Kapitel 15.1

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Noah

30 Minuten später
„Ich liebe dich so sehr!" schwor ich Luca und schaute tief in seine Augen, während er ein weitern Schluck von seinem Getränk nahm. Meine Augen konnten seine jedoch nur schwer fokussieren, da mich der Alkohol bereits stark benebelt hatte. „Ich dich auch!" meinte Luca und streichelte mir über die Wangen. Plötzlich schloss er seine Augen und nahm meine Hand. Er drückte immer fester und ließ eine Träne über seine Wangen kullern. „Was ist los?" fragte ich ihn besorgt und wischte ihm die Träne von den Wangen. „Egal was jemals kommen sollte, wir dürfen uns niemals einfach aufgeben, okay?! Du bist das, was ich mein Leben lang gesucht habe. Ich liebe dich einfach so sehr!" weinte er und umarmte mich. „Oh Luca!" erwiderte ich und küsste ihm auf die Stirn. „Weißt du, nach allem, was mit Victor passiert ist, dachte ich, Ich habe meinen Wert verloren. Ich dachte ich bin nicht liebenswert!" beichtete er und drückte mich immer fester an sich heran. „Und jetzt habe ich dich, aber- „unterbrach er mitten im Satz und ließ los. „aber?" hakte ich besorgt nach. Er schwieg und schloss seine Augen. „Aber ich habe Angst! Angst verletzt zu werden" langsam griff ich nach seiner Hand, schaute ihm in die Augen und versprach: „Wenn ich mir etwas aussuchen könnte, was für immer bleibt, glaub mir, ich würde dich nehmen Luca!" Er machte einen Schritt auf mich zu und flüsterte mir ins Ohr: „Ehrlich?" ich hielt meine Lippen an seine und versprach: „Ehrlich!" langsam bewegte er seine Lippen und streichelte meinen Hinterkopf. Ich legte meine Arme um seine Hüften und zog ihn noch näher an mich heran. Noch nie hatte ich zuvor eine solche Geborgenheit gespürt. Ich fragte mich, wie können sich 2 Menschen so schnell Lieben? Wie können sich 2 Menschen so schnell finden? Nun hatte ich die Antwort:
Indem sie beide gebrochen wurden.
2 Kaputte Scherben, die zusammengesetzt ein Glas ergeben.

10 Minuten später
„Wie kommt man denn auf sowas?" fragte Luca lachend, nachdem Elena, eine Mitschülerin aus unseren Klasse einen Witz erzählte. Ich liebte seine Lache, ich liebte es zu sehen, wie er endlich glücklich war. Und schaute ihm grinsend an. „Wieso schaust du mich so an?" fragte Luca verwirrt und lachte, als er sah, wie ich ihn anstarrte. „Ich liebe deine Lache!" beichtete ich ihm ehrlich. „Süüß!" rief Elena. Schmollend umarm mich Luca und gab mir einen Kuss. Doch plötzlich erstarrte Ich und blickte ihn die Menge. Die laute Musik verstummte. Anna war hier. Mitten in der Menge unterhielt sie sich mit Daniel Miller. Doch sie sah fertig aus. Ihre Haare zerzaust, ihre Schminke verschwommen. „Was hat sie vor?" fragte ich mich. „Wann ist sie gekommen?"
Schlagartig tippte mich jemand von hinten an. Ich zuckte zusammen und dreht mich rasch um, während Die Musik erneut in meinen Ohren erklang. „Hey!" sprach mich an fremder Jungen plötzlich an. Er war circa so groß wie ich, hatte ein Tanktop, eine Grüne Baggy Jeans und eine große schwarze Sonnenbrille an. „Wer bist du?" fragte ich ihn. „Komm mit!" befahl er mir. Nervös schaute ich mich um und suchte Luca, doch er war nirgends zu sehen. „Wohin denn?" fragte ich verwirrt. „Frag nicht so viel komm einfach!" lallte er und lächelte. „okay, warte kurz!" meinte ich und begab mich zu Elena, die ein paar Schritte von uns entfernt stand. „Hey, kannst du Luca sagen, dass ich gleich wieder da bin, falls er wiederkommt?" Bat ich sie. „klar!" entgegnete sie und lächelte. „Also komm!" meinte der Junge und zog mich aus der Menge. „wo gehen wir den jetzt hin?" fragte ich lachend, während wir einen langen Flur entlangliefen. „Lass dich überraschen!" meinte er in einem mysteriösen Ton. Ich verdrehte die Augen, doch folgte ihm.
„Hier sind wir!" sagte er und öffnete eine Tür. Nervös betrat ich sie und schaute mich um. Etwa 4 weitere Menschen, eine Couch und ein Tisch, auf dem eine Shisha stand und einige merkwürdigen Pillen lagen, befanden sich hier. „ich bin Lason!" stellte sich der Junge in grüner Baggy Jeans vor und schloss die Tür hinter mir. „Was macht ihr hier?" fragte ich besorgt. Lason lachte, kam ein Schritt auf mich zu, hielt mich am Kragen meines T-Shirts und flüsterte: „Spaß haben!" in mein Ohr. Die restlichen 4 Jungs lachten. Wie erstarrt blickte ich in ihre Gesichter. Ich hatte sie nie zuvor gesehen. „Schau zu und lern!" rief eines der Jungs, die auf dem Sofa saßen. Rasch zog er den Jungen neben sich an sich her und küsste ihn. Sie wurden schnell immer hektischer und griffen sich in Schritt. „Ich weiß nicht, was ihr von mir wollt, aber ich habe einen Freund!" erklärte ich ihnen ernst, drehte mich um und versuchte den Raum zu verlassen. Doch schnell drängte sich Lason vor die Tür und fragte: „Wohin des Weges wir sind, gar nicht fertig gewesen?" Langsam drängte er mich nach hinten, stieß mich an der Brust Richtung Couch und drückte mich hinunter. „gib die Rote Alex!" befahl er seinem Kumpel. Kurz drauf stand er auf, griff nach eines der roten Pillen auf dem Tisch und reichte sie ihm. „Nimm die!" befahl er mir. Meine Augen konnten die Rote Pille nur schwer fokussieren. Ich hatte einfach zu viel Alkohol getrunken. „Nein, lass mich!" äußerte ich mich. „Nimm die jetzt!" befahl er mir und hielt sie an meine Lippen. Ich schaute ihm in die Augen und presste meine Lippen zusammen, sodass er die Pille nicht einschieben konnte. „Vertrau mir!" flüsterte Lason ruhig. Er drückte immer stärker gegen meine Lippen und schaute tief in meine Augen. Langsam ließ ich den Druck von meinen Lippen, öffnete meinen Mund und ergab mich. „na geht doch!" meinte er, während ich die Pille sanft hinunterschluckte.
Langsam lächelte ich und wartete gespannt, was wohl passieren mag. Ich entspannte meinen Körper und ließ mich in die Couch sinken. „Irgendwie spüre ich nichts!" merkte ich nach etwa einer halben Minute an. 2 der Jungs fingen plötzlich das Lachen an. Lason grinste und sagte: „Das ist komisch, dann solltest du vielleicht noch eine nehmen!" und blickte schmunzelnd zu seinen Freunden. „Na, wenn du meinst!" sagte, nahm die Pille, die mir Lason reichte und schmiss sie mir ein. Nach einer weiteren Minute wurde mein Körper plötzlich schwach. Meine Augenlieder senkten sich, alles verschwamm langsam. „Ey, dass, das fühlt sich irgendwie so-so k-komisch an!" stotterte ich.
Alles verschwamm, bis ich plötzlich nur noch schwarzsah. Die Musik verstummte, es war Dunkel, ich war allein. Es war ruhig. Sehr ruhig. Keine Stimme in meinem Kopf. Totenstille.
Ich öffnete die Augen und lag auf einem Betonboden. Langsam rappelte ich mich auf und schaute mir auf die Hände. Halluziniere Ich? Ich schaute mich um und erkannte, dass ich in unserer alten Garage war. In der Mitte des Raumes stand das Schwarze Motorrad meines Vaters. Es war still. Ich begab mich zum Motorrad und streichelte über den Sitz. „nah was machst du denn hier?" ertönte plötzlich eine Stimme, doch Ich konnte nicht identifizieren aus welcher Richtung sie kam. Hektisch sah ich mich um und sah plötzlich meinen Verstorbenen Vater an der Eingangstür der Garage. Wie kann das sein? Fragte ich mich. „Ist alles gut?" fragte er mich besorgt und lief näher auf mich zu. Ängstlich starrte ich ihn an und weinte eine Träne, die langsam über meine Wangen floss. „Alles gut Noah, Ich liebe dich!" sagte er und wischte mir die Träne von den Wangen. „Komm!" befahl er mir und reichte mir die Hand. „Lass dich fallen! Verarbeite, lass es zu!" überedete er mich. Nervös schloss ich meine Augen, griff nach seiner Hand und versetzte mich in mein 12-Jähriges Ich.

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