Bild: My Fate
(!Achtung! Dieses Buch dient der Unterhaltung und die Methoden sind nicht immer auf den realen Umgang mit Pferden zurückzuführen!)
Ich kam gerade mit bester Laune aus dem Mathe Unterricht, im Test hatte ich eine zwei geschrieben und in Französisch sogar eine eins minus. Meinen Eltern war trotz unseres vielen Geldes die Ausbildung sehr wichtig. Ich hatte, seit ich denken konnte Unterricht bei Privaten Top Lehrern und natürlich auch in Etikette, tanzen und so ein Zeugs. Mit einem „Hey Lou!" riss mich Julian aus meinen ausführlichen Gedanken. Ich wollte gerade antworten als ich von einer Gruppe Mädchen angerempelt wurde. Synchron warfen sie ihre haare nach hinten, lächelten und sagten „Hi Julian" „Hey Mädels" er schenkte ihnen ein dünnes Lächeln, bevor er den Arm um mich legte, zusammen gingen wir Richtung Ausgang. Jedoch sah ich noch wie die vier Mädchen mich böse anstarrten. Als wir draußen waren befreite ich mich aus seiner Umarmung. „War das wirklich notwendig?" fragte ich, natürlich fand ich es schön, dass er mir den Arm umgelegt hatte. Wenn ich denn nicht gewusst hätte, dass er mich nur benutzt hatte. „Warum so zickig? Jedes andere Mädchen würde sich wünschen von mir in den Arm genommen zu werden" antwortete er. „Ich bin nicht zickig, ich mag es nur nicht benutzt zu werden!" warf ich ihm an den Kopf. Mit einer Mischung aus Enttäuschung und etwas das ich nicht deuten konnte wandte er sich ab. „Wir sollten anfangen" meinte er deutlich schärfer. „Kannst es wohl nicht leiden abgewiesen zu werden Mr. Perfekt?!" lachte Cam. Er trat aus dem Schatten eines Baumes hervor. Ich hatte ihn gar nicht bemerkt. „Das sagt der Richtige" spottete nun Julian. „Dich hat sie ja schließlich auch abserviert. Wenn ich mich recht erinnere, gleich nachdem sie dich gesehen hat." Julians Hohn prallte an Cams Pokerface ab. Gerade als er etwas mit Sicherheit Schlagfertiges erwiderte wollte intervenierte ich. „Ich hab nix mit eurem kleinen Krieg zu tun, also haltet mich da raus." „Das haben im Krieg bestimmt schon viele Länder gesagt, trotzdem wurden sie angegriffen und letztendlich erobert oder haben sich ergeben." Cam grinste mich herausfordernd an. „Ich werde mich weder erobern lassen, noch werde ich mich ergeben" fauchte ich frostig. „Wir müssen jetzt an einem Projekt arbeiten, wenn du uns entschuldigen würdest." Julian packte mich am Arm. „Hey! Was soll das?" beschwerte ich mich. „Wenn du mit Cam streit anfängst, endet das meistens in einer Schlägerei. Und du siehst nicht so aus, als könntest du dich wehren." „Und wie kommst du zu der Annahme, ich könnte mich nicht selbst verteidigen?" Ich verlor langsam die Geduld. „Du bist ein Mädchen..." erwiderte Julian. „Ach! Herzlichen Glückwunsch für diese Erkenntnis. Ich sag dir jetzt mal was. Noch ein sexistischer Kommentar und du kannst dieses Projekt alleine machen. Nur weil ich ein Mädchen bin, heißt das nicht, dass ich schwach bin oder mich nicht selbst wehren kann." Damit ließ ich ihn stehen und marschierte zur Stuten Koppel.
