#19 Dokumentation

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- Kapitel 19 -

Weil ich jetzt weiß, was passiert, wenn man es falsch macht
Nie wieder würd'ich lügen und erst recht nicht bei Freunden
Meinem Vater in die Augen gucken und die Drogen leugnen
Nie wieder würd'ich tanzen mit dem weißen Teufel
Oder meine Loyalität verschenken an die falschen Leute
Nie wieder mit der Meute abziehen statt Boxsport
Und hätt ich nie gekifft wie ein Junkie, wärß mein Gehirn noch
In Topform, Paranoia müsste ich nie haben
Und nie wieder würd'ich Schwächere schlagen
Denn Karma kommt zurück an den schlechteren Tagen
Grad wenn man's nicht erwartet, schlägt das Schicksal
Einen harten rechten Haken
Nie wieder würde ich klauen bei Menschen, die mir vertrauen

So viele Wunden, Narben, falsche Taten – all die Jahre mit viel Problemen
Einen Tag von der Hand im Mund, den anderen dann wie Könige gelebt
.
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Was man nicht alles schon verkackt hat, sich oft benomm'wie ein Bastard
Die Menschen, die einem was Gutes wollten, hielte ich auf Abstand
Nie wieder würde ich Schule schmeißen nur für das, was Spaß macht
Dann behaupten, wie ein dummes Kind, dass Straße ein'zum Mann macht

Diese Zeilen ließen mich innehalten. War das echt, was er rappte? Oder schreibt er einfach nur was auf was ihm einfällt. Denn wenn das echt ist, dann konnte ich ihn sehr gut verstehen. Er hatte es auch nicht leicht in seiner Jugend. Doch er hat anscheinend frieden damit geschlossen. Würde ich das auch schaffen?
Der Sprecher erzählte wieder etwas über Max doch ich konnte ihm nicht länger zu hören. Viel lieber würde ich erfahren ob die Texte echt waren. Soweit ich weiß, arbeitete Max häufiger mit Raf an Texten. Ich nahm all meinen Mut zusammen und drehte mich zu dem besagten um. Sein Blick lag weiterhin auf dem Fernseher. „Ähm Raf...", versuchte ich seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Bei meinen Worten drehte auch er sich zu mir um. Okay, jetzt oder nie. Fragend zog er eine Augenbraue hoch, um mir zu signalisieren weiterzusprechen. „Bei dem Song gerade eben, sind diese Zeilen, die er rappt wahr? Hat er sowas wirklich erlebt oder sind die einfach ausgedacht?". Sprach ich meine Gedanken aus. Raf musterte mich, bevor er antwortete. „Dein Vater ist kein Rapper der nur über dicke Autos, protz oder Sex schreibt. Seine Texte gehen einem unter die Haut, er motiviert und rappt viel über Loyalität und so einen Kram. Dadurch das er in seiner Kindheit und Jugend viel erlebt hat was nicht üblich sein sollte, weiß er wie er mit solchen Sachen umgehen kann. Er rappt also nur Positive Sachen oder eben über Dinge, die er erlebt hat und wirklich was erzählen kann. Also um deine Frage zu beantworten, ja, die Zeilen sind real.". Ich ließ die neuen Informationen erstmal sacken. Bevor ich ganz in meinen Gedanken verloren gehen konnte, sprach Raphael auch schon weiter. „Warst du schon mal auf einem Konzert? Also generell oder von Rappern?". Ich sah ihn an und konnte sehen das er wirklich interessiert war und sich nicht gezwungen fühlte irgendwas zu sagen bzw. was zu fragen.
Ich ließ mir Zeit mit meiner Antwort. Mein Blick wanderte nochmal zum Bildschirm, bevor ich antwortete. „Nein, das hätte ich mir nie leisten können.". er nickte nachdenklich und wollte wahrscheinlich nicht weiter darauf eingehen, weshalb er weiterfragte: „Hörst du rap oder was ist dein Geschmack?". „Ich höre gern Rockmusik wie z.B. Linking Park, the Script und Ashes Remain. Aber ich mag auch deutsch-rap. Aber da habe ich überhaupt keine wirkliche Ahnung wer die Rapper sind, ich höre einfach nur ihre Lieder.", bevor er etwas erwidern konnte, kam Max durch die Tür und schaute erst uns an um danach ebenfalls auf den Fernseher zu sehen, worin er sich sah. Seine Mundwinkel zuckten. „Na habt ihr noch nicht genug von mir und schaut deshalb erstmal eine Doku über mich? Schaut zu mir, hier stehe ich vor euch, ihr braucht doch nicht auf einen Bildschirm schauen nur um mein Antlitz zu bewundern.", mit einem selbstsicheren Lächeln im Gesicht marschierte er in den großen Raum. Als er neben Raf Platz nahm, gab dieser ihm eine Nackenschelle. Max spielte den Eingeschnappten und stöhnte gespielt vor Schmerzen auf. Daraufhin musste ich mir ein Lächeln verkneifen. „Ihr könnt euch auch nie benehmen. Bei der Anwesenheit einer jungen Dame sollte ihr euch wirklich mal zusammenreißen.", ertönte eine tiefe Stimme aus dem dunklen Flur. Die Stimme konnte ich zu dem etwas pummeligen Rico zuordnen, der mit einer Jacke über der Schulter an der Tür stand. „Alles klar, Mama Rico.", kam es von den beiden Männern neben mir auf der Couch.
Rico musterte uns nacheinander, ehe er sich von uns verabschiedete. Raf sagte zu seiner Verteidigung einfach nur, dass ich die Doku geschaut hätte und er einfach dazu gestoßen sei. Was ja auch stimmte. Mein Vater musterte seinen Freund und danach mich. „Also versucht meine Tochter durch eine Doku etwas über mich und meine Karriere zu erfahren?". Dabei blickte er mir gezielt in die Augen. Die Augen die sein Ebenbild waren. Meine Wangen färbten sich leicht rot. „Bilde dir lieber nichts drauf ein.", sagte ich einfach nur ohne ihm weiter eines Blickes zu würdigen.
Im Augenwinkel sah ich, dass Max die Augen zusammenkniff und mich fixierte. Raphael neben mir gluckste und zog sich sein Handy aus der Hosentasche, um sich etwas anzusehen, ehe er aufstand und sich räusperte. „Komm mit Kumpel die Pause ist vorbei lass weiterarbeiten.", mit diesen Worten ging er zusammen mit Max wieder ins Musikzimmer.
Ich musste einfach nur den Kopf schütteln, über das, was hier gerade passiert war. Danach widmete ich mich wieder der Doku, die sich auch schon dem Ende neigte. Daraufhin kam noch ein Film, der mich nicht wirklich interessierte. Langsam schloss ich meine Augen und schlief ein.

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Heyy :)
Da jetzt wieder für mich die Schule beginnt, habe ich mich dazu entschieden feste Update Tage festzulegen... ( die werde ich im nächsten Kapitel euch mitteilen )
Thanks for Reading ;)

Pretending hope Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt