Als Landon und ich während dem Sonnenuntergang am Strand entlangspazieren, kann ich immer noch nicht richtig realisieren, dass wir heute eine Schildkröte zurück in die Freiheit entlassen haben. Allgemein fühlen sich die Tage hier in Sunhaven total surreal an; wie in einem Traum.
„Woran denkst du gerade, Maila?", reißt mich Landons fragende Stimme in die Realität zurück. Obwohl er eine Sonnenbrille trägt, spüre ich, dass sein Blick auf mich gerichtet ist.
„Na ja", zögere ich mit meiner Antwort. „Ich weiß nicht, ob ich aktuell bloß träume oder ob diese ganzen schönen Dinge wirklich passieren."
„Wenn du möchtest, zeige ich dir, dass das kein Traum ist", bietet mir Landon seine Hilfe an. „Dafür musst du aber deine Augen zu machen."
Gesagt, getan.
Ein paar Sekunden passiert gar nichts, bis ich Landons Hände an meinen Wangen spüre. Er malt kleine Kreise auf meine Haut und bringt damit mein Herz zum Tanzen.
Jede Berührung fühlt sich wunderschön und vertraut an; wie etwas Besonderes.
„Und?", haucht Landon so leise in mein Ohr, dass sich meine Wirbelsäule mit einer Gänsehaut überzieht. „Denkst du immer noch, das sei nur ein Traum?"
Damit er nicht aufhört, mich zu berühren, nicke ich.
Mein Plan geht auf, denn schon im nächsten Atemzug haucht mir Landon einen federleichten Kuss auf die Wange. Direkt beginnt mein Körper vor lauter Glück zu vibrieren und kribbeln.
„Immer noch ein Traum?"
„J-Ja", lüge ich. Am liebsten würde ich mich einfach meinen Emotionen hingeben und Landons zuckersüße Lippen in Beschlag nehmen, doch ich halte mich zurück.
„Hm ... Dann bleibt mir wohl nur noch eine einzige Möglichkeit, um dir zu beweisen, dass das hier die Realität ist." Kaum sind Landons Worte verklungen, überbrückt er den Abstand zwischen unseren Mündern und vereint unsere Lippen zu einem zärtlichen Kuss.
Feuerwerke explodieren in meinem Magen, die Schmetterlinge schlagen Salti und ich habe das Gefühl, auf Wolke Sieben zu schweben.
Landons Lippen sind weich und warm und passen perfekt auf meine eigenen.
Wenn ich könnte, würde ich nie wieder damit aufhören, ihn zu küssen.
Unsere Münder bewegen sich harmonisch und im selben Rhythmus aufeinander. Verbundenheit, Sehnsucht und auch ein Funken Angst schwingen in unserem Kuss mit.
Landon ist der Erste, der sich vorsichtig zurückzieht und seine Stirn gegen meine lehnt. „Konnte ich dich jetzt von der Realität überzeugen, Maila?", möchte er schmunzelnd von mir wissen.
Ganz langsam lasse ich meine Augenlider aufflattern. Das glückliche Strahlen, das Landons Lippen umspielt, findet sich auch auf meinem Gesicht wieder.
Nichtsdestotrotz mischt sich gerade ein Gefühl der Ungewissheit unter meine Freude.
Wie wird es mit uns weitergehen, wenn ich zurück in England bin? Lernen wir uns noch weiter kennen, gehen wir vielleicht sogar eine Beziehung ein oder haben wir nie wieder Kontakt zueinander?
Obwohl mich derzeit Millionen unausgesprochene Fragen quälen, schlucke ich sie allesamt hinunter, denn ich habe Angst, mir die Gegenwart kaputtzudenken und damit ihre Magie zu zerstören. Lieber schaffe ich noch ein paar unvergessliche Erinnerungen mit Landon, statt mich in der Vagheit der Zukunft zu verlieren.
Ich schüttele schnell den Kopf, um meine Gedanken zu verdrängen, bevor ich leise gegen Landons Lippen wispere: „Die Realität mit dir fühlt sich schöner an als jeder Traum!"
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Meersalzküsse im Gepäck
ChickLitMaila Westfield ist mit ihrem Leben unzufrieden, denn statt ihren Träumen zu folgen, versinkt sie in einem Berg aus Arbeit und Uni-Stress. Nach einer weiteren vergeigten Prüfung zieht Maila dann die Reißleine und bucht sich kurzerhand einen Flug nac...