Als Landon und ich uns am nächsten Morgen vor der Tauchschule Lost in the ocean treffen, liegen dunkle Ringe unter seinen Augen. Ich bin mir nicht sicher, ob der Schein nur trügt, doch sein Gesicht wirkt blass und ein bisschen eingefallen.
„Guten Morgen, Landon", begrüße ich ihn mit einem zögerlichen Lächeln. „Ist alles in Ordnung bei dir?"
„Klar", versucht er seine Emotionen hinter einem aufgesetzten Grinsen zu verstecken.
Wie immer, wenn wir uns sehen, umarmen wir uns kurz. Dieses Mal habe ich allerdings das Gefühl, als würde sich Landon wie ein Ertrinkender an mir festkrallen und nach Halt suchen.
Für ein paar Sekunden überlege ich, einfach das Thema zu wechseln, doch dann seufze ich und frage ihn geradeheraus: „Hattest du wieder Albträume?"
Landons gequälter Gesichtsausdruck spricht für sich.
Es tut mir unfassbar leid, dass er mit so vielen Dämonen zu kämpfen hat und sich selbst Vorwürfe macht. Am liebsten würde ich ihm gut zureden und die Schuld von ihm nehmen, aber ich denke, dass sein Psychologe bessere Worte findet als ich.
„Wenn du nochmal über den Vorfall vor fünf Monaten sprechen möchtest, bin ich für dich da und höre dir zu." Um die Ernsthaftigkeit meiner Aussage zu unterstreichen, greife ich nach Landons Hand und drücke sie aufmunternd.
Er ist nicht allein. Nie!
„Danke, Maila", lächelt mich Landon deutlich weniger gequält an. „Ich bin wirklich froh, dass du Joe retten konntest und nicht dasselbe durchmachen musst, wie ich."
Oh Gott, apropos Joe ...
„Wie geht es ihm?", möchte ich sofort wissen, da ich in den vergangenen Tagen kaum an ihn und seinen gesundheitlichen Zustand gedacht habe.
„Keine Sorge, er wird wieder", beruhigt Landon mein schlechtes Gewissen. „Er hatte Glück, dass du sein Schutzengel warst."
Darauf weiß ich nichts zu erwidern. Jeder andere Mensch hätte bestimmt genauso gehandelt wie ich und Joe gerettet. Ich bin also keine Heilige oder so etwas.
Landon und ich bleiben noch ein paar Minuten schweigend im Sand stehen, bis wir uns in Bewegung setzen und die Eingangstür der Tauchschule ansteuern. Ich kann Landon ansehen, dass er erschöpft ist und nicht dieselbe Energie ausstrahlt, wie in den letzten drei Tagen.
„Warte!", halte ich ihn deshalb zurück, als er seinen Schlüsselbund aus seiner Hosentasche zieht. „Auch wenn mir das Tauchen gestern unfassbar viel Spaß gemacht hat, habe ich eine bessere Idee. Vertraust du mir?"
Landon hält inne und runzelt die Stirn. Ganz langsam dreht er sich zu mir, vereint unsere Blicke miteinander und nickt. „Ja, ich vertraue dir, Maila."
Das ist alles, was ich wissen muss.
Ich schnappe mir Landons Handgelenk und führe ihn in Richtung Meeresufer hinab. Zum Glück trägt er noch sein Handtuch vom Meditieren bei sich, sodass ich dieses im Sand ausbreiten kann.
„Bitte einmal oberkörperfrei machen und dann hinlegen", fordere ich ihn auf.
Zu meiner großen Überraschung macht Landon sofort, worum ich ihn bitte.
„Du hättest mich auch einfach fragen können, ob ich dir meinen Bierbauch mal in echt zeige", scherzt er, während er sich sein T-Shirt über den Kopf zieht. Er lässt es achtlos in den Sand fallen und dreht sich danach zu mir um, sodass ich einen perfekten Blick auf seinen Oberkörper habe.
Landons Bauch wölbt sich leicht über seinen Nabel und ist mit feinen Härchen bedeckt. Vielleicht sieht er nicht wie ein Bodybuilder oder Unterwäschemodel aus, aber ganz ehrlich? Für mich ist Landons Körper absolut perfekt!
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Meersalzküsse im Gepäck
ChickLitMaila Westfield ist mit ihrem Leben unzufrieden, denn statt ihren Träumen zu folgen, versinkt sie in einem Berg aus Arbeit und Uni-Stress. Nach einer weiteren vergeigten Prüfung zieht Maila dann die Reißleine und bucht sich kurzerhand einen Flug nac...