#11 reden?

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- Kapitel 11 -

Magda bedankte sich bei mir und verschwand im Flur. Nun waren nur noch Max und Ich da. Eine vernichtende Stille machte sich über uns breit. Doch bevor diese unerträglich wurde durchbrach er diese als er sich räusperte. „Also Liv. Was war das heute Nacht ? Ich habe dich nur schreien hören, als ich dann in deinem Zimmer ankam, sah ich wie du panisch um dich geschlagen hast und bitterlich weinteste? Es sah aus als hättest du von was echt üblem geträumt ? Etwas das du schonmal erlebt hast?", fragte er zögerlich. Panisch riss ich den Kopf hoch und schüttelte den hektisch. Was nur dazu führte, dass Max sich seiner Vermutung sicherer wurde. Max lies nicht locker und musste weiter nach fragen. „Was war das für ein Albtraum? Du hast wirklich krass geschrien. Was ist passiert.". Konnte er mich denn nicht einfach in Ruhe lassen? Ich wollte ihm ganz sicher nichts davon erzählen was mit mir passiert war. Ich konnte es einfach nicht. Also blockte ich wie gewohnt ab. „Es war nichts. Nur ein blöder Traum.", sagte ich nur und hoffte er würde es darauf belassen.

„Das glaube ich dir nicht. Du hast doch gerufen ; „Bitte nicht nochmal!" , Bitte Liv, was ist passiert. Rede mit mir, nur so kann ich dir helfen. Ich mach mir doch Sorgen.", sprach er aus. Bei dem Worten 'Sorgen' schnaubte ich entsetzt. „Sorgen ? Du? Du hast dich ganze 17 Jahre nicht um mich gesorgt... geschweige denn gefragt wie es mir geht. Du hast kein Recht dich jetzt um mich zu sorgen.", den letzten Teil schrie ich schon fast.

Nachdem er noch weiter versucht hat mit mir zu reden und ich ihn ignorierte, gab er auf. Wir aßen Schweigend weiter. Nach 1 ½ Pancakes war ich dann auch gesättigt und wollte aufstehen, doch Max sagte in die Stille: „Heute Abend kommen Freunde von mir zum Essen. Hast du vielleicht Lust mit mir einkaufen zu fahren und danach das Abendessen vorzubereiten ?". Ich hielt in meiner Bewegung inne. Das wäre eine gute Chance ihn besser kennenzulernen. Doch wollte ich das denn überhaupt ?

Ich hatte wie gestern noch immer ein mulmiges Gefühl bei ihm. Aber wie heißt es so schön? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt ? Also sprang ich über meinen Schatten und stimmte zu. Er meinte nur noch, dass wir uns in 1 Stunde treffen würden.

In meinem Zimmer räumte ich meine paar Klamotten in den Kleiderschrank. Es war ein bisschen ironisch, in einem riesigen Schrank hingen nun 2 Hoodies und 3 Shirts. Mit schräg gelegten Kopf schaute ich mir das ganz genau an.

Rückblick 3 Jahre zuvor

Mit eingezogenen Kopf schlich ich über den Schulhof. Nur nicht auffallen. Ich trug meinen blauen Lieblings Hoodie, der schon mit einigen Löchern übersehen war. Meine Hände hatte ich in die Tasche vergraben. Solange ich Zoe und ihre Clique nicht über den Weg lief wäre ich sicher. Aber natürlich saßen sie schon auf der Lauer, um mich mal wieder zu erniedrigen.

Ich hörte ihre viel zu hohe stimme über den Schulhof schreien. „Olivia, kleine. Bleib doch mal stehen. Wir wollen mit dir reden." Oh wie ich sie hasste, jedoch hätte ich nie den Mut ihr gegenüber etwas entgegen zu bringen. Also lies ich es einfach über mich ergehen, wie so viel in meinem Leben. Vom weiten beobachtete ich, wie sie auf mich zu gestorkst kam. Ihre blonden Langen Haare fielen ihr in leichten Wellen über die Schulter. Von oben bis unten war sie in Markenklamotten gehüllt. Sofort fühlte ich mich in meiner Haut unwohl. Ich musste mir einreden, dass sie es nicht wert war. Ich sollte eigentlich stolz auf mich sein, nur ich selber wusste wie viel Tränen, schweiß und Blut es mich gekostet hat um heute hier zu stehen und nicht bei meiner Mutter an der Arbeit war. Doch lange konnte ich diesen Gedanken nicht stand halten, denn Zoe verzog ihre mit rotem Lippenstift bedeckten Lippen zu einem gefährlichen Grinsen. Dies führte nur wieder dazu das ich mich ganz klein machte. Ich zeigte ihr gegenüber Angst. Schwäche. Und genau das nutzte sie zu gern aus.

Doch bevor sie und hier möchte gern Models etwas ab wertiges Sagen konnten, tauchte Madison auf. Endlich. Sie hat sich heute wirklich Zeit gelassen. „Hey verwindet! Haut ab! Ich glaube Markus aus der 10 trainiert gerade mit seinen Freunden auf dem Basketballplatz.", mit dem Part über Markus gewann sie die Aufmerksamkeit der Mädels. Schon sausten sie los um ja nichts von ihrem Traumprinzen zu verpassen.

Ich atmete erleichtert aus. Glück gehabt. „Hey Liv. Alles gut?", kam es von meiner besten Freundin Madi. Zögerlich nickte ich mit dem Kopf und deutete auf das Schulgebäude vor uns.

Eine Stimme riss mich aus den Gedanken. „Sind das alle deine Sachen die du mitgenommen hattest? Wir können auch nochmal zurück und den Rest holen.". Meine erste Reaktion war, den Kopf einzuziehen und mich unwohl zu fühlen. Doch dieses Mädchen war ich schon lange nicht mehr. Ich schüttelte den Kopf. „Nein", murmelte ich. „Das sind alle meine Sachen die ich noch besitze." Erwiderte ich emotionslos und schloss dabei schnell den Kleiderschrank. Ein verlorenes „Oh" kam von meinem Vater. Ich schaute ihm kurz ins Gesicht und konnte sehen wie unangenehm seine Worte waren. Irgendwie tat er mir leid. Aber er konnte es ja nicht wissen...

Pretending hope Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt