Der Strand wird in einen orangefarbenen Schleier aus Licht gehüllt, als ich am Meeresufer entlangspaziere und das Lost ansteuere. Schon aus der Entfernung dringen die melodischen Klänge von Musiktönen und das Gelächter von Menschen zu meinen Ohren hindurch.
Im Gegensatz zu heute Nachmittag hat es sich ein wenig abgekühlt. Eine leichte Brise Wind weht durch die Luft, sodass eine angenehme Temperatur entsteht.
Vereinzelte Möwen ziehen Kreise über meinem Kopf und schnattern aufgeregt. Die Wellen rauschen und fangen die goldenen Sonnenstrahlen ein, wodurch sich der Ozean in einen endlosen Teppich aus blauen Glitzerpartikeln verwandelt.
Wenn ich daran denke, schon in wenigen Tagen abreisen zu müssen, sammeln sich Tränen in meinen Augen.
Sunhaven ist zu einem besonderen Ort für mich geworden. Ich habe hier nicht nur die Natur lieben gelernt, sondern auch einen charmanten Tauchlehrer mit wilden schwarzen Locken.
Ich weiß, dass Franny Recht hat und ich endlich ein klärendes Gespräch mit Landon führen muss, aber irgendetwas hält mich davon ab. Vielleicht mein Herz, das sich womöglich vor einer Enttäuschung schützen möchte?
Kaum ist dieser Gedankengang verklungen, komme ich vor der Eingangstür des Lost zum Stehen. Über meinem Kopf hängt das weiße Schild mit der Aufschrift You're not lost. You're here. Ich lächele sehnsuchtsvoll und betrete dann die kleine Strandbar.
Bunte Scheinwerferlichter kreisen durch den Raum und begleiten die wummernden Bassschläge. Überall tummeln sich Menschen, die sich entweder angeregt miteinander unterhalten oder die Tanzfläche unsicher machen.
Wie vereinbart wartet Landon an dem Tisch in der linken Ecke auf mich und strahlt glücklich, als sich unsere Blicke kreuzen.
„Da bist du ja endlich, Maila!" Er springt von seinem Stuhl auf, kommt mir entgegengelaufen und verwickelt mich zur Begrüßung in eine innige Umarmung. „Ich hatte schon total Sehnsucht nach dir!"
„Wirklich?"
Landon löst sich vorsichtig von mir, um mir besser in die Augen schauen zu können. Seine braunen Iriden glänzen, als er lächelnd sagt: „Natürlich! Ich verbringe meine Zeit momentan lieber mit dir, statt Sunhavens Unterwasserwelt zu erkunden." Er platziert einen sanften Kuss auf meiner Schläfe. „Und ja, darauf darfst du dir ruhig etwas einbilden!"
Automatisch müssen wir beide lachen. Dann setzen wir uns an den Tisch, der mit Muscheln und Sandmalereien verziert ist, und warten darauf, unsere Bestellung bei einem Kellner abzugeben, der keine Knopfaugen hat und nicht auf den Namen Phil hört. Wie eigentlich immer entscheiden wir uns am Ende für zwei Tequila Sunrise.
Die Stunden im Lost ziehen viel zu schnell an mir vorbei. Landon und ich tauschen unsere schönsten Kindheitserinnerungen aus und fantasieren darüber, wie wir die Welt verbessern könnten, wenn wir im Lotto gewinnen würden.
Ich genieße es, mich mit Landon zu unterhalten, denn wir schwimmen nicht nur auf derselben Wellenlänge, sondern teilen auch dieselben Normen und Werte. Es fühlt sich gut an, beim Sprechen nicht nachdenken zu müssen und einfach den Gedanken freien Lauf zu lassen.
Landon ist ein Mensch, der gerne in die Tiefe geht. Das spiegelt sich auch in unseren intensiven Gesprächen über das Schicksal und den Sinn des Lebens wider.
„Soll ich uns noch einen Cocktail bestellen?", fragt mich Landon um kurz vor Mitternacht. „Ansonsten würde ich dir gerne eine kleine Überraschung zeigen."
Oh nein! So langsam sollte er echt mal wissen, dass ich viel zu neugierig für angekündigte Überraschungen bin. Nichtsdestotrotz freue ich mich natürlich und bin gespannt, was sich Landon ausgedacht hat.
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Meersalzküsse im Gepäck
ChickLitMaila Westfield ist mit ihrem Leben unzufrieden, denn statt ihren Träumen zu folgen, versinkt sie in einem Berg aus Arbeit und Uni-Stress. Nach einer weiteren vergeigten Prüfung zieht Maila dann die Reißleine und bucht sich kurzerhand einen Flug nac...