My Fate war eine 10-jährige englische Vollblut Stute. Ihr Fuchsrotes Fell war wie ein Leuchtfeuer mitten in der Herde, die Sonne spiegelte sich wunderschön darin. „Sorry Lou, das gerade war wirklich blöd von mir." Murmelte Julian hinter mir. Ob das nun auf die Aktion mit den Mädchen oder die Bemerkung über Mädchen bezogen war, wusste ich nicht, aber es war auch nicht wichtig. „Schon ok" meinte ich nur. „Der Fuchs, das ist sie, oder?" „Jap" bestätigte der dunkelgelockte Junge meine Vermutung. Julien kletterte über den Zaun und ich tat es ihm nach. Danach holten wir die Stute. „Nimm das Halfter wieder ab" sagte ich dann. Verwirrt sah er mich an. „Wir versuchen es erst mit dem was wir im Unterricht gelernt haben" antwortet ich auf die unausgesprochene Frage. „Aber wir haben keinen Round-Pen" Julian wirkte immer noch verwirrt. „Ich kann das auch ohne. Schreib du einfach auf was du siehst und was ich dir sage." Er nickte nur und setzte sich dann ins Gras. Ich nahm der Stute das Halfter wieder ab, sie blieb ruhig bei mir stehen. Ich machte das gleiche wie im Round-Pen. Ich machte mich groß und schickte das Pferd von mir weg. Als sie drei Meter von mir entfernt war, machte ich einen kleinen Schritt auf sie zu und trat gleichzeitig hinter die Hinterhand der Stute. Sie setzte sich in Bewegung und mit meiner Körperhaltung sorgte ich dafür, dass sie nicht weglief. Schon im Schritt viel mir etwas Ungewöhnliches auf. „My Fate zeigt Anzeichen auf Unbehagen, ihre Schrittlänge ist verkürzt und ihre Hinterbeine treten nicht sehr weit unter ihren Schwerpunkt" diktierte ich und Julian fügte hinzu „Sie hat eine verminderte Bewegung im Kniegelenk. Außerdem versucht sie irgendwelche Schmerzen zu verhindern...dadurch wird ihre Kopf- und Halsposition beeinträchtigt." „Stimmt." Mit einem minimalen Signal ließ ich die Stute antraben. Uns viel noch ein bisschen was auf, aber noch lange nicht genug für eine gesamte Analyse. „Weist du was, ich setzte mich einfach mal drauf. Dabei fällt mir bestimmt noch einiges auf." „Spinnst du? Wir dürfen nicht ohne Helm reiten!" „Ach komm schon Julian! Als du mich das erste Mal gesehen hast hatte ich auch keinen Helm. Außerdem ist hier eh keiner." „Lou ich finde..." weiter kam er nicht, denn ich hatte mich mit einer flüssigen Bewegung auf den Rücken der Stute geschwungen. „Schreib mit! Also, ihr trab ist hart und ihr Galopp ist Kraft los, sehr steif und unmotiviert..." Ich diktierte ihm noch einiges. Am Ende hatte er eine weitere Seite geschrieben. „Also, My Fate hat definitiv Rückenschmerzen, die ihre Bewegung beeinträchtigen." Schloss ich meinen Bericht und sprang ab. Julian schüttelte nur den Kopf. Aber ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Wenn er wüsste, wie unglaublich attraktiv er aussah, so wie er im Gras saß und mich anlächelte. „Damit sie wieder normal laufen kann sollte man zu Anfang 3-4 Tage in der Woche leichtes longier Training ca. 20 Minuten und auch Gymnastik Übungen können helfen. Wie zum Beispiel ein Schulterherein, Seitwärtsgänge oder so was." Unterbrach er schon wieder meine diesmal erschreckend ausführlichen Gedanken über ihn selbst. „Dann sehen wir uns morgen bestimmt wieder" meinet er und stand auf. „Hey Julian! Wollen wir vielleicht morgen ausreiten gehen?" fragte ich, bevor ich richtig nachdenken konnte. „Klar warum nicht?" er grinste mich verschmitzt an. „Am besten noch vor dem Unterricht, um sechs Uhr am Sattelplatz?" „Ok..." ich war kein morgen Mensch und hatte keine Ahnung wie ich das so früh schaffen sollte. Aber ich würde mich überraschen lassen.
Heute mal zwei Kapitel, da ich wegen der Schule jetzt wahrscheinlich erst mal nicht mehr zum schreiben kommen werde. Aber ich versuche in den Pausen und am Abend wenigstens kleine Kapitel fertig zubekommen. :) Ich hoffe euch gefällt das Buch
Über Votes und Kommentare würde ich mich mega freuen, da ich an diesem Kapitel wegen der Bewegungsanalyse über drei Stunden gesessen bin.
DU LIEST GERADE
Reitinternat - Schloss Snowhills
RomanceDie Spanische Prinzessin Lupe soll nach einem Unfall auf ein Reitinternat in Deutschland gehen. Unter falschem Namen versucht sie sich dort anzupassen, wobei es immer schwieriger wird ihr Geheimnis zu bewahren. Vor allem als sie sich dann noch Verli...