Power freisetzte. Die Vibrationen übertrug sich immer weiter auf meinen Körper, und Ich spürte, wie sich die immense Kraft meines Motorrads unter mir aufbaute. 5 Meter bis zu Milla. 500 Meter bis zur Ziellinie. Es waren nur noch wenige Meter. Ein paar Sekunden. Von hier konnte man Bereits die Tribüne sehen, auf der das Publikum saß. „Milla!" rief ich laut. Hektisch blickte sie zurück, schwankte leicht mir ihrem Motorrad nach rechts, was mir einen weiteren Meter näher zu ihr verschaffte. „Du hast verloren Noah!" rief sie mir entgegen und lehnte sich vor. Sie fuhr immer schneller, doch ich blieb dicht hinter ihr. Meine Sinne waren geschärft, während Ich den Druck meines Körpers gegen den Sitz spürte und meine Muskeln sich auf die bevorstehende, allerletzte Beschleunigung vorbereitete. Ich fühlte mich wie eine Einheit mit meinem Motorrad, meine Bewegungen waren fließend und präzise, während Ich die Geschwindigkeit kontrolliert steigerte. 1 Meter bis zu Milla. 200 Meter bis zur Ziellinie.
Ich schloss die Augen, konzentrierte mich und atmete tief ein. Ich drückte den lecker mit voller Kraft gegen den Boden, spannte sämtliche Muskeln an und fokussierte mich auf die Strecke. Ich kam immer näher. Ein halber Meter bis zu Milla. 100 Meter bis zur Ziellinie. Ich fuhr weiter an sie ran, bis ich schließlich neben ihr fuhr.
Und schließlich, nach einem erbitterten Duell, das die Grenzen des Möglichen zu überschreiten schien, durchquerte Ich siegreich die Ziellinie mit einem triumphalen Schrei.
Das Publikum tobte und schrie laut auf, doch wartete gespannt auf die weiteren Kandidaten, die kurze Zeit später über die Ziellinie schossen. Auf dem zweiten Platzt Milla, auf dem dritten platzt Cooper, auf dem vierten Zara und Ben überschritt die Ziellinie nie. Ein Auto, das ihn und sein Motorrad auf einem Anhänger transportierte, fuhren ein paar Minuten nach Ende des Rennens in die Garage der großen Halle ein.
Zitternd saß ich auf meinem Motorrad, drückte meine Augen zusammen und presste eine Träne aus diesen. „Ich habe es geschafft!" sprach ich laut aus, blickte in den Himmel und fasste mir an das Amulett in der Jackentasche. „Ich habe es geschafft!" wiederholte ich weinend. Einige Sekunden später rannten etliche Menschen auf mich zu, umarmten mich, beglückwünschten mich und zeigten ihre Anmerkung. Auch meinte Mutter trat vor und umarmte mich. „Wir haben es geschafft Mama!" sagte ich Stolz und drückte sie. Weinend zog sie mir den Helm aus und schaute Stolz in meine glasigen Augen. Kurze Zeit später kam auch Luca, der mich umarmte, mir ein Kuss auf die Lippen gab und „Ich liebe dich!" sagte.
Ich blieb still, da ich nicht realisieren konnte was geschehen war und drückte ihn. Langsam beruhigte sich mein Herz. Er drückte mich immer fester. Beruhigt schloss ich meine Augen und spürte sein Herzschlag, der langsam mit meinem synchronisierte.

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