Warrior Nun: Das Nachspiel

Kapitel 29

Wie gerädert sie alle aussahen, als sie nach und nach zum Frühstück zusammen kamen. Zwischen Camila und Yasmine schien alles in Ordnung zu sein, anders als bei Beatrice und Ava. Die beiden mieden gegenseitig ihre Blicke und hatten noch kein Wort gewechselt. Während alle ihr Frühstück aßen kamen so langsam auch die Gespräche. Mutter Oberin bekam nicht viel davon mit, schnappte aber die Unterhaltung zwischen Yasmine und Ava auf.

„Was ist denn zwischen euch passiert?"

„Sex." sagte Ava staub trocken.

Entsetzt über die Direktheit und die Vorstellung Ava und Beatrice hatten Sex, spuckte Mutter Oberin einen Teil ihres Tees aus und verschluckte sich. Hustend hatte sie nun die Aufmerksamkeit des gesamten Raumes.

„Verzeihung. Ava! Könntest du bitte solche Gespräche im Privaten besprechen?"

Ihr fiel auf wie Beatrice beschämt auf ihren Teller sah. Ava nickte und wandte sich wieder ihrem Toast. Es war offensichtlich, dass zwischen den beiden etwas nicht stimmte. Suzanne bekam nie viel mit, aber genug um zu wissen, was zwischen ihren Nonnen lief. Schon nachdem sie aus den Alpen wieder zu ihnen in Madrid gestoßen waren, konnte man sehen, wie viel näher sich Ava und Beatrice gekommen waren. Ein außergewöhnlich gutes Team. Offensichtlich mehr, als nur das und zu Suzannes Überraschung befürwortete sie das Verhältnis zwischen ihnen. Vor einer Weile hatte sie diesen Standpunkt schon klar gemacht, aber ihre Position war für die Anwesenden immer noch etwas abschreckend. Auch ihr selbst fiel es noch schwer zu verstehen und zu verinnerlichen, dass all die strengen Regeln von dem Menschen kamen und nun in der Religion nichtig wurden.
Nun fertig mit dem Frühstück räumten alle ihr Geschirr weg, ehe sich gesammelt in ihrem Besprechungsraum einfanden.

„Mit was fangen wir an?” fragte Mutter Oberin in die Runde, als niemand Anstalten machte etwas zu sagen.

„Am besten am Anfang.” knurrte Beatrice.

Alle verstanden worauf sie hinaus wollte und sahen zu Ava. Diese stand auf und kam nach vorne. Zögernd sah sie zu ihr. Suzanne nickte ihr aufmunternd zu, damit sie anfing.

„Wie schon mal gesagt, kann ich nicht alles erzählen und erklären. Auch wenn ich es ungern zugeben, muss ich Adriel in einem Punkt zustimmen: Es gibt Dinge, die wir nicht verstehen. Wir werden sie auch nie verstehen. Als ich dort war, habe ich versucht Antworten zu bekommen. Die habe ich auch bekommen, aber so schwammig, dass sie nur noch mehr Fragen aufwarfen. Mir wurden einige Hinweise für die Zukunft gegeben. Nicht nur für die meine, für alle und einzelne. Es steht mir nicht zu, in dieser Gruppe darüber zu reden, aber ich werde einzeln mit euch darüber reden. Dann habe ich von der weiteren Person erfahren, die uns wie auch Adriel zuvor Probleme bereit und noch schlimmere bereiten wird. Wie bereits jeder in diesem Raum weiß, ist so gut wie alles von der anderen Seite in einer Art magisch. Dieser Typ besitzt Fähigkeiten wie der Heiligenschein mir verleiht. Allerdings braucht er kein Heiligenschein dafür und ist noch mächtiger, wie ihr sicher bemerkt habt.”

„Das ist ein Scherz?” fragte Lilith. „Ava dieser Mann hat uns fertig gemacht. Wir hatten keine Chance.”

„Wer ist er?”

Ava sah zu Beatrice.

„Er ist auf dem selben Level wie Reya. Mit dem Unterschied, dass er böse ist und stärker als Adriel es gewesen ist.”

Nun war auch Suzanne neugierig geworden und wollte mehr wissen. „Was kann er? Welche Fähigkeiten besitzt er?”

Ava zögerte und verschränktte die Arme vor der Brust.

„Das ist komplizierter. Er kann Dinge mit seinen Gedanken tun. Wie...”

„Glasdächer zerbrechen, Sachen bewegen oder mit den Köpfen anderer spielen.” Beatrice sah zu Boden.