Eine stille Last

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Regulus kämpfte sich durch sein zweites Schuljahr in Hogwarts, doch sein Lachen und seine Leichtigkeit schienen verschwunden zu sein. Er war wie ausgetauscht, fokussiert nur noch auf seine schulischen Leistungen und strebte nach Perfektion in jedem Fach.

Die Freizeit verbrachte er größtenteils allein, isoliert von seinen Mitschülern. Selbst sein Bruder Sirius schien immer mehr von ihm entfernt zu sein. Sie sprachen kaum noch miteinander, und wenn doch, waren es oberflächliche Gespräche ohne wirkliche Verbindung.

Während der Zugfahrt nach Hause saß Regulus in einem Abteil und wirkte ungewöhnlich still. Er hörte den Gesprächen der anderen Schüler zu, brachte sich jedoch selbst kaum in diese Unterhaltungen ein. Seine Gedanken waren woanders, und eine unsichtbare Last lag auf seinen Schultern.

Sirius spürte die Veränderung und beschloss, das Schweigen zu durchbrechen. Er setzte sich neben Regulus und legte eine Hand auf seinen Arm. "Hey, was ist los mit dir?", fragte er besorgt.

Regulus atmete tief ein, bevor er leise antwortete: "Es ist schwer zu erklären, Sirius. Ich... ich möchte einfach nichts mehr mit jemandem aus Gryffindor zutun haben."

Sirius' Miene verfinsterte sich, als er die Worte seines Bruders verarbeitete. Er konnte die Entschlossenheit in Regulus' Stimme spüren und erkannte, dass dies eine tiefe Überzeugung in ihm war. Doch zugleich schmerzte es ihn zu erkennen, dass sein eigener Bruder ihn scheinbar von sich stieß.

"Regulus, ich verstehe nicht...", begann Sirius, doch Regulus unterbrach ihn schnell. "Es ist nicht persönlich, Sirius. Es geht nicht um dich. Es geht um mich und meine Entscheidung. Ich möchte meinen eigenen Weg gehen, unabhängig von den Gryffindors."

Eine angespannte Stille lag zwischen ihnen, als sich beide Brüder gegenseitig ansahen. Regulus konnte die Enttäuschung in Sirius' Augen erkennen, aber er wusste auch, dass er diese Entscheidung treffen musste, um sich selbst treu zu bleiben.

Die Zugfahrt verstrich weiterhin in Stille, und Regulus fühlte sich in sich selbst versunken. Er wusste, dass sein Weg nicht einfach sein würde.

Die beiden Brüder saßen nebeneinander, jeder in seinen eigenen Gedanken verloren. Obwohl die Verbindung zwischen ihnen an diesem Punkt brüchig schien, gab es immer noch ein Band des Verständnisses, das sie miteinander verband.

Die Landschaft zog an ihnen vorbei, und die Zugfahrt neigte sich dem Ende zu. Regulus und Sirius wussten, dass sich etwas zwischen ihnen verändert hatte, aber sie hofften, dass die Zeit und ihre gegenseitige Liebe es ihnen ermöglichen würden, diese Distanz zu überwinden.

Mit gemischten Gefühlen stiegen sie schließlich aus dem Zug und traten hinaus in die Welt außerhalb von Hogwarts. Die Sommerferien standen bevor, und für Regulus war es an der Zeit, seinen eigenen Weg zu gehen und zu entdecken, wer er wirklich war.

(423 Wörter)

My Dear // jegulusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt