Die Zugfahrt

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Als der Sommer heranbrach und die Schulzeit in Hogwarts zu Ende ging, fand sich Regulus Black wieder in einem Zugabteil mit Sirius und den anderen Gryffindors zusammen. Die Aufregung und Vorfreude auf die bevorstehenden Ferien lag in der Luft, während sich die Schüler auf den Weg nach Hause machten.

Während der Zug sich langsam in Bewegung setzte, begann James, sich über die Slytherins zu beschweren. Er erzählte von den Streichen, die sie gespielt hatten und den Sticheleien, die sie ihm und den anderen Gryffindors zugefügt hatten. James sprach in einem frustrierten Ton, und seine Worte trafen Regulus wie ein Schlag ins Gesicht.

Er fühlte sich von James' Worten persönlich angegriffen. Die Vorstellung, dass seine neuen Freunde aus Slytherin diejenigen waren, über die sich James beschwerte, machte ihn traurig und verletzte ihn tief. Er wollte nicht, dass sein Slytherin-Haus als böse und gemein angesehen wurde, denn er wusste, dass nicht alle Slytherins so waren.

Mit einer Mischung aus Traurigkeit und Verteidigungslust spürte Regulus, wie sich ein Kloß in seinem Hals bildete. Er konnte nicht anders, als James anzuschnauzen: "Hör auf, über die Slytherins herzuziehen! Nicht alle von uns sind so, wie du es darstellst. Es gibt auch nette und loyale Slytherins."

Ein Moment der Stille erfüllte das Abteil, während die Worte von Regulus in der Luft hingen. Er fühlte, wie die Unsicherheit und die Zweifel an seiner Entscheidung, zu den Slytherins zu gehören, wieder hochkamen. Doch gleichzeitig spürte er eine innere Stärke und den Mut, für das einzustehen, woran er glaubte.

James sah Regulus überrascht an, als er die Worte des jüngeren Bruders seines besten Freundes hörte. Die anderen Gryffindors im Abteil waren ebenfalls verstummt und blickten zwischen James und Regulus hin und her. Die Spannung war förmlich spürbar.

Schließlich brach Sirius das Schweigen und sprach mit einem nachdenklichen Ton: "Regulus hat Recht. Nicht alle Slytherins sind gleich. Wir sollten nicht alle über einen Kamm scheren. Es gibt gute und schlechte Menschen in jeder Hausgemeinschaft."

Regulus spürte eine Welle der Erleichterung in sich aufsteigen. Obwohl er immer noch mit den Konflikten zwischen seiner Loyalität zu Slytherin und seiner Sehnsucht nach der Gemeinschaft der Gryffindors zu kämpfen hatte, wusste er nun, dass seine Stimme gehört wurde und dass seine Freunde offen für andere Perspektiven waren.

Der Rest der Zugfahrt verlief in einem friedlichen Schweigen. Regulus fühlte sich zwar immer noch zwischen den beiden Welten hin- und hergerissen, aber er wusste, dass er nicht alleine war. Er hatte Menschen an seiner Seite, die ihn unterstützten und bereit waren, die Vorurteile zu überwinden.

Als der Zug schließlich am Bahnhof anhielt und die Schüler sich auf den Heimweg machten, spürte Regulus eine gewisse Zuversicht. Die Sommerferien würden ihm Zeit geben, über seine Entscheidungen nachzudenken und herauszufinden, wo er wirklich hingehörte. Doch egal, welche Entscheidung er treffen würde, er wusste, dass seine wahren Freunde immer an seiner Seite sein würden.

(468 Wörter)

My Dear // jegulusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt