13 - Zwischen Fischen

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„Franny? Ich brauche deine Hilfe!", überfalle ich meine beste Freundin um sieben Uhr morgens mit einem Anruf.

„Schön", grummelt sie genervt, „und ich brauche meinen Schlaf!"

„Also möchtest du nicht wissen, wie sich Landon und ich gestern Abend geküsst haben?", locke ich sie aus der Reserve.

„Was?!", kreischt Franny nun so hysterisch in den Lautsprecher, dass ich mein Handy ein paar Zentimeter von meinem Ohr weghalten muss. „Erzähl mir alles, Milli. Und wehe, du lässt irgendein Detail aus!"

Ha, wusste ich doch, dass ich meine Freundin mit dieser Information hellwach bekomme!

Während ich Franny von dem Lichterfest berichte, hört sie mir aufmerksam zu. Abgesehen von einem „Oh!" oder „Wie süß!" gibt sie keine weiteren Kommentare von sich und wartet, bis ich zu Ende gesprochen habe.

„Du willst meine Meinung, Milli?", fragt sie mich, als ich fertig bin. „Verhalte dich einfach normal und warte ab, wie Landon heute auf dich reagiert. Entweder knutscht ihr dann sofort wieder rum oder ihr lasst es halt langsamer angehen. Ihr werdet schon merken, was für euch das Beste ist."

Leichter gesagt als getan, wenn man ein Kopfmensch ist ...

Als könnte Franny meine Gedanken lesen, fügt sie hinzu: „Und schalte bitte dieses eine Mal deinen Kopf aus, ja? Ich weiß, dass die räumliche Distanz zwischen euch nicht so cool ist, aber ihr werdet bestimmt einen Weg finden, um trotzdem zusammen zu sein. Zerstör das mit Landon nicht, bevor es überhaupt richtig angefangen hat!"

„Okay", seufze ich, obwohl es mir schwerfällt. „Versprochen!"

Nach dem Telefonat mit meiner besten Freundin fühle ich mich direkt viel besser. Mit neuem Elan mache ich mich für den Tag fertig und breche dann zum Strand auf.

Draußen werde ich von den wärmenden Sonnenstrahlen und einer sanften Briese Wind empfangen. Der Ozean trällert wie jeden Morgen ein Lied vor sich her und spült jede Menge gute Laune an.

Anders als sonst fällt mir der Weg zur Tauchschule Lost in the ocean heute verdammt schwer. Ich erwische mich dabei, wie ich ständig extra im Sand stehenbleibe und hilfesuchend aufs glitzernde Meer hinausschaue.

Ob es wohl gleich komisch zwischen Landon und mir sein wird?

Zwar haben wir uns gestern Nacht noch zur Verabschiedung vor meinem Hotel geküsst, doch wie es jetzt mit uns beiden weitergehen soll, haben wir nicht mehr besprochen.

Was, wenn sich Landon plötzlich doch keine romantische Bindung mit mir vorstellen kann?

Scheiße, das würde mir das Herz brechen!

Vor lauter Angst bin ich kurz versucht, Landon per SMS für unsere Tauchstunde abzusagen, doch dann erinnere ich mich wieder daran, dass mir nicht mehr allzu viel Zeit hier in Sunhaven bleibt.

Wenn ich Landon näherkommen und besser kennenlernen möchte, muss ich jede freie Minute nutzen, die ich bekommen kann.

Ich atme noch einmal tief durch, ehe ich meinen Weg im Sand fortsetze.

Als ich Landon wenige Minuten später vor der Tauchschule entdecke, überschlägt sich mein Herz wie auf einer Achterbahnfahrt. Mein ganzer Körper überzieht sich mit einer Gänsehaut und fängt an, zu zittern.

‚Reiß dich zusammen, Maila!', ermahne ich mich selbst.

Tiefe Atemzüge, die mir zumindest ein bisschen Ruhe und Kraft spenden, verlassen meinen Mund, während ich Landon Schritt für Schritt näherkomme. Als uns nur noch etwa zehn Meter voneinander trennen, dreht er plötzlich seinen Kopf in meine Richtung, sodass unsere Blicke wie bei einem Autounfall aufeinanderprallen.

Meersalzküsse im GepäckWo Geschichten leben. Entdecke jetzt