#26 Venedig & Berlin

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Die Anschuldigungen hat RAF nicht verdient also unterbrach ich Max. „er hat es nur gut gemeint. Nur dank ihm hatte ich heute einen sehr schönen Tag, denn dir ist es ja egal was mit mir passiert. Hauptsache du kannst deiner Musik weitergehen ohne mich als lästiges Anhängsel zu haben. Da schiebst du mich lieber ab als wäre ich 5."

Max Augen weiteten sich erschrocken von meinem verbalen Auftreten. „denn du weißt ja nicht was ich will oder nicht. Du fragst ja nie nach. Kleiner Spoiler, du bist nicht der einzigste der Musik liebt!" mit d letzten Satz lies ich die Männer allein und drehte auf dem Absatz kehrt und Verlies eilig das Studio.

Als ich aus der Tür war fiel mir auf, dass ich mit Raf hier hergefahren bin und somit auf einen Fahrer angewiesen bin.
Den Weg nach Hause hätte ich so allein nicht finden können. Mit einem kleinen Seufzer lies ich mich an der Mauer hinab. Mein Kopf Lies ich erschöpft in meine Hände fallen.

Ich weiß wirklich nicht mehr wohin mit meinem Gefühlen. Jedes Mal wenn ich meinem Vater gegenüber stehe endet es meist Streit. Eigentlich sollte ich glücklich sein und mich freuen einen Song geschrieben zu haben, aber der Streit mit Max hat meine Stimmung verdorben.

Ich zuckte zusammen, als neben mir die Tür aufging und Max heraus trat. Mittlerweile habe ich mich an seine Größe gewöhnt.

Erstaunt sah er nach unten und blickte mir nachdenklich in die Augen. Ich rappelte mich auf und klopfte den Staub von mir ab.Zwischen uns lag eine angespannte stille. Wir zwei gingen schweigend zu seinem Mercedes. Während er uns geschickt durch den Berliner Verkehr manövrierte, blickte ich gedankenverloren aus dem Fenster. Es war kaum vorzustellen das ich mich noch vor kurzem gerade so am Leben gehalten hatte und jetzt einfach in einem scheiss teuren Wagen saß und einen Vater besaß. Naja mehr oder weniger. Erzeuger trifft es immer noch besser.

Ohne ein Wort gesagt zu haben sprang ich förmlich aus dem Auto, als Max das Auto vor dem Haus parkte. Ich schloss die Haustür auf, mit dem Schlüssel den er mir vor paar Tagen überreicht hatte, und sobald diese auf war, sprang mir ein freudestrahlender Tuko entgegen. Kurz lies ich meine Hand über seinen Kopf gleiten und ging danach schon die Treppen hinauf in mein Zimmer.

Von unten konnte ich Max schimpfen hören. Anscheinend gefiel ihm das Chaos im Wohnzimmer nicht all zu sehr. Upsi.

Bevor ich noch durchdrehte ging ich auf meinen kleinen Balkon und zündete mir eine Zigarette an. Den ersten Zug inhalierte ich und schloss dabei die Augen. Sobald ich mit Stress konfrontiert wurde, konnte mich nur noch Nikotin herunter holen.

Nach ein paar Zügen merkte ich schon wie mein Körper sich entspannte. Mein Blick schweifte über den Wald der leicht in der Dämmerung noch zu sehen war.

Als ich jedoch den nächsten Zug nehmen wollte, ging hinter mir die Tür auf. Scheisse.

sofort iles ich die Zigarette fallen und zertrat sie schnell mit meinem Stiefel. Den restlichen Rauch versuchte ich mit der Hand zügig zu vertuschen. Nachdem ich mir sicher war die Zeichen des Rauchens versteckt hatte, rief ich ihn herein.
Ich drehte mich zur Tür um. Max stand an der Türschwelle und schaute sich kurz um.
„Was?" fragte ich ihn genervt, als er immer noch kein Zeichen machte anzufangen zu reden. Er räusperte sich leicht. , Ihr habt es wohl nicht für nötig gehabt das Wohnzimmer aufzuräumen?" ich verdrehte die Augen und wollte mich schon wieder von ihm wegdrehen, als er auf seine Hand aufmerksam machte. Oder besser gesagt auf das, was er in seiner großen tätovierten Hand hielt. Gerade so konnte ich es verhindern, dass mir meine Gesichtszüge entglitten. Warum war ich auch so unvorsichtig in der letzten Zeit gewurden.
„Ich glaube ich habe hier etwas gefunden, das dir gehört?" er deutete wieder auf das kleine Tütchen mit dem weissen Stoff. Fuck. Ohne meine Miene zu verziehen gehe ich auf ihn zu. Als ich das Tütchen aus seiner Hand nahm und mich schnell wieder zurückgehen wollte, grief er nach meinem Handgelenk. Ich sah rot. Niemand, wirklich Niemand greift nach meinem Handgelenk. Ein weiterer Punkt der mich triggerte.
Panisch versuchte ich meine Hand aus seinem verdammt starken Griff zu entziehen.
Jedoch kam ich gegen ihn nicht an. Ich bemerkte schnell wie mir die Tränen in die Augen stiegen. „Lass... mich sofort los!" mit zittriger Stimme versuchte ich endloch zu entkommen. Als er meine Reaktion auf diesen eher harmlosen Griff bemerkte, lies er mich los. Ich taumelte eingie Schritte zurück und brachte so einen
Sicherheitsabstand zwischen uns.
Mein Plan war es ja eigentlich keine Schwäche mehr zu zeigen. Doch genau bei solchen Situationen merke ich immer wieder wie schwach ich eigentlich war, egal wie krass ich versuchte mich zu verstellen. Ein kurzer Blick auf Max, der immer noch wie erstarrt dort stand, zeigte mir das er versuchte die Situation richtig zu deuten. Das kleine Tütchen ist für ihn wohl gerade eher egal.

Pretending hope Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt