Schmerz und Hass

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Das Schuljahr schien an Regulus vorbeizufliegen, während er sich mehr und mehr von den Gryffindors entfernte. Er fand Trost und Freundschaft in anderen Kreisen, alberte mit seinen neuen Freunden herum und konnte sogar ab und zu ein Lächeln auf sein Gesicht zaubern. Es war, als ob er versuchte, ein Stück Freude zurück in sein Leben zu bringen, das von Dunkelheit und Schmerz überschattet war.

Doch eines Tages, als Regulus zufällig durch einen Gang schlenderte, sah er James Potter zusammen mit einem anderen Jungen stehen. Die beiden schienen miteinander zu flirten. James und der andere Junge standen eng beieinander in einem Gang von Hogwarts. Sie lachten und neckten sich, ihre Blicke voller Freude und Anziehungskraft. James' Augen funkelten, während er dem anderen Jungen Komplimente machte und mit ihm flirtete. Sein Lächeln war charmant und sein Verhalten spielerisch. Sie schienen in ihrer eigenen kleinen Welt gefangen zu sein, in der sie sich gegenseitig anziehend fanden und sich von der Umgebung abschotteten. Es war offensichtlich, dass James sein Interesse an diesem Jungen zeigte und Regulus' Herz brach in tausend Stücke. Er konnte den Anblick kaum ertragen und floh vor der schmerzhaften Realität, die ihm vor Augen geführt wurde.

Regulus rannte in die nächstgelegene Toilette und ließ sich in einer Ecke nieder. Tränen strömten über sein Gesicht, während er seine gebrochene Seele hervorbrach.  In diesem Moment fühlte er sich, als hätte ihm die Welt in Rücken gekehrt.

Sirius betrat die Toilette und fand Regulus in einem Zustand tiefen Kummers. Sein Bruder schluchzte und rang nach Luft, unfähig, klare Sätze zu formen. Aus Regulus' zerbrochener Stimme drangen unverständliche Satzfetzen hervor, die von James und einem anderen Jungen handelten. Sirius spürte, wie sein Herz sich zusammenzog und die Sorge um seinen Bruder ihn erfüllte. Er kniete sich vor Regulus nieder und legte sanft eine Hand auf dessen Schulter.

"Reg, was ist passiert? Wer hat dich verletzt?", fragte Sirius besorgt, seine Stimme leise und voller Mitgefühl. Regulus versuchte verzweifelt, seine Worte zu sammeln und zwischen den Schluchzern zu antworten. Er rang um Fassung, während seine Augen von Tränen benetzt waren.

"James... und dieser andere Junge... sie... sie haben ...", brachte Regulus hervor, seine Stimme zitternd vor Schmerz. Sirius' Herzschmerz spiegelte sich in seinen Augen wider, als er die Worte seines Bruders hörte. Er verstand den tiefen Schmerz, den Regulus in diesem Moment empfand.

"Oh, Reg...", flüsterte Sirius und zog seinen Bruder liebevoll in eine Umarmung. Er ließ ihn seine Tränen auf seine Schulter weinen und versuchte, ihm so viel Trost wie möglich zu spenden. In diesem Moment fühlte er den Drang, Regulus zu beschützen und ihm beizustehen, selbst wenn er nicht genau wusste, wie er das Problem lösen konnte. Aber er würde da sein, um seinen Bruder zu unterstützen und ihm durch diese schwierige Zeit zu helfen.

Regulus' Schmerz verwandelte sich langsam in Wut, die aus ihm heraussprudelte. Er riss sich von Sirius' Umarmung los und blickte ihn mit flammenden Augen an. Die Verletzung und die Unsicherheit über seine eigene Identität brannten in ihm. Seine Stimme bebte vor aufgestautem Zorn, als er seine Worte herauspresste.

"Das ist doch lächerlich! Als ob es nicht schon genug wäre, dass er auf diese verdammte Evans steht, jetzt finde ich heraus, dass er vielleicht doch nicht nur auf Mädchen steht. Und selbst da, selbst da bin ich nicht gut genug!", rief Regulus wütend aus. Die Verzweiflung in seiner Stimme war deutlich zu hören.

Sirius sah seinen Bruder mitfühlend an, während er die Wut und den Schmerz in Regulus' Augen erkannte.

(571 Wörter)

My Dear // jegulusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt