Kapitel 10.1

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Noah

„Anna wir müssen jetzt gehen!" brüllte ich sie Stil an, während sie verzweifelt nach Beweisen für den angeblichen Mord ihrer Eltern suchte. „Ich komm!" sagte sie und verließ das Zimmer. „Stehen geblieben oder ich rufe die Polizei!" schrie uns der Fremde Mann, der circa 70 Jahre alt war an. Anna schaute mich geschockt an und blieb wie erstarrt stehen. „Wer seid ihr?" fragte der Mann und leuchtete mit seiner Taschenlampe in unsere Gesichter. „Anna!" sprach ich sie an und weckte sie aus ihrem Schock. „ja?" fragte sie Unsicher. „Renn!" befahl ich ihr und rannte in Richtung des Balkons. Sie rannte mir hinterher, doch blickte für einen kurzen Moment zurück und sah den alten Mann, wie er sein Telefon an sein Ohr hielt.
„Wie müssen springen!" brüllte ich sie an und schaute auf den Pool, der unterhalb des Balkons war. „Auf drei Okay?" sagte Anna grinsend. „3...2...1" zählte ich runter und sprang vom Balkon in den Pool. „Los" schrie ich und schwamm an den Beckenrand, um aus dem Pool zu steigen. „Wir müssen zum Motorrad!" sagte ich, während wir vom Grundstück rannten. Mein Puls stieg immer höher. Plötzlich hörte Ich die Sirenen eines Polizeiwagens. „Renn weiter wir sind gleich da!" forderte ich Anna auf. „Ich kann nicht mehr!" „Wir sind gleich da los!"
Die Sirenen der Polizei kamen immer näher, doch das Motorrad war schon in Sichtweite. Als wir ankamen stiegen wir auf und ich schielt den Motor an. „Bleiben sie stehen!" ertönte eine Stimme durch das Megafone des Polizeiautos, welches etwa 100 Meter weiter auf uns zu fuhr. Ich drehte den Gashebel und fuhr mit voller Geschwindigkeit an. Plötzlich nahm das Polizeiauto rasant an Geschwindigkeit zu. „Was machen wir denn jetzt?!" fluchte Anna panisch. „Keine Sorge Anna du kennst mich, ich bring uns da raus!" versprach ich ihr und fuhr immer schneller. 3 Straßen weiter ging es auf die Hauptstraße, die in den Bakersfield Wald fuhr. „Wo fährst du denn jetzt hin?" fragte mich Anna, als ich nach links abbog. „Zu dir nach Hause geht es nach Recht!" fauchte sie. „Ich fahr uns doch nicht nach Hause, wenn uns Bullen verfolgen Anna! Denk nach!" keifte ich zurück, während die Bullen immer näherkamen. „Gib Gas, los!" schrie sie, als sich das Auto nur noch 30 Meter hinter uns befand. „Ich habe eine Idee!" sagte ich und bog ein letztes Mal ab, um auf die Hauptstraße zu gelangen. „Es sind noch 15 Meter Noah!" schnauzte mich Anna an. Ich fuhr immer langsamer und bremste ab. „Vertrau mir! Wir haben keine Chance, wenn wir weiterfahren!" erklärte ich ihr und blieb stehen. Anna blickte nach hinten und wollte ihr erstes Bein schon auf den Boden setzen, doch ich hielt sie zurück. Nachdem auch das Polizeiauto einige Meter hinter uns hielt, stiegen die Polizisten aus. „Absteigen, Führerschein und Fahrzeugpapiere bitte!" forderte mich der Polizist auf und kam immer näher. Ich schaute in Rückspiegel und sah, wie er noch etwa fünf Meter von uns entfernt war, doch schwieg. „Sofort!" kommandierte der Polizist aggressiv. Anna schlug ihre Arme um mein Bauch und erdrückte mich fast. Selbst durch meine Dicke Jacke spürte ich, wie ihr Puls immer höher stieg. Der Polizist lief weiter auf uns zu und war bereits nur noch drei Meter von uns entfernt. Schnell setzte ich meinen Fuß auf das Pedal, Drückte den Gashebel durch und fuhr mit voller Geschwindigkeit an. „Stehengeblieben!" brüllte uns der Polizist hinterher, während er zurück zu seinem Auto rannte. Doch bevor er erst einsteigen konnte, flitzten wir schon einige hundert Meter weiter und bogen in den Flowers Forest ein, wo wir uns auf die Wiese setzten, auf der ich mit Luca das letzte Mal vor ein paar Wochen traf. „Was ist das für ein Ort?" fragte mich Anna überrascht und musterte den Platz, um den ein kleiner Fluss lag. „Wenn es mir mal nicht so gut geht fliehe ich hier hin. Hier ist es so ruhig und friedlich!" „Wieso wusste ich nichts davon? Seit wann kennst du diesen Platz?" fragte sie mich. „10 Jahre." „Seit 10 Jahren? Wie kann das sein?" „Mein Vater zeigte ihn mir. Er und ich fuhren immer her, wenn Mama Sauer auf mich war oder ich mal traurig war. Er sagte, dass er auch als Teenager immer hergekommen war, als er Herzschmerzen hatte." Anna schwieg, lief auf mich zu und umarmte mich. „Danke, dass du uns hier raus gerettet hast. Dein Vater wäre so Stolz, wenn er das gesehen hätte!" Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, schloss meine Augen und spürte, wie mir langsam eine Träne über die Augen floss. „Ich weiß! Er wäre so stolz!" heulte ich und küsste ihren Kopf, während sie in meine Schultern schluchzte. „Du bist der wichtigste Mensch für mich Noah! Danke!" heulte Anna und drückte mich immer fester.

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